3 Zylinder Tuning

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IFAF9
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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von IFAF9 » Samstag 22. Januar 2022, 11:38

Hab mir nun einen Motor mal auf die Werkbank gepackt.

Gradscheibe montiert - Mal die werte von Schreibfaulheit angeritzt - gemessen

Festgestellt das Ich bei den o.g. Werten Einlass und Auslass vertauscht habe, im Text standen nur Zahlen :oops:
Dann sehen die Zeiten auch schon anders aus. :roll:

Wenn man sich die Gussqualität anschaut, sollte das glätten ja selbstverständlich sein.

Würden sich die Steuerzeiten im Verhältnis zum Hubraum verändern oder bleiben die gleich?
Also rein vom rechnerischen her.

Würde man beide Fenster im Kolben auch nach unten erweitern, oder nur die unteren Überströmerfenster im Gussblock?

Mein F9 wurde schon zu DDR Zeiten auf 311er umgebaut, Motor, Getriebe, breite Bremse und keine Scharniergelenkwellen.
Ich habe alles komplett überholt (Febi Spurstangenköpfe, Monroe Stoßdämpfer usw.) und auf Zweikreisbremse umgebaut

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bic
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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von bic » Samstag 22. Januar 2022, 18:23

IFAF9 hat geschrieben:
Samstag 22. Januar 2022, 11:38
... Gradscheibe montiert - Mal die werte von Schreibfaulheit angeritzt - gemessen
Mach mal ein Foto, mich interessiert die Gradscheibe :)
Festgestellt das Ich bei den o.g. Werten Einlass und Auslass vertauscht habe, im Text standen nur Zahlen :oops:
Dann sehen die Zeiten auch schon anders aus. :roll:
Jo.
Wenn man sich die Gussqualität anschaut, sollte das glätten ja selbstverständlich sein.
Auch das :?
Würden sich die Steuerzeiten im Verhältnis zum Hubraum verändern oder bleiben die gleich?
Also rein vom rechnerischen her.
Ich fragte schon einmal, was Du unter "rechnerisch" verstehst? Da gibt es nichts zu rechnen und soweit ich mich erinnere, war alles, was diesbzgl. bei Schreibfaulheit stand, die Umrechnung von Grad Kurbelwelle auf mm Kolbenweg - dazu braucht es aber Schreibfaulheit nicht. An sonst --> schau Dir die Kanäle an und Du kannst dir die Frage selbst beantworten.
Würde man beide Fenster im Kolben auch nach unten erweitern, oder nur die unteren Überströmerfenster im Gussblock?
Steht schon bei Schreibfaulheit --> ja :(
Mein F9 wurde schon zu DDR Zeiten auf 311er umgebaut, Motor, Getriebe, breite Bremse und keine Scharniergelenkwellen.
Ich habe alles komplett überholt (Febi Spurstangenköpfe, Monroe Stoßdämpfer usw.) und auf Zweikreisbremse umgebaut
Also quasi ein Renn-F9 :D Wie hast du denn das mit der Zweikreisbremse gemacht, daher die Kreise aufgeteilt? Und wie kommst Du mit dem Pedalweg hin, ich meine bei den im Durchmesser großen 311er RBZ und dem im Durchmesser Mini-HBZ? Holzklotz aufs Pedal genagelt ? :ill:
Achso - wie ist das mit der breiten Bremse an der HA gelöst, würde mich mal interessieren.

wolf
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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von wolf » Samstag 22. Januar 2022, 20:09

Hallo liebe Forengemeinde. Da Bic dankenswerter Weise eine Steuerzeitensammlung historischer 353 Motoren gepostet hat, möchte die Gelegenheit nutzen für eine kleine Erweiterung der Fragestellung ins Rechnerische. Es lohnt sich, die Steuerzeiten dieser Motoren mal durchzuspielen. Es gibt ja einige kostenlose online-Steuerzeitenrechner, ein interessanter ist: mopedtuning.raconsulting.nu/ - Besonders interessant sind hier die automatischen Berechnungen zu Time Area (das Verhältnis, in dem der E-, Ü-, und Auslasskanal zu welcher Steuerzeit wie weit offen stehen. Für den rhythmischen Gaswechsel bekanntlich eine entscheidende Größe.) Man kann in dem genannten Online-Rechner eine Zieldrehzahl, bei der zb. das höchste Drehmoment anliegt, die Form der Kanäle, die Steuerzeiten usw. eintragen. Ziel ist eine Berechnung der Drehzahlbereiche bei denen E,Ü und Auslasskanal am wirkungsvollsten sind (Exhaust most useful RPM) und eine Kennziffer, ab welchen Umdrehungen welcher Kanal als Flaschenhals wirkt (Exhaust TAm restriction). Die in der Kalkulation empfohlenen Werte für TAm und TAm restriction entstammen komplizierten Formeln, die hier zu weit führen würden. Das alles ist idealisiert, eigentlich für Mofafahrer, die über die 45km/h Schallmauer hinaus wollen. Jetzt zum eigentlich Interessantem für das Tuning am 353 Motor.
Motor_353_Serie[1].png
Steuerzeiten Motor 353 Serie (ein Zylinder davon)
Gibt man die Werte für den 353 Serienmotor bei höchstem Drehmoment 3000 U/min ein, fällt auf:
-dass der Auslass mit 156 Grad auf 3300-3600 U/min abgestimmt ist, Time Area - also das Verhältnis von Auslassfläche/Auslasszeit (Exhaust TAm/Exhaust Tam restriction) für die Drehzahl mehr als ausreichend sind

- dass der Vorauslass (die Zeit, die der Auslass geöffnet ist bevor die Überströmer öffnen (Blowdown) bei 23 Grad liegt. Der empfohlene Wert für Blowdown/Vorauslass ist 20-25Grad. Zu kurz ist schlecht, weil dann Verbrennunggas in die sich öffnenden Überströmer gedrückt werden kann und Frischgas zurück ins Kurbelgehäuse. Zu langer Vorauslass ist schlecht, weil dann die Welle, die die Spülung der frischen Gase im Verbrenungsraum durch den Reso verstärken soll schon verpufft ist. Bic hatte ja geschrieben, wenn das Timing klappt, wird durch den Puls der entweichenden Verbrennungsgase Frischluft durch die Überströmer bis vom Vergaser her durchgesaugt. Bei Motoren, die hohe Auslasszeiten fahren aber die Überströmer bei Serienniveau lassen, wird irgendwann der Vorauslass zu lang. (168 Grad ist m.E. schon sehr viel für die Serienüberströmer)

-die Überströmer mit 110 Grad einen gewünschten weiten Drehzahlereich zwischen 3000 und 3800 abdecken und bei 3000Umin noch lange nicht restriktiv wirken, dies fängt rechnerisch erst ab 3600 U/min an. (siehe Transfer TAm und Transfer TAm restriction)

-der Einlass nur auf 2100-2400 U/min abgestimmt ist und auch die Kanäle für die Drehzahl zu klein sind und restriktiv wie ein Flaschenhals wirken (Intake TAm 0,115, empfohlen ist hier 0,15 und Intake TAm resriction 0,77 - empfohlen ist hier >1)

Nun meine Frage: Wieso ist der Serieneinlass rechnerisch so niedrig klein ausgelegt? Gibt es dafür eine Erklärung? Könnte man bei einem auf Drehmoment ausgelegtem Motor im unteren Aufwands- und Leistungsbereich hier am Einlass anfangen etwas mehr Steuerzeit und Einlassfläche zu geben?

Es gibt ja einige historische Motorsetups, u.a. Melkus 70Ps, die AWE 85PS Motoren, die Versuche der TU-Dresden. Die Steuerzeiten von diesen Motoren mal unter den oben genannten Blickwinkeln durchzurechen und zu vergleichen wäre interessant.
Zuletzt geändert von wolf am Samstag 22. Januar 2022, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.

wolf
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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von wolf » Samstag 22. Januar 2022, 20:37

Falls ihr an euren Motoren nachmessen möchtet oder selbst mal (zu Forschungszwecken natürlich) die Steuerzeiten der Tu-Dresden-Projekte in euere Blöcke schneiden wollt...Die Umrechung Grad/Millimeter geht u.a. mit diesem Rechner schnell: lambretta-images.com/tuningh/port-timing-calculators/

Für den 353 trägt man ein:
Auslass/Exhaust
Stroke ist 78mm
Conrod length ist 145mm
Piston crown/Barrel 0mm
Height over Port (also das Maß von Blockoberkante bis Oberkante Auslass): Serie 52mm (156 Grad), bei 70PS Melkus ca.49mm (macht 166 Grad)

Einlass:
Stroke ist 78mm
Conrod length 145mm
Piston crown/Barrel 0mm
Piston height inlet side: 89mm Kolbenhöhe, außen am Hemd bis Kolbenboden gemessen
Inlet Floor Depth: Serie 114 mm (124 Grad)

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von IFAF9 » Samstag 22. Januar 2022, 21:06

Naja Rennwagen F9 nicht gleich, soll halt anständig im Verkehr mitschwimmen können und auch Klanglich Spaß machen.

Winker sollen wieder rein - B-Säule wurde zugeschweisst
Die orignalen Rücklichter wieder dran
Blinker vorn weg vom Kotflügel
Bisschen Tiefer

Gradscheibe habe ich erstmal nur fix aus CD und einem Foto zusammengebastelt, nix besonders sollte ja auch nur für mich zum verstehen sein.
Die aus Alu ist noch nicht angekommen, die bekommt dann einen schönen Adapter für die Getriebeseite

Für Zweikreis habe Ich den Barkas HBZ genommen, VA und HA ist getrennt (fahre ich auch so im LADA allerdings da mit Waagbalken und man. BK.Regler).
Über Pedalweg und Druck kann ich Dir leider noch nix sagen, da Fahrwerk und Karosserie noch getrennt stehen.

HA ist bei mir die eckige Achse vom 311er drin

So sieht das überholte Fahrgestell derzeit aus:
https://drive.google.com/drive/folders/ ... sp=sharing

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von bic » Sonntag 23. Januar 2022, 11:13

IFAF9 hat geschrieben:
Samstag 22. Januar 2022, 21:06
Naja Rennwagen F9 nicht gleich, soll halt anständig im Verkehr mitschwimmen können und auch Klanglich Spaß machen.
Klanglich? Noch mehr Rängtängtäng?
Winker sollen wieder rein - B-Säule wurde zugeschweisst
Gut, wenn du irgendwo 6V dafür findest oder die Zugmagnete umwickelst :) Und bedenke, dass die Teile spätestens ab 80 kn/h nicht wieder einklappen, der dann darauf stehende Winddruck verhindert dies.
Die orignalen Rücklichter wieder dran
Ohja, dann wirst du zum Verkehrsgefährder :D Das Leuchten der Dinger sieht man höchsten bei Nacht und welche hinter Dir fahrende junge Mutti erkennt das gelbe Stopplicht dann auch als solches? Die sitzt Dir dann ganz schnell Hinten drauf :? Da gibt es bessere Lösungen, so z.B. die stilistisch durchaus passenden Rückleuchten vom P70:

Unbenannt.JPG

welche sich dann auch noch zu 3-Kammerleuchten umbauen lassen, so das jeder heutige Fahranfänger die Lichtzeichen deuten kann, welcher der F9 so von sich gibt.
Blinker vorn weg vom Kotflügel
Siehe vor, die auf den Kotflügeln sind wenigstens auch noch von der Seite sichtbar. Etwas dezenter wird das Ganze, wenn man Klarglas(Plastic)-Kappen und gefärbete Birnchen nimmt.
Bisschen Tiefer
Das passiert doch ganz von allein, wenn die Federn sich erst einmal setzten :D Natürlich kannst du die Teile zum Schmied bringen, der sie Dir etwas zurück kloppt. Normal beträgt die Aufrichtung vorn 160 und hinten 190mm, mehr als 20mm würde ich da nicht drunter bleiben, nacher bekommts Du dann nicht einmal mehr den Wagenheber unter den Rahmen.
Für Zweikreis habe Ich den Barkas HBZ genommen, VA und HA ist getrennt (fahre ich auch so im LADA allerdings da mit Waagbalken und man. BK.Regler).
Über Pedalweg und Druck kann ich Dir leider noch nix sagen, da Fahrwerk und Karosserie noch getrennt stehen.
Hhhm, für die HA wird die Übersetzung passen, die RBZ B1000 / 311 haben den gleichen Durchmesser. Vorn sieht es jedoch etwas anders aus, da sind die B1000 RBZ größer. Dein Pedalweg wird daher kürzer und die benötigten Pedalkräfte größer und mit etwas Pech überbremst Dir dann immer die HA (Waagbalken durch schimmenden Kolben im HBZ). Musst Du halt probieren und schon mal deine Beinmuskulatur trainieren :mrgreen:
HA ist bei mir die eckige Achse vom 311er drin

So sieht das überholte Fahrgestell derzeit aus:
https://drive.google.com/drive/folders/ ... sp=sharing
Respekt, das sieht ja schon mal gut aus :) Und warum Du so ellenlange Federbefestigungschrauben und Federbriden genommen hast und dafür die Bolzen zur Befestigung der Querlenker am Rahmen zu kurz sind, wirst Du mir ja noch erklären :) Ebenso, warum Du die Federaugen der Vorderfeder mit einer Schraube in der Federgabel befestigt hast, statt die hierfür vorgesehenen Passbolzen zu nehmen. Eine neue Hardyscheibe wird sich sicher auch noch finden und die Karosserieauflagen gibt es noch original in neu, denn wie sich Deine Plasticteile da auf Dauer bewähren, weiß man ja nicht. Achja, die kleinen Bälger für die Keilverzahnung am inneren Gelenk der Antriebe gibt es auch wieder. Die würde ich auf jeden Fall einbauen, sonst schmeißen die Wellen Dir hier das Fett nur so um sich.

An sonst hast Du das Glück, einen E-Rahmen erwischt zu haben, welcher mit den Federträgern des 311er versehen wurde. Vorn wäre es anders nicht ganz so schlimm, aber der hintere Federträger des originalen F9-Rahmens ist zu hoch, um mit diesem die 311er-Portalachse verweden zu können, da würde dann der Kofferraumboden fast auf der Straße schleifen. Hier würde allenfalls ein F9-Kombi-Rahmen helfen, nur habe ich so einen noch nie in Natura gesehen. Mein F9 hat einen hinteren Federträger mit etwa der halben Höhe zwischen F9 und 311, das geht so lálá, erspart mir aber das "Tieferlegen", das ergibt sich von selbst :D Und ach ja, Du mustt damit rechnen, dass es mit der breiten 311er-Achse sehr eng wird mit den Rädern in den Kotflügeln (siehe oben), das müsstes Du ggflls. anpassen.

So, nun mach mal weiter :D

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von bic » Sonntag 23. Januar 2022, 15:48

wolf hat geschrieben:
Samstag 22. Januar 2022, 20:09
....Es gibt ja einige kostenlose online-Steuerzeitenrechner, ein interessanter ist: mopedtuning.raconsulting.nu/ - Besonders interessant sind hier die automatischen Berechnungen zu Time Area (das Verhältnis, in dem der E-, Ü-, und Auslasskanal zu welcher Steuerzeit wie weit offen stehen. Für den rhythmischen Gaswechsel bekanntlich eine entscheidende Größe.) ...
Joooo, hmmm, nach meiner unmaßgeblichen Meinung beruhen diese Rechner immer auf den Versuch, Empirie in mathematische Formeln zu gießen um dann auf einfache Weise möglichst treffende Vorhersagen machen zu können. Dies mag durchaus gut klappen, jedoch unter der Bedingung "Schuster bleib bei Deinen Leisten", daher für ein und den gleichen Motortyp, nämlich dem, mit welchem die Erfahrungenswerte gesammelt wurden. Für eine Allgemeingültigkeit fehlt es hier an der Berücksichtung von Drücken, Volumina (bzw. Massen) und Temperaturen, den die rein geometrische Feststellung eines "Time Areas" nützten nichts, wenn man nicht weiß, ob die betrachteten Gasströme durch diese Loch im entsprechenden Zeitfenster auch "durchpassen". Um dies zu beurteilen, braucht man halt die Drücke, Volumina und Temperaturen :roll:
.... dass der Vorauslass (die Zeit, die der Auslass geöffnet ist bevor die Überströmer öffnen (Blowdown) bei 23 Grad liegt. Der empfohlene Wert für Blowdown/Vorauslass ist 20-25Grad. Zu kurz ist schlecht, weil dann Verbrennunggas in die sich öffnenden Überströmer gedrückt werden kann und Frischgas zurück ins Kurbelgehäuse. Zu langer Vorauslass ist schlecht, weil dann die Welle, die die Spülung der frischen Gase im Verbrenungsraum durch den Reso verstärken soll schon verpufft ist. Bic hatte ja geschrieben, wenn das Timing klappt, wird durch den Puls der entweichenden Verbrennungsgase Frischluft durch die Überströmer bis vom Vergaser her durchgesaugt. Bei Motoren, die hohe Auslasszeiten fahren aber die Überströmer bei Serienniveau lassen, wird irgendwann der Vorauslass zu lang. (168 Grad ist m.E. schon sehr viel für die Serienüberströmer)
Naja, es gehört zu den grundlegenden Auslegungskriterien eines, mit welcher Spülpumpe auch immer versehenen Zweitakters, die Spülung des Brennraums erst dann beginnen zu lassen, wenn der von der Spülpumpe aufgebrachte Spüldruck höher ist, als der (Rest)Verbrennungsdruck. Aber um dies nun genau bestimmen zu können, braucht man (siehe oben) eben Drücke, Volumina und Temperaturen. An sonst, da hast Recht, kann es oder kommt es zum Spülungskurzschluß (aber woher hast Du die168 Grd.?)

Sehr schön erkennt man die Druckverhältnisse A/Ü (und die Wirkung vor irgendwelchen Auspüffen) übrigens an diesen alten Diagrammen eines AWE-Motors:

a.JPG

An sonst - was Du
mit der Welle, die die Spülung der frischen Gase im Verbrenungsraum durch den Reso verstärken soll
und
welche schon verpufft ist
meinst, verstehe ich jetzt nicht. Die Druckwelle (=Schallwelle) entsteht ja gerade durch das Auspuffen, egal zu welcher Zeit, zumindest so lange, wie sich überhaupt noch irgendwelche Abgase aus dem Verbrennungsraum herausquälen - was wir ja hoffen wollen :D Wenn man nun die Auspuffgase samt der sie begleitenden Druckwelle in einem (Auspuff)Rohr einfängt, kann man nach Bernoulli die Eigenheiten der Druckverhältnisse in strömenden Gasen nutzen, indem man z.B. durch ein sich konisch erweitertes Rohr den Druck am Eingang dieses absenkt, sehr schön dargestellt übrigens hier, wenn man schnell genug gucken kann :D

Dies Druckabsenkung kann man und nutzt man dann, um die Restabgase welche mangels Eigendruck (siehe Diagramm oben) nicht mehr von selbst aus dem Brennraum austreten, sondern mit dem Frischgas aus der Ladepumpe ausgtrieben werden, unterstützend zusätzlich "abzusaugen", so dass die Füllung der Zylinder nochmals verbessert werden kann (= Mitteldruckerhöhung = Drehmomentsteigerung = Leistungssteigerung). Mit "Resonaz" im Sinne des Wortes hat dies jedoch nichts zu tun.
Bic hatte ja geschrieben, wenn das Timing klappt, wird durch den Puls der entweichenden Verbrennungsgase Frischluft durch die Überströmer bis vom Vergaser her durchgesaugt
Jo, das "Timing" besteht hier darin, festzulegen, ab wann (auf die Steuerzeiten bezogen) die Druckabsenkung beginnen, wie lange diese andauern und wie stark diese ausfallen soll. Wenn man nun mal beim F9, respektive dem 311er Auspuff bleibt (einen originalen F9-Auspuff mit lediglich einem glatten Fallrohr wird sich keiner mehr einbauen), fängt das konisch Rohr erst nach einem ca. 25cm geradem Stück zzgl. der Krümmerlänge an. Das konische (Expansions)Rohr ist dann 30cm lang und erweitert sich auf dieser Länge von 45 auf 65mm (7 Grd.) Den Abschluß bildet dann eine Kammer, praktisch ein Inline-Helmholtzresonator, welche die Geschichte reflektionsfrei macht. Auf eine reflektierte, daher zurücklaufend Druckwelle, welche die Spülverluste verringen, daher bereits aus dem Zylinder ausgetretens Frischgas wieder in diesen hinbefördern soll (=Miniaufladung) hat man verzichtet, dies erledigt nämlich bereits der Druckanstieg durch das Auspuffen des nächsten zündenden Zylinders. Mit diesen Kenntnissen und dem Wissen, dass nicht die Geschwindkeit des Abgases, sondern die Geschwindigkeit der Druckwelle (=Schallwelle), damit die Schallgeschwindigkeit (temperaturabhängig!) entscheidend für das "Timing" der Sache ist, könnte man nun herumrechnen, wie sich das alles verbessern ließe. Ich habe mir das bisher nicht angetan, weil ohnehin nur herauskäme, dass der serienmäßige 311er-Vorschalldämpfer (ist ja eigentlich gar keiner) im Zusammnehang mit den ausgeführten Steuerzeiten hervorragend auf das optimale Drehzahlband - siehe auch Getriebübersetzung:

zug.JPG

abgestimmt ist, an das theoretische Optimum heranreicht und Spülverluste praktisch nicht entstehen:

aa.JPG

Sinn würde das dann nur ergeben, wenn man sich nicht nur mit der Erhöhung des Mitteldrucks und der damit verbundenen Leistungsteigerung zufrieden geben, sondern auch eine Mehrleistung durch Drehzahlerhöhung erreichen will. Hierzu ist dann der Bereich der besten Füllung ebenfalls weiter nach oben zu schieben und erst dann muss man am Aupuff basteln, denn die Zeiten des origanlen passen dann nicht mehr.

Nun ja, viele Worte, wenig Sinn - was ich eigentlich nur sagen wollte, ich habe noch kein Berechnungstool gefunden, welches einem die eigenen Überlegungen und die eigenen Erfahrungen ersetzt und auf Knopfdruck ein universell brauchbares Ergebnis liefert. Sicher könnte man heutzutage das alles schön simulieren (für Zuvieltakter gibt es ja so etwas), wenn sich jemand die Mühe machen würde, hierfür die für den Zweitakter erforderliche Algorithmen zusammenzustricken - wird nur keiner machen (ob die verbliebenen Hersteller -z.B. Rotax- so etwas haben :noplan:) - ok, es gab mal die "Lotus Engine Simulation", mit der war so einiges möglich, jedoch auch eher abstrakt, denn als Bauanleitung.

Was es jedoch tatsächlich gibt, sind Tools, mit welchem man sinnvoll Einzelprobleme erledigen kann, so nutze ich z.B. die Zylinderkopfsimulation von Bimotion.se. Bei Tools für die Ansaugseite und den Auspuff muss man jedoch sehr vorsichtig sein, diese befassen sich i.d.R. mit dem Einzylindermotor und hier herrschen beim 3-Zylinder völlig andere Verhältnisse (es sei dann man trennt alles auf), an der mangelnden Übertragbarkeit kranken ja schon Bönsch und Konsorten :mrgreen:
-die Überströmer mit 110 Grad einen gewünschten weiten Drehzahlereich zwischen 3000 und 3800 abdecken und bei 3000Umin noch lange nicht restriktiv wirken, dies fängt rechnerisch erst ab 3600 U/min an. (siehe Transfer TAm und Transfer TAm restriction)
Siehe oben -> Drücke, Volumen, Temperatur :zwink:
-der Einlass nur auf 2100-2400 U/min abgestimmt ist und auch die Kanäle für die Drehzahl zu klein sind und restriktiv wie ein Flaschenhals wirken (Intake TAm 0,115, empfohlen ist hier 0,15 und Intake TAm resriction 0,77 - empfohlen ist hier >1)
1 was? Wenn man den Parameter nicht kennt, helfen solche Angaben nicht viel weiter :roll:
Nun meine Frage: Wieso ist der Serieneinlass rechnerisch so niedrig klein ausgelegt? Gibt es dafür eine Erklärung? Könnte man bei einem auf Drehmoment ausgelegtem Motor im unteren Aufwands- und Leistungsbereich hier am Einlass anfangen etwas mehr Steuerzeit und Einlassfläche zu geben?
Auch hier siehe erst einmal -> Drücke, Volumen und auch Temperatur - verlass Dich da nicht auf deine App. Und dann wurde dies ja bereits gemacht, der F9-Motor hatte ja noch derartig kurze Zeiten, dass diese sich zwischen den einzelnen Zylindern nicht überschnitten. Dies erfolgte dann aber im Laufe der Weierentwicklung bzgl. Leistungsteigerung immer mehr (und damit fingen dann auch die Abstimmungsprobleme ansaugseitig an) und der letzte große Schub dann bei der Einführung der 50-PS-Motoren mit den gekürzten Kolben. Der Block selbst gibt nicht viel mehr her, weder an Steuerzeit noch an Fläche, zu schnell ist man im Wassermantel, aber man kann ja die Kolben zumindest auf Schlitzbreite noch weiter einkürzen um die Öffnungszeit zu vergrößern. Ob das allerdings für den normalen Drehzahlbereich Sinn macht :noplan:, es wirkt jedoch bei höherem Drehzahlbereichen, welche man ohne Bearbeitung auch der Auslassseite aber auch nicht erreicht.

Um einem auf Drehmoment ausgelegtem Motor zu erhalten, sollte man eher den Druckverlust des gesamten Ansauggeraffels in Summe verringern, dies einschließlich des Vergasers. N.m.E. war nämlich bis zum BVF 40 der Vergaser selbst die Drossel, das hatte sich dann mit dem Jikov unfreiwillig erledigt. Der freie Querschnitt der Einlässe war/ist im gedachten Sinne wohl eher nicht das Problem, dieser ist mitunter bei vereinzelten Einlässen und bei vergleichbaren Motoren (DKW, Saab) ohnehin geringer.

Und wie ich schon schrieb, erhöht die Verdichtung, denn dies führt nach der nach der Motorleistungsformel P=V*p*n/x*300 immer zur Leistungserhöhung, egal ob nun die Gemischaufbereitung und die Abgasanlage bleibt wie sie sind oder auch nicht :)
Es gibt ja einige historische Motorsetups, u.a. Melkus 70Ps, die AWE 85PS Motoren, die Versuche der TU-Dresden. Die Steuerzeiten von diesen Motoren mal unter den oben genannten Blickwinkeln durchzurechen und zu vergleichen wäre interessant.
und mit wenig Aussagekraft behaftet :ill:

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von IFAF9 » Sonntag 23. Januar 2022, 22:08

Ja eher soein kerniges Rängtängtäng.

Ja bei den Hubmagneten muss ich mal schauen wie ich das löse vllt finde ich passende 12V Zugmagneten, aber bei einer Limo finde ich sowas einen schönen Akzent und Hingucker wenn das Teil rausklappt :D

Blinker vorn wären die weißen Positionslichtkappe vllt. eine Überlegung.
Hinten könnte ich mir aber auch als Lichtquelle versteckte Motorrad Mini Led Blinker im F9 Gehäuse vorstellen, das sollte dann auch hell genug werden.
Bei mir sind nur die normalen Schiffchen Rückleuchten dran

Die Schrauben sind schon alle lang genug (laut Ersatzteilliste), waren nur nicht angezogen.

Die Passbolzen waren zum Foto noch nicht da, weil die DDR Jungs nur Schrauben reingesteckt hatten.

Die längeren Federbriden Schrauben sind dafür da das ich den Wagen dann so tiefer legen kann wie es passt und anschließend wird zwischen Blattfeder und Rahmen ein passendes Distanstück eingesetzt. Blasstfeder hoch > Karosserie runder.

Karosserieauflagen sind aus 2K Polyurethan selber gegossen, damit kann man z.b. auch Motorlager neu ausgießen buw. verstärken :zwink:

Falls die HA überbremsen sollte kommt soein Regler in die hintere Bremsleitung rein.

Meinst du soeine Achsmanschette Getriebeseitig

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von bic » Montag 24. Januar 2022, 00:05

IFAF9 hat geschrieben:
Sonntag 23. Januar 2022, 22:08
Ja eher soein kerniges Rängtängtäng.
Doch nicht etwa so ? Grausam :?
Die Schrauben sind schon alle lang genug (laut Ersatzteilliste), waren nur nicht angezogen.
Die Passbolzen waren zum Foto noch nicht da, weil die DDR Jungs nur Schrauben reingesteckt hatten.
Das hätte ich jetzt auch behauptet :pray:
Die längeren Federbriden Schrauben sind dafür da das ich den Wagen dann so tiefer legen kann wie es passt und anschließend wird zwischen Blattfeder und Rahmen ein passendes Distanstück eingesetzt. Blasstfeder hoch > Karosserie runder.
Auch ne Idee, aber irgenwie halbgewalkt - ich hätte es über die Aufrichtung realisiert.
Karosserieauflagen sind aus 2K Polyurethan selber gegossen, damit kann man z.b. auch Motorlager neu ausgießen buw. verstärken :zwink:
Ja gut, aber wie lange halten die?
Falls die HA überbremsen sollte kommt soein Regler in die hintere Bremsleitung rein.
Oha, dann miete Dir schon mal nen Prüfstand und eine Teststrecke und überzeuge den TÜVer :D
Nein, sondern die!

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von IFAF9 » Montag 24. Januar 2022, 10:14

Klanglich wäre so in die Richtung schön, so drehfreudig wie im Video wird er wohl nicht werden.

In der Art werden z.B. in den USA Auto´s tiefer oder Jeep´s höher gelegt.
Problem ist wenn die feder einmal umgeschmiedet (vorausgesetzt man findet einen der das nachträglich macht) und es passt nicht bzw. setzt sich ist es dann rum mit der Blattfeder, so kann ich auch problemlos rückrüsten

Das 2K Polyurethan wird schon halten, bin mir nur nicht 100% sicher ob die ShoreHärte 90 passt. Ich kann ja mal die Testperson spielen :D

Für den TüV mache ich mir da keine Sorgen wegen dem Regler, wenn die Werte auf der Rolle stimmen.

Die Manschetten hatte ich garnicht aufm Schirm, Danke für den Tip :pray:

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von bic » Montag 24. Januar 2022, 13:28

IFAF9 hat geschrieben:
Montag 24. Januar 2022, 10:14
In der Art werden z.B. in den USA Auto´s tiefer oder Jeep´s höher gelegt.
Du weißt aber schon, dass Du damit die Lenkgeometrie zerstörst. Um beim Ein- und Ausfedern die Vorspur möglichst auf dem gleichen Wert zu halten, ist das Ganze so konstruiert, dass eben beim Ein- und Ausfedern die äußeren Spurstangengelenke einen annähernd gleichen Kreisbogen beschreiben, wie die Federaugen. Das ist dann bei Dir nicht mehr der Fall und wie sich das auswirkt, wirst Du zu sehen bekommen, positiv wird dies nicht sein :?

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von wolf » Montag 24. Januar 2022, 15:43

Sind wir im Thread jetzt von Motorentuning auf Fahrwerksgeometrie abgebogen? :? Trotzdem eine kurze Antwort auf deine instruktiven und ausführlichen Erläuterungen, Bic.
bic hat geschrieben:
Sonntag 23. Januar 2022, 15:48
Für eine Allgemeingültigkeit fehlt es hier an der Berücksichtung von Drücken, Volumina (bzw. Massen) und Temperaturen, den die rein geometrische Feststellung eines "Time Areas" nützten nichts, wenn man nicht weiß, ob die betrachteten Gasströme durch diese Loch im entsprechenden Zeitfenster auch "durchpassen". Um dies zu beurteilen, braucht man halt die Drücke, Volumina und Temperaturen :roll:
Die Theorie, die hinter Time Area steht, beschäftigt sich genau mit der Frage, ob erhitzte Gasvolumina durch ein Loch im Zeitraster passen. Du hast recht, es ist eine Idealisierung, für Einzylinder, ich kenne die Alghorhythmen, die hinter den empfohlenen Werten stehen nicht. Es enstehen daraus allerdings empfohlene Werte z.B. für TAm und TAm restriction, auf denen man aufbauen kann. Bimotion arbeitet mit seiner Auslass/Reso-Software auch damit. Siehe: datafan.com/twostroketuningbimotion/twostroketuningbimotion.php

Das Einzelproblem des Timings zwischen Auslassöffung und Überströmeröffnung hängt mit der Charakteristik des Auspuffs zusammen. Ideale Zielvorgabe für die gewünschte Drehzahlabstimmung ist immer, dass der Druck im Verbrennungsraum bei Öffnen der ÜS gleich Null sein sollte. Das erreicht man einseits durch die Steuerzeit der Auslassöffnung /Auslassform (rechteckig oder oval) im Verhältnis Steuerzeit der ÜS/Form ÜS. - Aus diesen Werten aus resultiert die Länge des Vorauslasses. Zum Zweiten durch die Auspuffform. Die Druckwelle startet ja bei Auslassöffnung in den Auspuff, ihre Geschwindigkeit wird dann zum Großteil von der Form beeinflusst. Kommt hinter z.B. dem Auslasss ein glattes Rohr, ist der Druckausgleich Verbrennungsraum/Auspuff langsamer, als wenn sich sofort ein steiler Konus anschließt. Die Gase werden dann schneller "abgesaugt".

Deine posts, bic, mit sehr interessanten Messungen der Druckwellen wenn Auslass und dann Überströmer öffnen, zeigen schön das Timing des Druckausgleichs im Verbrennungsraum. Schaun wir uns das zweite Diagramm an. Das Maß zwischen Ao und Üo beschreibt die Länge des Vorauslasses. Es geht um die Drücke Pa zwischen und um Ao und Üo: Bei 1250 Umin ist der Vorauslass zu lang/Auspuff saugt zu stark, bei 2400 Umin ist beides fast ideal abgestimmt, bei 3460 ist der Vorauslass zu kurz bzw. der Auspuff zu langsam. In diesem Teilabschnitt ist der vordere Teil des Auspuffs relevant - also in der Serie Rohr und dann Expansionskonus. Der Vorauslass und der Anfangsteil des Auspuffs sind nach der Grafik also, meine grobe Vermutung auf ca. 2400 Umin abgestimmt. Ab dieser Drehzahl sieht es jedenfalls auf der Grafik so aus, als wäre der Druck im Verbrennungsraum noch nich gleich null, wenn die Überströmer öffnen. Die Wirkung der Pumpe im Kurbelgehäuse setzt erst nach Üo ein, wenn die Überströmer offen sind, ist also hier nicht zu berücksichtigen.

Bei den Schließzeiten ist es schwieriger, hier geht es um die Drücke in der Nähe von Üs und As auf der Grafik. Es sind zwei Variablen relevant: Der Kolben schiebt von Ut eingespülte Frischgase nach oben und die 1./2. Reflexionswelle vom Auspuff trifft ein und evtl. wieder aus. Bei 1250 Umin ist der Auslass As noch lange nicht zu, als die reflektierte Druckwelle schon an Druck verliert und Frischgase aus dem Verbrennungsraum absaugt. Der Druck im Auspuff geht unter 1,0 atü. Der Auspuff müsste also, wenn er einen reflektierenden Teil hat und man diese Drehzahl anvisieren würde um einiges länger sein. Bei 2400 Umin ist bei Auslassschließen der Druck aus dem Auspuff auch schon leicht abgeebt. Bei 3460 ist die Welle noch nicht vollständig zurück, die Auslasssteuerzeit also zu kurz bzw. der Auspuff zu lang. Ich vermute grob der Reflexionsteil des Auspuffs auf den Bildern ist auf ca. 3200 Umin abgestimmt.

Wo habe ich die 168 Grad Auslasszeit her? Schreibfaulheit schreibt 170 Grad, die TU Projekte nehmen z. T. 164 Grad... Melkus 70PS liegt genau dazwischen, diverse Projekte mit über 85Ps nehmen 172Grad...

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bic
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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von bic » Montag 24. Januar 2022, 22:00

wolf hat geschrieben:
Montag 24. Januar 2022, 15:43
Sind wir im Thread jetzt von Motorentuning auf Fahrwerksgeometrie abgebogen? :?
Tja, so etwas passiert halt manchmal :D

An sonst, was mache ich jetzt mit Dir? Z.T. gehe ich ja mit Deinen Ausführungen konform, z.T. liegst Du aber auch mit Deinen Annahmen, besonders zur Funktion des Auspuffs, "einkleinweng" daneben. Mir ging es ja eigentlich auch überhaupt nicht darum, hier nun die Theorie der schlitzgeteuerte Zweitaktmotoren aufzudrösseln, ich wollte eigentlich nur zeigen, dass man die Ergebnisse von Tools für genau bestimmte Zwecke, eben nicht universell übertragen kann und das man die
Die Theorie, die hinter Time Area steht ...
früher als Zeitquerschnitte bezeichnete ... immer diese neumodischen Anglizismen :mrgreen:

Aber wahrscheinlich war es von mir aber auch etwas unfair oder zumindest ungeschickt, zumindest die Diagramme völlig aus dem Zusammenhang gerissen hier einzustellen. Diese stammen tatsächlich aus dem Fachbeitrag "Beeinflussung der Motorkennlinie von Zweitaktmotoren mit Kurbelkastenspülpumpe" aus der KFT 6-7 von 1958, welcher zugegeben nicht mehr der jüngste, aber in seiner Vollständig- und Verständlichkeit bzgl. der tatsächlichen Wirkvorgänge bei einem schlitzgeteuerten Zweitakter das Beste ist, was mir bisher unter die Augen gekommen ist - alles spätere befasste sich dann eher mit Einzelproblemen.

Da dieser Beitrag nun immerhin knapp 11 Seiten umfasst und diese sich hier schlichtweg nicht sinnvoller Weise einstellen lassen, schiebe ich den Beitrag in meine Wolke und wer mag, kann sich diesen dann hier anschauen oder auch herunterladen. Aber Achtung, der Link ist passwortgeschützt und nur 5 Tage gültig - das Passwort verschicke ich auf Anfrage per PN.

Und tja, vielleicht diskutieren wir dann später weiter, aber dann muss man sich nicht mehr die Finger wund schreiben :)

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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von lasernst » Montag 31. Januar 2022, 23:21

Moin bin neu hier und mache viel im Mopedbereich, die Zeitquerschnittsberechnung in Bönsch, Blair, jennigs, Dixon usw aus den 80ern bis 2000ern gehen davon aus, das ein ansaug->vergaser->KGH->Brenraum-> Resorohr verbaut ist. Sonst werden die Leistungen nicht erreicht. Ich befasse mich hauptsächlich damit und zwar als reiner Entwickler, testen dürfen meist andere ich mach halt die Pläne für Auspuff und Zylinder. Mal gegen €uro mal nicht. Gefräst und gerollt wird selten.
Hauptziel bei den Ostfahrzeugen mit ihren langen gangsprüngen in den Getrieben ist immer Schaltbarkeit und ausdrehen, ich kann mir gut vorstellen, wenn Ansaug 3 in 1 ist und Auslass auch, dass dann aus der Literatur nichts verwendbar ist, oder man baut das auf einzelne Vergaser und Resos um. Für ne aktuelle 125er ist aber der mittendurchmesser schon 100. Wer Bock hat kann sich gerne melden ich mach zur Zeit mehr an größerem Zeug rum. Mein Modell ist halt ich geb dir Daten ab und lerne aus den Rückmeldungen. Die JawaCZ ist die von Scharlachdorn, nur als Quellennachweis für die Bilder ich hab das nur konstruiert und die Abwicklungen gemacht.
Dateianhänge
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Re: 3 Zylinder Tuning

Beitrag von bic » Dienstag 1. Februar 2022, 18:48

Schick, was Du machst und geschickt, das dann andere ausprobieren zu lassen :) Vielleicht komme ich mal auf Dich zurück, aber mit Mopeds habe ich es nicht mehr so, zumindes z.Z. :D

An sonst:
lasernst hat geschrieben:
Montag 31. Januar 2022, 23:21
... ich kann mir gut vorstellen, wenn Ansaug 3 in 1 ist und Auslass auch, dass dann aus der Literatur nichts verwendbar ist ...
Ein klares "jein" :mrgreen: Das Funktionsprinzip ist ja identisch und man muss dann "nur" berücksichtigen, dass pro Kurbelwellenumdrehung Ansaug- und Auslaßschwingung statt ein-, dann dreimal sattfinden und es vor allem ansaugseitig zu Interferenzen kommen kann und sicher auch kommt. Besonders lustig wird es ja noch, wenn zusätzlich sich überschneidende Steuerzeiten vorliegen, dann ist die Verwirrung vollständig :D Aber egal, zumindest beim Gebrauchsmotor hat man sich ja große Mühe gegeben, die beim Einzylinder zur "Aufladung" nutzbaren Saugrohrschwingungen möglichts vollständig mittels der Helmholtzresonatoren in den Abszweigtöpfen und Luftfiltern wegzudämpfen, da an sonst die Gemischbildung nicht beherrschbar ist. Auspuffseitig sieht das Ganze dann jedoch etwas einfacher aus :)

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