Motor geht sofort wieder aus

[Beppo]

Hallo allerseits, mich gibt es noch und meinen 1.3er auch

Allerdings hat das Auto fast 3 Jahre gestanden und die Pflege bestand darin, ab und zu mal die Bremse zu betätigen. Vor dem abstellen hat mich das Auto immer mal geärgert, in dem es plötzlich kein Gas mehr annahm, patschte oder einfach aus ging. Dann funzte plötzlich wieder alles ohne Probleme, um kurzerhand wieder unerwartet aufzutauchen. Auch nach Vergasertausch änderte sich nichts. Also habe ich das Auto erstmal entnervt abgestellt.

Anfang diesen Monats habe ich das Auto reaktiviert und nach dem laden des Akku verlief alles recht problemlos. Geschätzt 200 km bin ich unterwegs gewesen und glaubte schon an Selbstheilung, bis es gestern wieder losging. Fahrt innerorts, abgestellt und dann wollte ich wieder los. Leider unfahrbar. Das Stopventil habe ich getestet in 2 verschiedenen Versionen: Einmal bei laufendem Motor (als der mal lief) das Kabel abgezogen und der Motor ging aus. Ein anderes mal direkt ein Kabel vom Plus des Akkus angeklemmt und auch ein deutliches klacken gehört. Brachte aber keine Abhilfe.

Egal ob kalt oder warm: Der Motor springt an, läuft für ca. 1 Sekunde und geht wieder aus. Beim sofortigen nächsten Startversuch springt er auch problemlos wieder an, um sofort wieder auszugehen. Irgendwelche Ideen?

[ffuchser]

Massekabel lose oxidiert würde ich mal testen

[Beppo]

Masse ist immer ein guter Tip. Muß ich direkt mal gucken, wohin das Kabel vom Akku führt und beim Plus mach ich das auch. Danke für den Hinweis.

Erst muß aber diese Baustelle fertig werden

Barkas Bremse vorn

[Beppo]

Massekabel am Motor/Getriebe gelöst, gereinigt und wieder befestigt. Keine Auffälligkeiten und danach auch keine Besserung.

Dann habe ich begonnen, den Vergaser zu demontieren aber dabei fiel mir ein, ich könnte doch erst mal die Fördermenge der Benzinpumpe testen. Ich habe die Zuleitung zum Vergaser (direkt am Vergaser) gelöst, mit einem Schlauch verlängert und in ein Gefäß geführt, anschließend gestartet. Schon dabei konnte ich erkennen, dass sofort Sprit kam und auch in ausreichender Menge. Nur die Farbe im durchsichtigen Schlauch gefiel mir nicht, der Sprit wirkte irgendwie gräulich.

Was ich dann im Glas sehen musste, hat mir fast die Sprache verschlagen

Was bitte ist denn hier los? Wenn man das Glas schüttelt, vermischt sich alles kurz, geht aber sofort wieder in den zu sehenden Zustand über.

Zum Tankinhalt:
Wiederbelebt habe ich das Auto mit geschätzt 10 Litern Tankinhalt aus 2020 und bin damit problemlos gefahren. Später (als die gelbe Tanklampe kam) habe ich 5 Liter neuen Sprit (Super E5) von Total eingefüllt und anschließend bei Jet 30 Liter Super E5 getankt. Danach bin ich geschätzt 100 km gefahren (ich hätte heute mal auf den Tageskilometerzähler gucken sollen).

Und jetzt?

[ffuchser]

Das Dilemma mit dem heutigen Benzin, Lagerstabil 1/4 Jahr, nicht 4 Jahre!
Immer 102 Oktan das teuerste Tanken wenn er lange steht.
Das einzige was 5 Jahre Lagerstabil ist, ist ASPEN Synthetischer Kraftstoff, 4 € der Liter, haben wir in den kleinen Bootsmotoren, denn die liegen nur im Boot und wenn man sie dann mal braucht, und normalen Sprit drin hat, dann springen die nicht mehr an, die Vergaser sind dann innen grün und die Düsen zu und die Schwimmernadelventile verklebt.
Must Du alles ablassen durchspülen frischen Sprit drauftun.
Kontrollier bitte auch die Masse am Vergaser (wenn der 1.3er sowas hat?)

[Beppo]

Masse am Vergaser ist auch kontrolliert.

Tank leer geblasen (Druckluft in die Rücklaufleitung), Sprit aufgefangen, absetzen lassen, gesiebt, gereinigt und wieder aufgefüllt. Motor läuft wieder.

sauberer Sprit

der erbärmliche Rest

[Beppo]

Update:

Das Problem trat wieder auf und ich hatte wieder Wasser im Tank. Also alles nochmal von vorn.

Dann einen neu gemachten Vergaser eingebaut und da blubberte es bei warmen Motor (bei Stillstand des Motors!) im Gasblasenabscheider. Ich konnte richtig Luftblasen nach oben in den Rücklauf verschwinden sehen und hinten am Tankdeckel hören, wie es immer mal blubbert.

Weil die Benzinpumpe zum Motor hin undicht war und ölte, habe ich eine neue bestellt und eingebaut. Funktioniert einwandfrei und ist auch zum Motor hin dicht. Probefahrten soweit auch okay und Vergaser eingestellt. Nur Kaltstart muß ich nochmal testen, weil das geht ja immer nur einmal, denn anschließend ist der Motor nicht mehr kalt. Blubbern ist keines mehr festzustellen.

Was mich nervt, ist der Leitungsfilter. Auch neu und von MAN-Filter, also eigentlich Markenware.
Im Betrieb ist der bis oben hin voll und ggf. eine kleine Luftblase ganz oben sichtbar. Das bleibt auch (erstmal) nach dem abstellen des Motors so, gestern sogar über Nacht. Dann passiert aber komisches: Nach dem abstellen des Motors ändert sich erstmal nichts und dann, nach einer Zeit zwischen 5 und 15 Minuten läuft der Sprit zurück und der Filter leer. Das ist doch nicht normal, oder? Oder habe ich das beim alten Filter einfach nicht gesehen, weil der eingetrübt war?

[jo]

Hast Du mal versucht ein Schnapsglas Spiritus beizumischen?
Damit sollte das Wasser im Sprit gebunden werden und sich nicht mehr in der Schwimmerkammer absetzen.

[Beppo]

Ja, kenne ich von früher.
Jetzt erstmal weiter fahren und beobachten.

[Erich]

Moin:

@Beppo: dass der Sprit aus dem Filter zurückläuft (auf Tankfüllniveau) ist völlig normal: der Unterdruck wird nach Abstellen des Motors abgebaut, der Tank ist ja auch belüftet. Im Vergaser ist genug Sprit drin, so dass der Filter sofort wieder voll wird, wenn Du den Motor startest und die Benzinpumpe arbeitet. Das ist gar kein Problem.

Spiritus braucht Ihr keinen mehr beizumischen, bei E5 ist der ja schon zu 3..5% drin Ethanol... hat ja sehr vergleichbare, wasserbindende Eigenschaften.

Du musst gucken, wo Dein Wasser herkommt. Ich hatte mal solch einen ähnlichen Fall: das Wasser kam bei Regen über die äußere Tankklappe auf den Schraubverschluss des Tankstutzens (Tankdeckel) und ist dann tatsächlich durchs Schloss des Deckels in den Tank gelaufen. Das Problem ist auch im Ihling WHIMS von Wartburg 353W/1.3 von 1991 beschrieben. Deshalb gibt es beim 1.3 diese Plastekappe auf dem Tankdeckelschloss. Die ist aber meistens mittlerweile zerbröselt. Machste na Folie drüber o.dgl.

MfG Eric

[Beppo]

Du musst gucken, wo Dein Wasser herkommt. Ich hatte mal solch einen ähnlichen Fall: das Wasser kam bei Regen über die äußere Tankklappe auf den Schraubverschluss des Tankstutzens (Tankdeckel) und ist dann tatsächlich durchs Schloss des Deckels in den Tank gelaufen. Das Problem ist auch im Ihling WHIMS von Wartburg 353W/1.3 von 1991 beschrieben. Deshalb gibt es beim 1.3 diese Plastekappe auf dem Tankdeckelschloss. Die ist aber meistens mittlerweile zerbröselt. Machste na Folie drüber o.dgl.

MfG Eric

Ich Danke dir für diesen Hinweis! Und zitiere mich mal selbst aus dem Barkasforum:

"Ich schließe mittlerweile nichts mehr aus, habe aber gestern erst mal wieder den Tank geleert und wieder Wasser entgegen nehmen müssen. Deutlich sichtbar in der 1Liter-Probeflasche als 1cm hoher Bodensatz.
Geleert habe ich den Tank durch einleiten von Druckluft von vorn in die Rücklaufleitung und so drückte es den Sprit durch die Ansaugleitung in den Kanister. Am Anfang war der Tankdeckel bzw. die Dichtfolie darunter nicht dicht und durch das Tankdeckelschloß drückte es Wasser raus. Sollte das echt der Übeltäter sein? Denn original war da noch eine Plastekappe drauf, die aber irgendwann abgebrochen ist und ich habe mir nichts dabei gedacht."

Der schwarze Rand ist der Rest der Kappe

Da müsste das Wasser bei geschlossener Tankklappe gerade runter in den Deckel tropfen

Den Verdacht hatte ich also schon, besitze aber leider kein WHIMS von Wartburg 353W/1.3 von 1991, mein aktuellestes ist von 1989.

Danke, dass du mir das rechtzeitig vorm nächsten Regen bestätigt hast!!!!

Ich werde erstmal abdecken und mir einen neuen Deckel mit Kappe kaufen.

PS: Filter bleibt derzeit voll, vermutlich weil der Tank auch voll ist. Ansonsten saugt die Pumpe schnell genug an, da hast du recht.

[Erich]

Yo… die Deckel mit neuer Plastekappe sind aber nun auch schon sehr alt und gehen innerhalb kürzerer Zeit kaputt.. der heutige Etanolsprit hilft da super

Versuche, Deinen Wartburg bei stärkerem Regen nicht so doll nach rechts geneigt abzustellen. Das ist schwer, weil der rechte Straßenrand gewöhnlich nach rechts abfällt… Dein Foto von der Karosse hinten rechts zeigt es super!
Ich hab mir in den „Kasten“ des Tankdeckels (hinter der Tankklappe) einen Plastelappen aus Klarsichtfolie oben rangeklebt, der über dem Tankverschluss (mit dem Schloss drin) liegt, dadurch perlt das Regenwasser nach außen weg

Das Problem existiert beim 1.3 überhaupt nur, weil das Fahrzeugdesign gegenüber dem Vorgängermodell geändert wurde: der Kofferraumdeckel ist ohne Peilkanten wie beim 353 hier glatt, wodurch das Wasser seitlich herunter laufen kann. Beim 353 wird es nach hinten weggeleitet.

Gruß Eric

[Beppo]

Das Problem existiert beim 1.3 überhaupt nur, weil das Fahrzeugdesign gegenüber dem Vorgängermodell geändert wurde: der Kofferraumdeckel ist ohne Peilkanten wie beim 353 hier glatt, wodurch das Wasser seitlich herunter laufen kann. Beim 353 wird es nach hinten weggeleitet.

Stimmt, jetzt wo du es schreibst, ist das völlig logisch. Da sieht man wieder mal, das der Spruch "form follows function" seine Berechtigung hat.

Mal sehen, ob ich mir sowas kaufe https://www.ebay.de/itm/272034722612 oder selber was bastle, wie von dir beschrieben.

[bic]

Mal sehen, ob ich mir sowas kaufe https://www.ebay.de/itm/272034722612 oder selber was bastle, wie von dir beschrieben.

Klar, es ist ja auch sehr sinnvoll, den bei diesen Tankdeckeln über das Schloß sichergetellten Druckausgleich im Tank zu unterbinden

[Beppo]

Klar, es ist ja auch sehr sinnvoll, den bei diesen Tankdeckeln über das Schloß sichergetellten Druckausgleich im Tank zu unterbinden

Stimmt, also doch lieber basteln. Denn der Deckel sieht nach Nachbau aus und wirklich so, als wäre die Kappe luftdicht.