Bob311 hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. Juli 2024, 08:29
... Einmal war nach einem Knall-Start plötzlich die Benzinpumpe kaputt - keine Ahnung, ob das Zufall war.
Das ist durchaus möglich, wenn Auslass und Überströmer offen sind und es zeitgleich "knallt", dann schlägt die Explosion bis in den Kurbelraum zurück und könnte die Membran der Benzpumpe zerschießen.
Es bleiben aber immer noch die zwei Fragen:
- wie gelangt quasi beim Kaltstart das zündfähige Gemisch in den Auspuff
- was entzündet dieses
1. wäre dadurch zu erklären, dass es trotz des schnellen Starts zu Beginn noch 1,2 KW-Umläufe gibt, bei welchen keine Zündung zustande kommt, so dass das hierbei unverbrannte Gemisch in den Auspuff gepumpt wird. Da man jedoch beim Kaltstart eine Entzündung durch heiße Stellen im Auspuff aussschließen kann, könnte man bezüglich 2. annehmen:
- ) dass die Entzündung des unverbrannten Gemischs im Auspuff dann doch über die Zündanlage erfolgt
- ) oder von der Flammenfront des in der Zündfolge nächsten Zylinders erledigt wird
- ) oder am zweiten ZZP zum Zeitpunkt des Beginn der Spulenladung
a.) halte ich für unwahrscheinlich, weil die Zündung erst dann erfolgen dürfte, wenn der Auslasskanal sich zumindest öffnet, wobei dies dann ab 101 Grd. nach OT der Fall ist, sollte der Überströmer auch noch offen sein sollen (siehe Benzpumpe), wären es dann sogar 125 Grd. nach OT:
Das eine Zündanlage so spät zündet, halte ich jedoch für ausgeschlossen, auch dann, wenn wie @ffuchser meint, die 601 Anfangs wild herumfunkt.
b.) halte ich daher für wahrscheinlicher, denn hier gibt es beim Auslass eine Steuerzeitüberschneidung von 37 Grd., daher in diesem Winkel sind beide Auslässe geöffnet und sogar in einem Bereich von 13 Grd. auch noch der Überstömer vom voreilenden Zylinder. So wäre also eine Entzündung des unverbrannten Gemischs des voreilenden Zylinder durch die Flammenfront des nachfolgenden möglich und sogar das Durchschlagen bis in den Kurbelraum.
c.) Was kaum jemanden klar ist, jede Batteriezündung produziert zwei Zündfunken, nämlich einmal den beim Öffnen des Schaltes (Unterbrecherkontakt/elektronische Schalter) durch die Unterbrechung des Spulenladestroms am ZZP und einmal einen beim Schließen des Schalters zum Beginn der Ladung der Zündspule, denn auch hier findet eine Änderung des Stromflusses statt. Da letzterer aus elektrotechnischen Gründen zumindest bei Unterbrechern als Schalter ziemlich schwach ausfällt und nur in verbranntes Gas hinein zündet, ist er vernachlässigbar. Allerding hängt nun aber die "Stärke" des Zündfunkes nicht nur von den jeweiligen Zündspulen ab, sondern vor allem auch von der Schaltgeschwindigkeit der Schalter und hier ist ein elektronischer Schalter exponentiell schneller, als ein Unterbrecher. Es kann daher durchaus sein, dass bei einer elektronischen Zündung zum Zeitpunkt des Beginns der Spulenladung ein Zündfunke entsteht, welcher in der Lage ist, das sich noch z.T. im Zylinder befindliche unverbrannte Gemisch und damit auch dieses im Auspuff zu entzünden. Wenn man denn nun meint, warum das dann nicht eine kurze Zeit zuvor der reguläre Zündfunke erledigt hat, muss man auf das Paschengesetzt verweißen. Dieses besagt ganz einfach, dass je höher die Verdichtung eines Gases ist, um so höher wird die érforderliche Zündenergie und da nach Beginn der Öffnung des Auslasses von einer Verdichtung nicht mehr die Rede sein kann, reicht dann vielleicht auch der schwache Funken des 2. ZZP zur Entzündung des Gemischs.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn. Obwohl
c.) durchaus möglich erscheint, aber abhängig von der verwendeten Zündanlage ist, halte ich
b.) für die wahrscheinlichste Ursache für die Entzündung des im Aupuff befindlichen unverbrannten Gemischs und
a.) kann man wohl vollkommen vernachlässigen. Was Du nun zu tun hast, weißt Du hoffentlich
