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Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 18:03
von Toni
Leider nein, hatte ihm mal einen alten Kopf zum testen gegeben, aber da wurde nichts draus.
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 18:16
von zepyr304
Kannst Du evtl. fragen, ob er das inzwischen machen kann, oder kannst Du das gleich ausschließen?
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 19:18
von zepyr304
Auf dem Zylinderkopf befindet sich ein kleines Aluschild mit einer 1 in einem Dreieck. Mir hat mal jemand gesagt, dass dieses Zeichen bedeutet, dass der Kopf regeneriert wurde. Stimmt das?
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 19:30
von zepyr304
Habe nun doch per Google eine eindeutige Antwort gefunden. Das Zeichen bedeutet Güteklasse 1 für gute Qualität (Erzeugnisse, die dem Durchschnitt des Weltmarktes entsprachen)
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCtezeichen_(DDR)
Dann bleibt aber noch die Frage, was ist wenn das Schild fehlt (an meinem Ersatzmotor ist das der Fall). Kann das jemand beantworten?
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 22:03
von bic
zepyr304 hat geschrieben: ↑Donnerstag 21. September 2023, 19:30
.... Dann bleibt aber noch die Frage, was ist wenn das Schild fehlt (an meinem Ersatzmotor ist das der Fall). Kann das jemand beantworten?
Dann war die Qualität halt nicht so gut

Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 13:11
von zepyr304
Könnte man sicher so annehmen. Allerdings ist der Kopf von einen 353 mit Frontkühlung und hat die kleine Planfläche zum Anbringen des Schildes nicht. Soweit ich dem Wikipedia Artikel entnommen habe, gab es ja auch ein Zeichen mit einer 2...
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 14:28
von bic
zepyr304 hat geschrieben: ↑Freitag 22. September 2023, 13:11
....Soweit ich dem Wikipedia Artikel entnommen habe, gab es ja auch ein Zeichen mit einer 2...
Und eins mit einem "Q", was in etwa gleichbedeutend mit einer Qualität "über dem Weltmarktstand" war. Aber falls Dich das interessiert, das Netz ist voll von Informationen --> Stichwort "Gütezeichen".
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 14:57
von zepyr304
Danke für den Hinweis! Das wird in dem von mir oben verlinkten Wikipedia-Artikel auch erklärt. Allerdings recht oberflächlich und es ist natürlich eher allgemein gehalten und nicht auf den Wartburgmotor bezogen. Deshalb habe ich meine Überlegung hier nochmal geteilt. Könnte ja sein, dass jemand hier genauere Infos hat.
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 16:20
von bic
zepyr304 hat geschrieben: ↑Freitag 22. September 2023, 14:57
Könnte ja sein, dass jemand hier genauere Infos hat.
Kaum. Die Gütezeichen wurden in der DDR Deutschen Amt für Material und Warenprüfung (DAMW), später vom Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung (ASMW) vergeben. Um nun in Erfahrung zu bringen, warum nun Dein Zylinderkopf keine Güzezeichen (mehr) hat, müsste man in den Archiven dieser Ämter nachachauen - falls es diese überhaupt noch gibt. Aber vielleicht ist die Erklärung auch ganz einfach - wie bekannt, wurde bei der Vergabe dieser Zeichen der auf den Weltmark bezogen wissenschaftlich-technischen Stand der Erzeugnisse (mit) bewertet. In dieser Hinsicht war jedoch spätestens seit Mitte der 60er Jahre der Eisenacher Zweitaktmotor eher als aus der Zeit gefallen zu bewerten (DKW und Saab hatten die Produktion der Zweitakter eingestellt) und bekam schon deshalb kein Gütezeichen mehr

Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 17:12
von zepyr304
Auch eine Möglichkeit...
Andererseits weiß man nicht, ob die von Dir benannten Institutionen der DDR der selben Meinung waren und / oder die Schilder zumindest für den Ostblock noch Relevanz gehabt haben können.
Zumindest haben die Schilder an dieser Stelle für einen "lebhaften Diskurs" gesorgt.

Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Freitag 22. September 2023, 18:03
von bic
zepyr304 hat geschrieben: ↑Freitag 22. September 2023, 17:12
Auch eine Möglichkeit...
Andererseits weiß man nicht, ob die von Dir benannten Institutionen der DDR der selben Meinung waren und / oder die Schilder zumindest für den Ostblock noch Relevanz gehabt haben können.
Kaum, der RGW war in diesem Zusammenhang eher außen vor. Mit den Gütezeichen wollte man vor allem die Leistungsfähigkeit der eigenen Industrie im Vergleich zum "Weltniveau" belegen und dies richtete sich nach dem Motto "seht her, was wir können" eindeutig an das westliche Ausland. Schließlich benötigtem man frei konvertierbare Währung und keine Verrechnungsrubel.
Zumindest haben die Schilder an dieser Stelle für einen "lebhaften Diskurs" gesorgt.

An welcher Stelle?
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Montag 25. September 2023, 22:16
von zepyr304
Na hier in diesem Thread!

Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Montag 25. September 2023, 22:17
von zepyr304
Nochmal eine Frage zu den Stehbolzen:
Müssen die zwangsläufig jedes Mal gewechselt werden, so wie Dehnschrauben? Im Alten Handbuch habe ich dazu nichts gefunden.
Re: Zylinderkopf selber planen?
Verfasst: Montag 25. September 2023, 23:19
von bic
zepyr304 hat geschrieben: ↑Montag 25. September 2023, 22:17
...Sehnschrauben?
Wonach sehnen die sich denn?
Aber einmal davon abgesehen, dass es grundsätzlich zu empfehlen ist, zumindest bei kritischen Verbindungen Schrauben nicht wieder zu verwenden, müssen die Stehbolzen beim Wartburg nicht jedes Mal gewechselt werden, wenn, ja wenn diese vorher nicht überlastet und in den plastischen Bereich gezogen wurden. Ich wage hier mal eine Vorhersage, dass das aber bei den überwiegenden Teil der in DDR reparierten Motoren der Falls sein dürfte, denn Drehmomentenschlüssel waren nicht allzu verbreitet und gern wurde auch mal mit dem Radkreuz angezogen. War der Kopf denn immer noch nicht dicht, kamen halt nochmal 10 Nm oben drauf. Also ich wechsle bei Motoren mir unbekannten Vorlebens die Teile immer aus.