Nun, der Timi und ich, einige andere übrigens auch, waren im Museum in ESA. schön, wir hatten zwei Autos im Fokus, über eines von beiden will ich einen kurzen Abriss geben. Der Irmscher Wartburg. Tja, laut Kennzeichen (vgl. Prospekt) könnte es der Echte sein, zudem er GFK mit sich rumträgt, was laut Prospekt ja später geändert werden sollte.

Das einfachste Merkmal, die Felgen, weisen leider darauf hin, dass es nicht der abgebildete Wartburg ist, da die Felgen ohne Zentralabdeckung (vgl. Prospekt) sind. Außerdem besitzt das betrachtete Modell Irmscheraufkleber an Front- und Heckscheibe, die da so auch nicht waren, soll uns aber nicht weiter interessieren, denn der Wagen sieht so aus und gut isses! Es wird der zweite/andere Prototyp sein.
Wir wollten die wichtigsten Änderungen gegenüber der Serie feststellen und ggf. deren Herkunft ermitteln. Als Basis nahm man einen Wartburg 1.3 S, das Stahlschiebedach (allerdings ohne den Windfang und die beiden Klemmen für diesen) hat es mir verraten und die orginalen Anschlüsse bzw. das Orginale Relais für die Nebelscheinwerfer. Die Felgen kann ich getrost ausklammern, das sollte bekannt und auffällig sein.
Am Kühlergrill trohnt das Irmscher "i", was sich als Komponete fortführt.

Zum Blechkleid; Die Frontstoßstange, wobei ich nur dieses Modell betrachtet habe, enttäuschte etwas, sie ist aus Vollplastik und ohne den orginalen Stoßstangenträger etwas notdürftig direkt am Grill befestigt, wobei die Stoßstange selbst aus einem Stück gefertigt wurde. Selbst die Lufteinlässe unten, die nicht dem Vectra entstammen sind nicht rangekittet sondern aus einem Stück. Etwas flachere Nebels, im Plaste befestigt (eventuell vom Vectra), runden das Bild ab. Das finde ich recht gut gelungen, die großen neigen da doch etwas zur Klobigkeit, ist aber, wie alles, Geschmackssache.

Die zweite Befestigung ist nicht an dem Dorn des vordern Kotflügels sondern in der Radkastenfalls oben, um die sich die Stoßstange rumlegt. Trotz des etwas gebastelten Eindrucks von der Unterseite fand ich die Passgenauigkeit von oben/vorne recht gut. Gerade, wenn man Vergleiche mit anderen "Tuning-" Stoßstangen direkt für Warti bemüht. Seitenschweller wurden nicht angebracht, erst hinten wieder die Heckstoßstange. Wärend mir die Frontschürze durchaus zusagt, finde ich die hintere rein vom Design nicht ganz so gelungen. Auffällig ist auch hier die Passgenauigkeit an der Karosserie. Die Vertiefung des hinteren Kotflügels bis zur Hälfte (Ende der Orginal Stoßstange) ist nicht zu sehen, was bei den Project bzw. RPS Geschichten leider übrigbleibt. Sie ist scheinbar aus GFK gefertigt und sitzt auf dem Heckträger, wie die Orginale und wird zuätzlich im Radlauf gesichert, wie auch RPS und Co Geschichten. Die hintere Dachantenne (da ist meine übrigens auch), passt sich optisch gut in das dynamischere Auftreten ein und gefällt mir, trotz geringfügig schlechterer Enpfangseigenschaften besser.


zum Kofferklappenspoiler konnten wir nichts entdecken, er ist lackiert und passt sich sauber den Konturen der Klappe an und läuft zur C-Säule aus. Ebenfalls nicht mein Geschmack, aber ordentlich gemacht ist es schon. Die C-Säule wurde mit dem aus meiner Sicht genialsten Karosseriedetail ausgestattet. Statt der alten, schwarzen "Entluftungsohren" hat man hier die gesamte C-Säule verblendet mit einem gewölbten, lackierten Kunststoff, hervorragend passend zum Auto.

Ich hoffe man erkennt es. Ebenfalls eher als gelungen, vor dem Hintergrund der Farbgebung betrachte ich die Türrahmenabdeckungen in Schwarz (Vgl. mit Wartburg 353).
Natürlich hat er die so beliebten Engelmannsportspiegel, die wie ich finde eine sehr gute Figur an unserem 1.3er machen, zudem ich mehr sehe, als in den Orginalspiegeln, auf Grund der leichten Verkleinerung bei meinen Engelmanngläsern. Es sind wohl (oder wenigstens für mich) die schönsten Spiegel für Wartburg 1.3. Insgesammt hat man den unteren Bereich der Türen mit Folie schwarz abgesetzt, was in mehrerlei Hinsicht sinnvoll ist, da diese optische Aufwertung den Lack an den gefährdeten Stellen vor Steinschlägen und damit vor dem gefürchteten Rostteufel schützt.
Im Motorraum ist wenig nennenswertes zu finden, alles Serie (da zähle ich das 5 Ganggetriebe mal ganz frech dazu).


Zu unserem Erstaunen wurde nicht einmal der kurze Gasbowdenzug verbaut, naja.
Der Innenraum; Auffällig sind die Stoffbezogenen Recaros, die baugleich mit denen der GSI Opel Flotte sind, wobei man hier ein eigenständiges Design besticken ließ und das Irmscher "i" aufgebracht hat.

Die Orginale Rücksitzbank wurde ebenfalls entsprechend bestickt. Das Irmscher Sportlenkrad treibt mir immer wieder die, Entschuldigung, Sabber ins Gesicht. Ein Raid Sportlenkrad, Lederbezogen mit roten Fäden zusammengenäht, allerdings ohne den Blinkermitnehmer, diese kleine Blechteil am Lenkrad, fällt einem sofort ins Gesicht. An Schaltern, der tachoeinheit etc. wurde nichts modifiziert, einzig eine Leder-Mittelkonsole wurde installiert.


Sie läuft zur Spritzwand hin schmaler zusammen, damit man das Gaspedal noch erreicht. Den, als ich mir die Golf 2 GTI Mittelkonsole ganz lässig einbauen wollte, wurde genau das zum Problem - wurde von Irmscher gut gelöst. Dort, wo bei uns meistens das Radio sitzt, klafft ein hässliches großes viereckiges Loch (wahrscheinlich hat man schon an ein Navi gedacht mit einem versenkbaren 9" Display


Das schlechte Bild tut mir Leid, aber man erkennt alles Wichtige; Klar, der Stoff, die Adidas Streifen in rot und eine Ablage, relativ weit unten. Besonders gut gefiel mir jedoch das Detail am oberen Ende der Tür. Man hat die Lackfläche der Tür mit Kunstleder bezogen, das wirkt erwachsener und moderner zusammen mit dem weicheren Fußbodenbelag könnte ich mir gut vorstellen, das es nicht ganz so klapprig im Innenraum sein dürfte, da der Schall von den verarbeiteten Materialen gut/besser aufgenommen wird bzw. werden könnte. Beweisen kann ich das nicht, aber rein subjektiv beschleicht mich ein solches qualitätanmutendes Gefühl.
Zum Fahrwerk sage ich nur eins; 25mm Bilstein:

Alles in allem bleibt mir noch zu sagen, dass wenn ich ihn kriegen sollte, ich ihn sofort nehmen würde, ich bin von ihm nach wie vor begeistert. Man sollte aber nicht vergessen, dass es ein Wartburg ist, mit allem, was dazu gehört und das gerade dieser Umstand den Wagen für mich nicht ab- sondern aufwertet. Ich verneige mich vor einem Auto, dessen Werksgeschichte sich wie ein Drama ließt, dessen Modell an Seltenheit kaum zu überbieten ist und steige stolz wieder in meinen ein, wohlwissend, dass ich keine 14.440€ übrig habe

Und fortan sollte es bis kurz vor Berlin nicht mehr aufhören zu regnen, so als ob mir das Wetter sagen will, wie traurig der Irmscher ist, so allein zu sein...

Krtek ist fertig.