Allgemeine Frage zur DDR
Allgemeine Frage zur DDR
Guten Abend liebe Wartburg Fans,
Seit langen habe ich mal wieder den Weg zurück hier ins Forum gefunden und habe gleich 2 Fragen. Ich hoffe sie sind hier nicht zu falsch positioniert. Falls doch entschuldigt den falschen Eintrag.
Meine erste Frage ist, ob das Forum auf dem diesjährigen Treffen in Anklam vertreten sein wird und ob man sich da einmal begegnen kann.
Die zweite… Nunja
Ich sag es mal so. Ich habe hier in der Vergangenheit Sachen zur DDR fragen dürfen. Denn obwohl Wartburg meine Traummarke ist und ich selber Trabant und Lada Fahrer bin komme ich gebürtig aus den alten Bundesländern. Ich habe in meinem Familien und Bekanntenkreis dementsprechend niemanden den ich zu diesen Thema auch nur irgend etwas fragen kann. Und ihr wisst denke ich mal selber das nur googeln nicht reicht, so viel Mist wie da manchmal steht.
Also meine Frage ist folgende. Ich lese und höre immer wieder das in der DDR die Lebensmittel Grundversorgung jederzeit gewährleistet war. Zusätzlich z.b gab es ja bspw Delikat Läden usw.
Meine Frage ist jetzt aber, was heißt das Ganze auf Deutsch.
Ich weiß für viele wirkt die Frage vielleicht dämlich und dafür entschuldige ich mich hier schonmal.
Aber wie kann ich mir das vorstellen als jemand der die Zeit nicht erlebt hat.
Also einfach gesagt was waren Dinge die man jederzeit hatte kaufen können. Ich meine wenn ich alte Kochbücher sehe sind da ja nicht nur 2 bis 3 Gerichte drinne.
Falls es euch also nicht stört würdet ihr mir sagen können was es jederzeit zu kaufen gab?
Falls das zu unangebracht ist bitte einfach nur einen genervten smilie schicken und ich werde diesen Post direkt löschen. Aber falls es nicht zu nervig ist würde ich mich wirklich sehr über eine Antwort freuen. Immerhin gibt es genug Sachen die man nur von Personen lernen kann die diese Zeit auch erlebt haben.
Lg
Seit langen habe ich mal wieder den Weg zurück hier ins Forum gefunden und habe gleich 2 Fragen. Ich hoffe sie sind hier nicht zu falsch positioniert. Falls doch entschuldigt den falschen Eintrag.
Meine erste Frage ist, ob das Forum auf dem diesjährigen Treffen in Anklam vertreten sein wird und ob man sich da einmal begegnen kann.
Die zweite… Nunja
Ich sag es mal so. Ich habe hier in der Vergangenheit Sachen zur DDR fragen dürfen. Denn obwohl Wartburg meine Traummarke ist und ich selber Trabant und Lada Fahrer bin komme ich gebürtig aus den alten Bundesländern. Ich habe in meinem Familien und Bekanntenkreis dementsprechend niemanden den ich zu diesen Thema auch nur irgend etwas fragen kann. Und ihr wisst denke ich mal selber das nur googeln nicht reicht, so viel Mist wie da manchmal steht.
Also meine Frage ist folgende. Ich lese und höre immer wieder das in der DDR die Lebensmittel Grundversorgung jederzeit gewährleistet war. Zusätzlich z.b gab es ja bspw Delikat Läden usw.
Meine Frage ist jetzt aber, was heißt das Ganze auf Deutsch.
Ich weiß für viele wirkt die Frage vielleicht dämlich und dafür entschuldige ich mich hier schonmal.
Aber wie kann ich mir das vorstellen als jemand der die Zeit nicht erlebt hat.
Also einfach gesagt was waren Dinge die man jederzeit hatte kaufen können. Ich meine wenn ich alte Kochbücher sehe sind da ja nicht nur 2 bis 3 Gerichte drinne.
Falls es euch also nicht stört würdet ihr mir sagen können was es jederzeit zu kaufen gab?
Falls das zu unangebracht ist bitte einfach nur einen genervten smilie schicken und ich werde diesen Post direkt löschen. Aber falls es nicht zu nervig ist würde ich mich wirklich sehr über eine Antwort freuen. Immerhin gibt es genug Sachen die man nur von Personen lernen kann die diese Zeit auch erlebt haben.
Lg
Re: Allgemeine Frage zur DDR
Ganz einfach, alles was man in Deutschland zu Essen Produzieren konnte gab es.
War sogar aus heutiger Sicht BIO (die Mohrrüben waren noch nicht chemisch gereinigt, sondern voll Erde). Fleisch Rohkost Gemüse Obst aus heimischen Anbau gab es immer. Den ganzen zuckerhaltigen vitaminlosen kram wie heute gab es nicht. In Berlin gab es natürlich mehr (Bananen, Südfrüchte wobei das grünen Apfelsinen aus Kuba waren und ab und an Mandarinen.) Ananas gabs aus der Dose. Honig Marmelade gab es immer
Im Grunde hat nie einer gehungert. Diabetes und Adipositas waren deutlich seltener als heute.
obwohl ausschließlich Brause/ Apfelsaft getrunken wurde. Wasser hat man wenn aus dem Wasserhahn getrunken.
Die Delikat Läden verkauften teurere seltenere Produkte wie Kakao (Trumpf) Kaffee, bessere Schokolade, teureres Dinge eben vermeintliche Westware, dabei war die DDR der Hersteller und stellte als billiglohn Land für die BRD diverse Sachen her. (Vermutlich 80% der Waren des Quellekatalogs, alle Grundstoffe der Westwaschmittel.)
Es gab Bratwurst/ Bockwurst / Currywurst Stände und Broiler (halbes Hähnchen, aber nicht so trocken schnell hochgezüchtet wie heute).
Natürlich nicht an jeder Ecke wie heute Döner, Wurstbuden KFC und MC Donald.
Um 1983 hatte die DDR zu wenig Devisen um Kakao zu kaufen und dadurch waren die Osterhasen aus weisser Schokolade (was viele ablehnten, mir aber schmeckte) später bekam ich das neueste aus dem Westen Weiße Schokolade
da gab es diese bei uns plötzlich nicht mehr) Not macht erfinderisch. Ähnlich war es wohl mit Fischstäbchen, damit hat meine Mutter mich gefüttert, doch plötzlich waren keine mehr in der DDR zu bekommen, stattdessen sah ich die Werbung im Westfernsehen von Iglo.
Wenn der DDR Bürger gewusst hätte das die gesamte (West) Werbung Lüge ist, wäre es 1990 etwas anders gewesen. Nun sind viele enttäuscht.
Ich erinnre mich noch wie heute als ich bei Nachbars Golf 1 (BJ 1978) unterm Auto lag und die Hinterachse sah, ich hab mir vor Lachen den Kopf gestoßen, Starrachsen gabs in der DDR seit 1967 nicht mehr. Übrigens hatte der Golf 1 50PS rundum Trommelbremsen 1976!! ab 1975 gabs den Wartburg 353W mit 4 Kolben!! Festsattelbremse und Scheibenbremse vorne (hat nen Golf nie gehabt zu teuer). DIe Schere der Möglichkeiten ging so ende der 70er auseinander. Die DDR hat ja komplett alleine die Reparationsleistungen des Krieges an die Sowjetunion gezahlt, die BRD hat dagegen Gelder (Marshallplan) bekommen!
Herr Rohwedder musste sterben (wurde natürlich vermutlich von einem nicht gefundenen Linksradikalen RAF Terroristen erschossen ; ) ) als er das aufrechnen wollte.
Im Grunde haben wir im Osten halbwegs gut gelebt, sicherlich sehr eingemauert und bewacht das will auch keiner zurück haben, aber das Zwischenmenschliche war deutlich besser, gehungert hat keiner. Gleichberechtigung war besser als heute, In der DDR wurde auch keiner verfolgt weil er Homosexuell war (BRD bis Mitte der 60er Jahre). Frauen durften auch ohne Unterschrift ihres Ehemanns arbeiten gehen (BRD bis 1976). wir waren in vielem weit voraus, nur wirtschaftlich im Arsch, kein Geld keine Bodenschätze, und dann noch diese Partei die meinte sie weiss wie sie lenken muss, war ne frühe Form der heutigen Demokratie, Dilettanten leiten! Unser Staatsratsvorsitzender war Dachdecker (na immerhin ne abgeschlossene Berufsausbildung.) ; ). was bin ich wieder abgeschweift. Ist alles nur meine Sicht der Dinge.
War sogar aus heutiger Sicht BIO (die Mohrrüben waren noch nicht chemisch gereinigt, sondern voll Erde). Fleisch Rohkost Gemüse Obst aus heimischen Anbau gab es immer. Den ganzen zuckerhaltigen vitaminlosen kram wie heute gab es nicht. In Berlin gab es natürlich mehr (Bananen, Südfrüchte wobei das grünen Apfelsinen aus Kuba waren und ab und an Mandarinen.) Ananas gabs aus der Dose. Honig Marmelade gab es immer
Im Grunde hat nie einer gehungert. Diabetes und Adipositas waren deutlich seltener als heute.
obwohl ausschließlich Brause/ Apfelsaft getrunken wurde. Wasser hat man wenn aus dem Wasserhahn getrunken.
Die Delikat Läden verkauften teurere seltenere Produkte wie Kakao (Trumpf) Kaffee, bessere Schokolade, teureres Dinge eben vermeintliche Westware, dabei war die DDR der Hersteller und stellte als billiglohn Land für die BRD diverse Sachen her. (Vermutlich 80% der Waren des Quellekatalogs, alle Grundstoffe der Westwaschmittel.)
Es gab Bratwurst/ Bockwurst / Currywurst Stände und Broiler (halbes Hähnchen, aber nicht so trocken schnell hochgezüchtet wie heute).
Natürlich nicht an jeder Ecke wie heute Döner, Wurstbuden KFC und MC Donald.
Um 1983 hatte die DDR zu wenig Devisen um Kakao zu kaufen und dadurch waren die Osterhasen aus weisser Schokolade (was viele ablehnten, mir aber schmeckte) später bekam ich das neueste aus dem Westen Weiße Schokolade

Wenn der DDR Bürger gewusst hätte das die gesamte (West) Werbung Lüge ist, wäre es 1990 etwas anders gewesen. Nun sind viele enttäuscht.
Ich erinnre mich noch wie heute als ich bei Nachbars Golf 1 (BJ 1978) unterm Auto lag und die Hinterachse sah, ich hab mir vor Lachen den Kopf gestoßen, Starrachsen gabs in der DDR seit 1967 nicht mehr. Übrigens hatte der Golf 1 50PS rundum Trommelbremsen 1976!! ab 1975 gabs den Wartburg 353W mit 4 Kolben!! Festsattelbremse und Scheibenbremse vorne (hat nen Golf nie gehabt zu teuer). DIe Schere der Möglichkeiten ging so ende der 70er auseinander. Die DDR hat ja komplett alleine die Reparationsleistungen des Krieges an die Sowjetunion gezahlt, die BRD hat dagegen Gelder (Marshallplan) bekommen!
Herr Rohwedder musste sterben (wurde natürlich vermutlich von einem nicht gefundenen Linksradikalen RAF Terroristen erschossen ; ) ) als er das aufrechnen wollte.
Im Grunde haben wir im Osten halbwegs gut gelebt, sicherlich sehr eingemauert und bewacht das will auch keiner zurück haben, aber das Zwischenmenschliche war deutlich besser, gehungert hat keiner. Gleichberechtigung war besser als heute, In der DDR wurde auch keiner verfolgt weil er Homosexuell war (BRD bis Mitte der 60er Jahre). Frauen durften auch ohne Unterschrift ihres Ehemanns arbeiten gehen (BRD bis 1976). wir waren in vielem weit voraus, nur wirtschaftlich im Arsch, kein Geld keine Bodenschätze, und dann noch diese Partei die meinte sie weiss wie sie lenken muss, war ne frühe Form der heutigen Demokratie, Dilettanten leiten! Unser Staatsratsvorsitzender war Dachdecker (na immerhin ne abgeschlossene Berufsausbildung.) ; ). was bin ich wieder abgeschweift. Ist alles nur meine Sicht der Dinge.
Re: Allgemeine Frage zur DDR
Ich habe die DDR nur in den 80ern erlebt und habe demnach nur wage Erinnerungen. Allerdings sind solche Themen häufiger im Familienkreis diskutiert worden, so dass ich denke, halbwegs Bescheid zu wissen. Zu dem von @ffuchser Gesagten möchte ich nur noch ergänzend erklären: Durch die politische und finanzielle Abgrenzung vom Weltmarkt gab es eben das, was hier angebaut wurde. Das bedeutet eben auch: saisonal sehr unterschiedliches Angebot, anders als heute. Im Frühjahr waren Kartoffeln eben alle bis es neue Kartoffeln gab. Sowas wie Kohl, Sellerie und andere Wintergemüse gab es wegen ihrer Lagerfähigkeit länger (oft-immer). Grüne Gurken z.B. waren für mich aber was Besonderes. Erdbeeren auch. Südfrüchte sowieso nur selten und dann konnte man auch mal eine Stunde anstehen, um welche zu ergattern. Blumenkohl gab es auch nicht immer, sondern war für mich Sonntagsessen. Grundnahrungsmittel wie Brot, Wurst und auch Fleisch gab es in den 80ern immer, aber sowas Hochwertiges wie Rouladen waren schon auch nicht immer da. Aber so eine umfassende Verfügbarkeit wie heute, wo man kurz vor Ladenschluss noch volle Regale findet, gab es nicht. Insgesamt finde ich im Umgang mit Lebensmitteln etwas Widersprüchlichkeit. Neben der Wertschätzung einerseits gab es auch die Verschwendung - in der Schulspeisung war das Essen teilweise so lieblos gemacht, dass es gar nicht die Frage war, ob man etwas wegschmeißt, sondern nur wieviel. Die Reste gab es dann für die Viehzucht. Im Grunde haben die die Hälfte produziert, um als Schweinefutter verwertet zu werden, was nicht zuletzt volkswirtschaftlich idiotisch ist.
Das alles waren die letzten Jahre. In den 50ern gab es noch Lebensmittelkarten. 250 Gramm Butter für eine vierköpfige Familie pro Woche oder so, also wirklich wenig.
Und nicht umsonst waren bis zu letzt Schrebergärten äußerst begehrt und dementsprechend schwer zu bekommen. Ein Eimer selbst angebaute Aprikosen oder Tomaten war schon was wert, entweder für den Eigenbedarf oder zum Tausch.
Das alles waren die letzten Jahre. In den 50ern gab es noch Lebensmittelkarten. 250 Gramm Butter für eine vierköpfige Familie pro Woche oder so, also wirklich wenig.
Und nicht umsonst waren bis zu letzt Schrebergärten äußerst begehrt und dementsprechend schwer zu bekommen. Ein Eimer selbst angebaute Aprikosen oder Tomaten war schon was wert, entweder für den Eigenbedarf oder zum Tausch.
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.
Re: Allgemeine Frage zur DDR
@ffuchser
War die 4-Kolben Festsattelbremse eigentlich eine DDR eigene Entwicklung oder kam die wie der Kühler später und die Vergaser aus der CSSR?
Ich komme vom Dorf (nahe Leipzig) und alle arbeiteten in der LPG. Wir brachten die daheim erzeugten Eier zur Abgabestelle für ein paar Pfennige, wir bauten auf den eigenen paar Morgen Land verschiedene Sachen an, welche verkauft werden konnten (Blumenkohl, Erdbeeren, Radieschen, Rosenkohl, Feldgurken, Karthäusernelken, und wir züchteten privat Kaninchen (Fell wurde gut bezahlt, das Fleisch wurde vermarktet oder ging an den Zoo Leipzig), Schweine, Mastbullen, Gänse, Enten, Hühne - ohne all das, würde ich sagen wäre es nicht immer so einfach gewesen eine brauchbare Auswahl auf dem Tisch zu haben. Meine Eltern waren da sehr rege tätig, und das neben ihren Vollzeitjobs und 3 Kindern! (Grüße an die GenZ - so erwirtschaftet man Wohlstand
) Praktisch jeder Quadratmeter Garten, Feld wurde bebaut, in jeder Ecke in den Ställen oder der Scheune wurden wenn möglich Tiere gehalten. Und dabei hatten meine Eltern und Großeltern keine schlechten Jobs. Vater war Agrar-Diplomingenieur (vormals Lokomotivschlosser und Leistungssportler) und Muttern war auch als Ingenieurin im Büro der LPG Tierproduktion tätig. Der Opa in der Sauenzucht, die Oma im Stall arbeitend. Uns Kindern fehlte es gefühlt an nichts, meine Eltern konnten einen Wartburg Tourist neu erwerben, es gab zwei Schwalben, ich konnte mir vom Jugendweihegeld ein Simson SR50CE kaufen.
Zurück zum Bio gedanken - ja, es wurde weniger gespritzt auf den Feldern, weil man weniger hatte. Aber es wurde fast nie gar nicht gespritzt und die chemischen Pflanzenschutzmittel (z.B. Bi 58 als systemisches Insektizid) die wir hatten, waren bei leibe nicht ohne Nebenwirkungen. Es wurde halt nie an die Große Glocke gehangen.
Fleisch gab es bei leibe nicht immer alles was man gern gehabt hätte, wenn man nicht Selbstversorger war und so auch tauschen konnte mit Nachbarn. In Leipzig Lausen gabs im Konsum z.B. laut meiner Frau immer die Erdnussflips von Wurzener. Ich kann mich an Erdnussflipps erinnern wie wir welche ergattern mussten alle 2 Jahre auf der agra-Messe. Aus dem Konsum kannte ich die gar nicht.
Der Wahnsinn trieb dann auch Blühten - so gab es Brot und Brötchen immer im Überfluss, so sogar, das alte Brote und Brötchen in nicht geringen Mengen an die Schweine daheim verfüttert werden konnten. Auf der anderen Seite mähte fast jeder der daheim Tiere hatte auch irgendwo ein Stück Bach-Graben oder einen Seitensteifen neben einer Straße oder einem Feldweg (da hab ich Traktorfahren gelernt). So war das eben damals bei uns.
Kakao hatten wir irgendwie immer genug - so viel, dass ich als Kind eine Leidenschaft dafür entwickelte diesen aus den runden Büchsen direkt mit dem Löffel zu futtern... könnte man mich heute mit Jagen.
Südfrüchte - ich war im Blasorkester der Schule/LPG - durch die Weihnachtsauftritte gabs da zumindest ab und an Apfelsinen, Pampelmusen oder mal eine (!) Banane. Bananen gabs sonst maximal 3x im Jahr und man musste nichts sagen - man bekam exakt die Stückzahl in den Beutel wie man Familie hatte, man kannte sich aufm Dorf. Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kirschen usw, kochten wir noch selber ein, oder machten Marmelade.
Ich sags mal so - früher hab ich mich über eine Banana gefreut und sie mit Genuss gegessen. Heute... muss ich mich fast schon überwinden. Dadurch das Dinge nur Saisonal verfügbar waren scheint es mir, freute man sich auch mehr darauf wie heute wo man jederzeit alles haben kann wenn das Geld ausreicht.
Ein gewichtiger Punkt ist auch noch die Werbung.
Im Osten wurde, außer für die Partei, irgendwann nur noch sehr sperlich geworben. Sicher auch um Mangel vorzubeugen, da man oft nicht genug produzieren konnte. Aber, dadurch das wir nicht wuschig gemacht worden mit all den Dingen die man noch nicht hat aber haben wollen sollte, lebte man mMn. ein ganzes Stück ruhiger und erfreute sich an einfacheren Dingen.
Reisen.
Da kann ich nur als Kind reden - ich hab mich nie eingesperrt gefühlt, wenn auch dennoch irgendwie immer der Wunsch da war doch mal in den Westen zu reisen. Aber nie so, dass es mich nervlich kaputt gemacht hätte, mehr so eine Träumerei. Für uns als Kinder hatten wir die besten Ferien die wir uns vorstellen konnten. Im Winter nach Suhl (Struthelmershof, in den Bungalow der LPG und zu Mittag bei Kirchners im Gasthof), im Sommer nach Plau am See, and die Ostsee, den Müritz See, Scharmützelsee... und ins Ferienlager nach Bad Düben, nach Ilmenau usw. Mangels Werbung und dem wecken von Bedürfnissen ging es mir pers. damit bestens.
Was mich aber so richtig genervt hatte...
Elektronik war oft sehr, sehr teuer. Da kostete der Farbfenseher wie ein Moped, das fand ich verrückt.
Dafür wuchs man behütet auf. Es gab nur grobe Anweisungen (Zum Abendbrot bist du wieder daheim!), kein scheiß Smartphone in der Tasche, wer unterwegs war, war eben unterwegs und nicht erreichbar. Man lief zur Schule oder nam das Rad im Sommer und fuhr mit dem Schulbus die meist eher kurzen Wege. Man konnte in den Ferien gutes Geld dazuverdienen auch als "Kind" z.b. beim Radieschenziehen oder Rüben hacken oder später dann beim Stroh fahren oder in der Milchsammelstelle der LPG. Wollte man mit Freunden was machen, ging man hin oder verabredete sich schon in der Schule und war dann halbwegs pünktlich.
Ich schweife ab, wollte schon seit 2h unterm Wartburg liegen und weiter Bremsleitungen erneuern...
Ich hab mal gelesen, Golf 1 hatte Serienmäßig vorn Scheibenbremsen und hinten Trommel ab 1974, und ab Golf II gabs dann Scheibenbremsen vorn und hinten (glaub ab 1984).Übrigens hatte der Golf 1 50PS rundum Trommelbremsen 1976!! ab 1975 gabs den Wartburg 353W mit 4 Kolben!! Festsattelbremse und Scheibenbremse vorne (hat nen Golf nie gehabt zu teuer).
War die 4-Kolben Festsattelbremse eigentlich eine DDR eigene Entwicklung oder kam die wie der Kühler später und die Vergaser aus der CSSR?
Hust ... ich weiß nicht welches Baujahr du bist und wie dein Umfeld zu DDR-Zeiten so war... aber:alles was man in Deutschland zu Essen Produzieren konnte gab es.
War sogar aus heutiger Sicht BIO (die Mohrrüben waren noch nicht chemisch gereinigt, sondern voll Erde). Fleisch Rohkost Gemüse Obst aus heimischen Anbau gab es immer.
Ich komme vom Dorf (nahe Leipzig) und alle arbeiteten in der LPG. Wir brachten die daheim erzeugten Eier zur Abgabestelle für ein paar Pfennige, wir bauten auf den eigenen paar Morgen Land verschiedene Sachen an, welche verkauft werden konnten (Blumenkohl, Erdbeeren, Radieschen, Rosenkohl, Feldgurken, Karthäusernelken, und wir züchteten privat Kaninchen (Fell wurde gut bezahlt, das Fleisch wurde vermarktet oder ging an den Zoo Leipzig), Schweine, Mastbullen, Gänse, Enten, Hühne - ohne all das, würde ich sagen wäre es nicht immer so einfach gewesen eine brauchbare Auswahl auf dem Tisch zu haben. Meine Eltern waren da sehr rege tätig, und das neben ihren Vollzeitjobs und 3 Kindern! (Grüße an die GenZ - so erwirtschaftet man Wohlstand

Zurück zum Bio gedanken - ja, es wurde weniger gespritzt auf den Feldern, weil man weniger hatte. Aber es wurde fast nie gar nicht gespritzt und die chemischen Pflanzenschutzmittel (z.B. Bi 58 als systemisches Insektizid) die wir hatten, waren bei leibe nicht ohne Nebenwirkungen. Es wurde halt nie an die Große Glocke gehangen.
Fleisch gab es bei leibe nicht immer alles was man gern gehabt hätte, wenn man nicht Selbstversorger war und so auch tauschen konnte mit Nachbarn. In Leipzig Lausen gabs im Konsum z.B. laut meiner Frau immer die Erdnussflips von Wurzener. Ich kann mich an Erdnussflipps erinnern wie wir welche ergattern mussten alle 2 Jahre auf der agra-Messe. Aus dem Konsum kannte ich die gar nicht.
Der Wahnsinn trieb dann auch Blühten - so gab es Brot und Brötchen immer im Überfluss, so sogar, das alte Brote und Brötchen in nicht geringen Mengen an die Schweine daheim verfüttert werden konnten. Auf der anderen Seite mähte fast jeder der daheim Tiere hatte auch irgendwo ein Stück Bach-Graben oder einen Seitensteifen neben einer Straße oder einem Feldweg (da hab ich Traktorfahren gelernt). So war das eben damals bei uns.
Kakao hatten wir irgendwie immer genug - so viel, dass ich als Kind eine Leidenschaft dafür entwickelte diesen aus den runden Büchsen direkt mit dem Löffel zu futtern... könnte man mich heute mit Jagen.

Weiße Schokolade gabs doch schon seit den 30igern von Nestle (Schweiz?) oder irre ich...Um 1983 hatte die DDR zu wenig Devisen um Kakao zu kaufen und dadurch waren die Osterhasen aus weisser Schokolade (was viele ablehnten, mir aber schmeckte) später bekam ich das neueste aus dem Westen Weiße Schokoladeda gab es diese bei uns plötzlich nicht mehr) Not macht erfinderisch.

Das ist allerdings ein Punkt, ein wunder...Die DDR hat ja komplett alleine die Reparationsleistungen des Krieges an die Sowjetunion gezahlt, die BRD hat dagegen Gelder (Marshallplan) bekommen!
Ja, es gab mehr Zusammenhalt, wohl auch weil die Vermögensunterschiede nicht so ausgeprägt waren wie heute mittlerweile. Sprich es gab einfach auch weniger Neid. Auch in den Schulen - Gott bin ich froh noch in der DDR meine Schulzeit verlebt zu haben. Für Kinder war die DDR sicher ein Paradies gewisser maßen....aber das Zwischenmenschliche war deutlich besser, gehungert hat keiner.
Südfrüchte - ich war im Blasorkester der Schule/LPG - durch die Weihnachtsauftritte gabs da zumindest ab und an Apfelsinen, Pampelmusen oder mal eine (!) Banane. Bananen gabs sonst maximal 3x im Jahr und man musste nichts sagen - man bekam exakt die Stückzahl in den Beutel wie man Familie hatte, man kannte sich aufm Dorf. Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kirschen usw, kochten wir noch selber ein, oder machten Marmelade.
Ich sags mal so - früher hab ich mich über eine Banana gefreut und sie mit Genuss gegessen. Heute... muss ich mich fast schon überwinden. Dadurch das Dinge nur Saisonal verfügbar waren scheint es mir, freute man sich auch mehr darauf wie heute wo man jederzeit alles haben kann wenn das Geld ausreicht.
Ein gewichtiger Punkt ist auch noch die Werbung.
Im Osten wurde, außer für die Partei, irgendwann nur noch sehr sperlich geworben. Sicher auch um Mangel vorzubeugen, da man oft nicht genug produzieren konnte. Aber, dadurch das wir nicht wuschig gemacht worden mit all den Dingen die man noch nicht hat aber haben wollen sollte, lebte man mMn. ein ganzes Stück ruhiger und erfreute sich an einfacheren Dingen.
Reisen.
Da kann ich nur als Kind reden - ich hab mich nie eingesperrt gefühlt, wenn auch dennoch irgendwie immer der Wunsch da war doch mal in den Westen zu reisen. Aber nie so, dass es mich nervlich kaputt gemacht hätte, mehr so eine Träumerei. Für uns als Kinder hatten wir die besten Ferien die wir uns vorstellen konnten. Im Winter nach Suhl (Struthelmershof, in den Bungalow der LPG und zu Mittag bei Kirchners im Gasthof), im Sommer nach Plau am See, and die Ostsee, den Müritz See, Scharmützelsee... und ins Ferienlager nach Bad Düben, nach Ilmenau usw. Mangels Werbung und dem wecken von Bedürfnissen ging es mir pers. damit bestens.
Was mich aber so richtig genervt hatte...
Elektronik war oft sehr, sehr teuer. Da kostete der Farbfenseher wie ein Moped, das fand ich verrückt.
Dafür wuchs man behütet auf. Es gab nur grobe Anweisungen (Zum Abendbrot bist du wieder daheim!), kein scheiß Smartphone in der Tasche, wer unterwegs war, war eben unterwegs und nicht erreichbar. Man lief zur Schule oder nam das Rad im Sommer und fuhr mit dem Schulbus die meist eher kurzen Wege. Man konnte in den Ferien gutes Geld dazuverdienen auch als "Kind" z.b. beim Radieschenziehen oder Rüben hacken oder später dann beim Stroh fahren oder in der Milchsammelstelle der LPG. Wollte man mit Freunden was machen, ging man hin oder verabredete sich schon in der Schule und war dann halbwegs pünktlich.
Ich schweife ab, wollte schon seit 2h unterm Wartburg liegen und weiter Bremsleitungen erneuern...

Grüße
Re: Allgemeine Frage zur DDR
ich hab mal gelesen, Golf 1 hatte Serienmäßig vorn Scheibenbremsen und hinten Trommel ab 1974, und ab Golf II gabs dann Scheibenbremsen vorn und hinten (glaub ab 1984).
War die 4-Kolben Festsattelbremse eigentlich eine DDR eigene Entwicklung oder kam die wie der Kühler später und die Vergaser aus der CSSR
Golf 1 Bj 74 aufjedenfall Trommelbremsen rundum die 50PS Verison
Golf 2 ja aber nur für die 98PS und GTI VErsion
Hatte einen Golf 3 1,8l 90 PS Bj 1994 (im Autotest 50m Bremsweg wurde damals auch bemängelt), hinten Trommeln und vorne nicht belüftete 240er Scheiben (wie Wartburg) aber mit billigen Schimmsätteln Bremsfading bergauf schon.
Die 4 Kolbenfestsattelbremse ist von Skoda das stimmt. Der Jikov auch.
War die 4-Kolben Festsattelbremse eigentlich eine DDR eigene Entwicklung oder kam die wie der Kühler später und die Vergaser aus der CSSR
Golf 1 Bj 74 aufjedenfall Trommelbremsen rundum die 50PS Verison
Golf 2 ja aber nur für die 98PS und GTI VErsion
Hatte einen Golf 3 1,8l 90 PS Bj 1994 (im Autotest 50m Bremsweg wurde damals auch bemängelt), hinten Trommeln und vorne nicht belüftete 240er Scheiben (wie Wartburg) aber mit billigen Schimmsätteln Bremsfading bergauf schon.
Die 4 Kolbenfestsattelbremse ist von Skoda das stimmt. Der Jikov auch.
Re: Allgemeine Frage zur DDR
Vielleicht waren die Bremssättel ein Gemeinschaftsding IFA/PAL - gabs ja in anderen Bereichen auch (Gelenkwellen für Traktoren).
Zumindest wird bei den Bremsbelägen immer Skoda 130 als passend mit Wartburg 353 und 1.3 angegeben. Dachte da weiß wer was genaueres.
Und wenn ich mir dann mal den Bremssattel vom Skoda 130 so ansehe:
https://www.skopart24.com/shop/vollst-B ... p150994995
Zumindest kann man gewisse konstruktive Parallelen nicht von der Hand weisen.
Ja, Jikov ist natürlich nicht = Skoda, auch wenn beide aus dem gleichen Land (CSSR) kam.
Zumindest wird bei den Bremsbelägen immer Skoda 130 als passend mit Wartburg 353 und 1.3 angegeben. Dachte da weiß wer was genaueres.
Und wenn ich mir dann mal den Bremssattel vom Skoda 130 so ansehe:
https://www.skopart24.com/shop/vollst-B ... p150994995
Zumindest kann man gewisse konstruktive Parallelen nicht von der Hand weisen.

Ja, Jikov ist natürlich nicht = Skoda, auch wenn beide aus dem gleichen Land (CSSR) kam.
Grüße
Re: Allgemeine Frage zur DDR
Das ist schon richtig das es nicht Skoda sondern PAl war mit den Scheibenbremsen, im Grunde wurde beim Wartburg 353 W (Weiterentwicklung) die im Rallye Sport gesammelten Erfahrungen auch berücksichtigt, dazu zählte die Umstellung auf Scheibenbremse vorn ab 5/75
Die Skoda S105 und 1010 scheinen eine 2 Kolbenbremse gehabt zu haben und erst die 130 aufwärts die 4 Kolben PAL Sättel die gleichen wie der Wartburg. Skoda 105 bis 130 kam aber erst 1976 raus
Die Skoda S105 und 1010 scheinen eine 2 Kolbenbremse gehabt zu haben und erst die 130 aufwärts die 4 Kolben PAL Sättel die gleichen wie der Wartburg. Skoda 105 bis 130 kam aber erst 1976 raus
Re: Allgemeine Frage zur DDR
Der Skoda 130 kam aber erst 1984 raus. Also 9 Jahre nach dem Wartburg 353W. Der ab 1976 gebaute 105 und 120 hatte, wie schon richtig gesagt, bis zum Ende eine Zweikolben- Festsattelbremse.
Re: Allgemeine Frage zur DDR
Ich hab als es die Dichtringe und Staubmaschetten noch bei Skoda als Originalteil gab ( ca 2006 ) mir einen Satz bestellt gehabt.
War qualitativ wie das Original
War qualitativ wie das Original