Auf der Suche nach neuen Projekten

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Karlhorst
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Auf der Suche nach neuen Projekten

Beitrag von Karlhorst » Donnerstag 26. Januar 2023, 18:55

Liebe Schrauber,
ich stehe vor der Aufgabe mir ein neues Projekt zu suchen. Mein W311 ist so gut wie abgeschlossen,warte nur auf den Frühling um auch mal damit zu fahren.
Bei meiner Internetsuche bin ich auf den IFA F9 Roaster gestoßen, gefallen würde mir schon sowas. Wobei ich sagen muss das mir an diesem Auto einiges nicht gefällt. Es gibt ja einige Nachbauten, aber wie es aussieht fährt keiner mit normalen H Schild. Und so stell ich mir die Frage was ist überhaupt möglich beim einem Umbau Limousiene - Cabrio oder gar Roaster.
Ingesammt soll sich die Situation für solche Umbauten angeblich verbessert haben sprich erleichtert..

Mal vom TÜV Verband
Umbauten und Anbauten an Oldtimern sind nur sehr begrenzt möglich. Grundsätzlich dürfen nur Umbauten vorgenommen werden, die auch in den ersten zehn Jahren ab der Erstzulassung des Klassikers möglich waren. Und die umgebauten oder geänderten Fahrzeuge müssen den aktuellen Vorschriften der StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) entsprechen.

Karosserie: Die Karosserie muss dem Originalzustand entsprechen. Umbauten etwa von Coupé auf Cabrio dürfen nur erfolgen, wenn diese Version offiziell von der Herstellerfirma angeboten wurde und sie die Karosseriestruktur nicht schwächen. Dafür muss im Normalfall eine Freigabe der Herstellerfirma vorliegen. Der Anbau von Kunststoffteilen ist nur möglich, sofern sie nicht vom Original abweichen.
Es lassen sich jetzt nachträglich Umbauten realisieren die vor 50 Jahren möglich waren.
Jetzt meine Frage: Was waren in der DDR für Umbauten gesetzlich möglich, wo könnte man das nachlesen und dokumentieren.

Ich bin nicht festgelegt unbedingt eine F9 zu bearbeiten, es erscheint mir aber durch die Baugleichheit der Varianten ein gangbarer Weg. Mir schwebt da einiges vor, aber vielleicht geht ja garnix.

Viele Grüße aus Franken Karl-Horst

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bic
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Re: Auf der Suche nach neuen Projekten

Beitrag von bic » Freitag 27. Januar 2023, 17:43

Karlhorst hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 18:55
.....Und so stell ich mir die Frage was ist überhaupt möglich beim einem Umbau Limousiene - Cabrio oder gar Roaster.
Das zum Beispiel:

Unbenannt.JPG

Allerdinges wäre hier die Zulassungsfrage (unabhängig vom H) vorab zu klären. Das gezeigte Auto wurde vor 28 Jahren umgebaut, da reichte noch ein Gutachten, wie das heute aussieht :noplan:, besser aber auf keinen Fall.

Ingesammt soll sich die Situation für solche Umbauten angeblich verbessert haben sprich erleichtert..

Nein, eigentlich nicht, denn das, was Du schriebst:

"Grundsätzlich dürfen nur Umbauten vorgenommen werden, die auch in den ersten zehn Jahren ab der Erstzulassung des Klassikers möglich waren."

galt eigentlich bzgl. des Hs schon immer. Fraglich hierbei ist, welche Abweichungen von der Forderung

"Die Karosserie muss dem Originalzustand entsprechen."

möglich sind. Das oben gezeigte Auto erfüllt diese Forderung jedenfalls nicht.

Und wenn Du auf den F9-Roadster schielst, dieser Passus:

Umbauten etwa von Coupé auf Cabrio dürfen nur erfolgen, wenn diese Version offiziell von der Herstellerfirma angeboten wurde ...

lässt das Unterfangen, dies H-tauglich zu erledigen scheitern. Der Roadster war eine Einzelstück und wurde nie "von der Herstellerfirma angeboten" :|

Jetzt meine Frage: Was waren in der DDR für Umbauten gesetzlich möglich ...
Alles und nichts :) Offiziell gab es Richtlinien für den Umbau vom F9 auf 311, von 311 auf 312 und von 312 auf 353, allerdings bei gleichbleibender Karosserieausführung (z.B. Limousine --> Limousine) und die Umbauten waren unabhängig von einer etwaigen Zulassungsfähigkeit aus "volkswirtschaftlichen Gründen" genehmigungsbedürftig. Das trotzdem alles Mögliche möglich war, lag ganz einfach daran, dass nicht wie heute "Beziehungen" nur das halbe, sondern das ganze Leben bestimmten :D

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Karlhorst
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Re: Auf der Suche nach neuen Projekten

Beitrag von Karlhorst » Freitag 27. Januar 2023, 20:12

Erst einmal danke.

Nach dem ich nur etwas Erfahrung gesammelt habe steigen ja auch die Ansprüche. Und nichts währe schlimmer als wenn man sich nicht neue realistische Ziele stellt.
Und realistisch sind für mich als durschnittlich "bezahlter" Rentner und von meiner "Regierung" genehmigte Restaurationsobjekte unter 10t€. Und so ist folgende Idee entstanden.

Bild

Änlich dem DKW F91

Bild

Dabei ist mit das H Kennzeichen erst einmal nebensache, aber bringe ich das mit Zulassung auf die Straße. Der Spaßfaktor währe jedenfall ziemlich groß. Das lässt sich meiner Meinung nach recht leicht aus einer F9 Limousiere Umarbeiten. Eigentlich brauchte ich nicht mal ein Verdeck, wer fähr schon bei Schlechtwetter und eine Plane zum abdecken ist ja kein Problem. Bei Originalfans werde ich jetzt wohl einen Aufschrei auslösen, aber unser Hoppy muss ja schliesslich auch Spass machen.

Grüß Karl-Horst

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bic
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Re: Auf der Suche nach neuen Projekten

Beitrag von bic » Freitag 27. Januar 2023, 22:21

Karlhorst hat geschrieben:
Freitag 27. Januar 2023, 20:12
Der Spaßfaktor währe jedenfall ziemlich groß.
Das ist er :P
Das lässt sich meiner Meinung nach recht leicht aus einer F9 Limousiere Umarbeiten.

Oha, das täuscht. Man meint, weil das Auto einen Rahmen hat, hält sich das in Grenzen. Dabei vergisst man aber, dass dieser allein nicht sehr verwindungssteif ist und die Steifigkeit des Autos nur im Verbund mit der Karosserie erreicht wird. Schneidet man dann aber eine Limousinenkarosserie auf, ist der Rest ein Lämmerschwanz. Ohne umfangreiche Verstärkungen wird das nichts, schwierig ist hier der Verbund Spritzwand/A-Säule und vor allem die B-Säulen. Ohne ausreichende Maßnahmen schwenken diese beim Öffnen der Türen mit, gehen oben ca. 10cm auseinander und verbeulen die hinteren Seitenwände. Genauso problematisch ist das Heck, denn dieses hängt ab der Hinteraches frei. Auch hier ist einiges zu tun, damit dieses nicht abknickt.
Eigentlich brauchte ich nicht mal ein Verdeck, wer fähr schon bei Schlechtwetter und eine Plane zum abdecken ist ja kein Problem.
Naja, das sieht dann aber aus wie gewollt, aber nicht gekonnt :(
Bei Originalfans werde ich jetzt wohl einen Aufschrei auslösen,
Egal :D

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Karlhorst
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Re: Auf der Suche nach neuen Projekten

Beitrag von Karlhorst » Samstag 28. Januar 2023, 10:35

Hallo bic, deinen Umbau hatte ich schon bei meinen Recherchen gesehen und du hast ja schon einiges an inneren Werten preisgegeben. Dein Auto sticht aus der Masse an F9 durch sein Design hervor, ist sicher so gewollt und ist auch typisch für die Zeit, indem die Vielfalt an Fahrzeugen einfach nicht vorhanden war und inividuelle Gestaltung und Kreativität gefragt war. Aus heutiger Sicht gab es diese Vielfalt ja nur auf dem Reißbrett, auf der Straße hat man die nicht gesehen.

Aber zum Roadster, deine Einwände sind natürlich angebracht und die Hinweise in welche Gefahren man sich beim Umbau begibt sehr wertvoll. Das werde ich mit der Prüforganisaton mal klären. Ich habe schon einige tech. Lösungen im Kopf.

Zum Verdeck hab ich mal zwei Beispiele.
BildBild
Was Schön aussieht, kann jeder selbst entscheiden. Die Roadster Lösung ist ja relativ einfach umzusetzen.

Die Scheiben des Roaster sind allerdings viel zu tief. Ich habe auch schon gesehen das ein Roadsternachbau zusätzliche Scheiben anbaut.
Bild

Ich könnte jetzt einige Gedanken zum Design und tech. Umsetzen bringen, aber ich bin mir Sicher das dies viel zu früh ist.
Die Roadster Umbauer (4 hab ich auf Bildern) sind mittlerweile sehr verschlossen und geben nichts mehr von sich. Schade?
Ich bin mir nicht sicher ob diese Diskussion im Forum die Richtige Plattform ist, den leicht begeben wir uns in rechtliche Grauzonen.(Bildrechte,Markenrechte) Ich hoffe ich konnt das einigermaßen umgehen.

Grüße aus Franken

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bic
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Re: Auf der Suche nach neuen Projekten

Beitrag von bic » Sonntag 29. Januar 2023, 11:16

Karlhorst hat geschrieben:
Samstag 28. Januar 2023, 10:35
Die Roadster Lösung ist ja relativ einfach umzusetzen.
Wenn Du Dich da mal nicht irrst. Baust Du eine Limousine zum Cabrio um, so bleibt die Karosserie unterhalb der Gürtellinie unverändert. Man muss sich dann (nur) um die Verstärkungen kümmern und um solche Kleinigkeiten, wie das Verdeck, den oberen vorderen Scheibenrahmen und die Seitenscheiben.

Bei einem Umbau auf einen Roadster bleibt lediglich die Front bis zur A-Säule erhalten. Ab hier ist dann die gesamte Gürtellinie tiefer gelegt, was zur Folge hat, dass auch der Kofferraumbereich nicht so hoch aufbaut, wie bei der Limousine und hier im Endbereich sogar die Kotflügel höher stehen (als der Koffferraum). Es sind also umfangreiche Karosseriearbeiten erforderlich, quasi sind 3/4 der Karosserie neu zu herzustellen.
Die Scheiben des Roaster sind allerdings viel zu tief. Ich habe auch schon gesehen das ein Roadsternachbau zusätzliche Scheiben anbaut.
Bild
Wieso, passt doch:

Unbenannt3.JPG

Im Ernst, da sind nicht die Scheiben zu niedrig, sondern wohl eher die Sitze zu hoch, respektive zu hoch aufgepolster, hier sieht man das ganz gut:

Roadster.JPG
Unbenannt4.JPG

Was man aber auch sieht, ist, das der wohl bekannteste, mit einem hohen handwerklichen- und auch Kostenaufwand betriebene Roadsterumbau dann doch nicht die Eleganz in der Seitenlinie des Originals erreicht (mal abgesehen von den ganzen Christbaumschmuck), mir erscheint das ganze Heck verunstaltet - die Steckscheiben sowieso.

Ich will Dir jetzt nicht einen Umbau zum Roadster ausreden, aber macht man das nur so halb und irgendwie, sieht das dann aus, wie ein aufgeschnittener Käfer, hier sollte man sich dann schon eines erfahrenen Karosseriebauers bemächtigen. Baut man jedoch zum Cabrio um, kommt man allein klar, wenn man nicht zwei linke Hände hat.

Die Roadster Umbauer (4 hab ich auf Bildern) sind mittlerweile sehr verschlossen und geben nichts mehr von sich. Schade?
Wieso? Die braucht man nicht, die haben auch nur im Trüben gefischt und das ganz gewaltig, wenn ich mir den gestalterisch verunglückten grünen Roadster ansehe. Hier muss man allein bei und sich vor allem an der äußeren Linie orientieren, Bildmaterial gibt es hierzu genügend. Und wenn man auf der F9-Sonderausstellung war, hatte man auch die Gelegenheit, das wieder aufgetauchte Original zu begutachten und zu schauen, welche Änderungen man damals vorgenommen hat - Raketentechnik ist es jedenfalls nicht.

So - und nun ran an den Speck :D

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Karlhorst
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Re: Auf der Suche nach neuen Projekten

Beitrag von Karlhorst » Montag 30. Januar 2023, 11:00

Du machst mir Mut...
Der erste Weg wird wohl zur Dekra, erstmal alles klären. Bis jetzt bin ich bei einem Cabrio als 2sitzer, In Ingolstadt steht so ein schicker Schwarzer. Ist zwar ein DKW, aber warum kein Pendant als IFA Fahrzeug.

z.letztn Bild: der Fahrer, Herr Linke ist nicht sehr groß.

Ich werde weiter berichten.

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