Typenoffenes Wartburgforum

Hallo liebe Forengemeinde,
nachdem ich hier schon einige Hilfe bzgl. hintere Bremsen bekommen habe, würde ich gerne erneut von euren Erfahrungen profitieren.
Leider ist mir bei Zylinder 3 das Kerzengewinde rausgerissen, sodass ich einen neuen Kopf benötige. Zum Nachschneiden war leider nicht genug "Fleisch" mehr übrig.
Gott sei dank habe ich in der Nähe von Lübeck noch jemanden mit einigen neuen, unverbauten Köpfen gefunden. Also schnell einen unter den Nagel gerissen...
Zu Hause habe ich mal spasseshalber ein Lineal über die Länge gelegt und musste feststellen, dass der Kopf ca. 0,3mm zur Wapuseite abfällt. Könnt ihr mal bitte auf die Fotos schauen? Bekommt das die Dichtung dicht?
Ich habe den Motor soweit schon mal vorbereitet:
- alter Kopf natürlich runter
- alte Stehbolzen raus
- Block mit Schleifpapier gesäubert
- Gewinde der Bolzen nachgeschnitten
- neue Bolzen eingebaut

Da ich mir nicht sicher war, welches Schleifmaß beim Block vorhanden ist, erstmal die Bohrungen mit einer Meßschraube ausgemessen und dementsprechned dann erst die ZK-Dichtung beim Barkaskonsum bestellt. Würde die alten Muttern und U-SCheiben nochmal nutzen oder spricht was dagegen?
Ansonsten halt nur noch entfetten, neue Dichtung und nach dem Procedure von Wartburgpeter an- und nachziehen.

Liebe Grüße und schönen Sonntag

Den wirst du wohl planen müssen. Das sollte jede Schlosserei können.

Wo wohnst Du denn? Bünz in Rostock ist auf sowas spezialisiert.
Dein alter Kopf muss nicht weg: wenn das Gewinde ausgerissen ist, machen sie Dir auch ne neue Gewindebuchse rein. Helicoil ist auch ein Stichwort.

Gruß

Subsurfer hat geschrieben: ↑

Sonntag 28. März 2021, 18:39

Gott sei dank habe ich in der Nähe von Lübeck noch jemanden mit einigen neuen, unverbauten Köpfen gefunden. Also schnell einen unter den Nagel gerissen...

Bei der Kindt Motoren-Instandsetzungen GmbH in Lübeck kannste den Kopf auch planen lassen (inkl. dem Nachsetzen der Quetschkanten). Verschenken tuen die dies aber nicht

Zu Hause habe ich mal spasseshalber ein Lineal über die Länge gelegt und musste feststellen, dass der Kopf ca. 0,3mm zur Wapuseite abfällt. Könnt ihr mal bitte auf die Fotos schauen? Bekommt das die Dichtung dicht?

Wären es 0,3mm Unebenheit, bekäme das die Dichtung nicht mehr hin (hat etwas mit Abstützung und Brückenbildung zu tun), 0,3mm Längsverzug wie bei Dir, wird man jedoch bequem gerade gezogen bekommen. Ich würde es darauf ankommen lassen, dafür jedoch keine Dichtung vom Barkaskonsum, sondern eine von Ajusa nehmen (ist auch nicht so teuer, wenn es nicht klappt).

Würde die alten Muttern und U-SCheiben nochmal nutzen oder spricht was dagegen?

Da gibst Du € 40,-- für so ne komische Barkaskonsumdichtung aus und sparst 3,50 für neue Muttern? Das Gewinde bei den Muttern gibt eher nach, als dass der Bolzen und die haste doch auch neu (hoffentlich in 10er Güte). Also neu - gibt es incl. der gehärteten U-Scheiben (erforderlich) bei Wegertseder - auch in verzinkt.

Ansonsten halt nur noch entfetten, neue Dichtung und nach dem Procedure von Wartburgpeter an- und nachziehen.

Nein, nicht nach der "Procedure von Wartburgpeter", sondern nach den Vorgaben der Dichtungshersteller. Barkaskonsum und auch Ajusa habe hier eigene und durchaus unterschiedliche Vorgaben - hält man sich daran, macht man nichts falsch. Die Anweisung von Peter bezieht sich auf originale DDR-Dichtungen, mit diesen haben jedoch weder die vom Konsum noch die von Ajusa etwa gemein.

An sonst - Helicoil wurde ja schon genannt (gibt aber auch noch andere geeignete Systeme):


Hier wird auf 16x1,25 aufgeschnitten (das Futter ist immer da) und dann das (der?) Coil eingesetzt. Dies lässt sich mit einigem Geschick sogar bei undemontierten Zylinderkopf erledigen

*0,3mm Längsverzug wie bei Dir, wird man jedoch bequem gerade gezogen bekommen. *

aber garantiert. verabschiedet euch mal von der vorstellung ferrarimotor..

Hallo Bic, danke dir für die Info.....

bic hat geschrieben: ↑

Dienstag 30. März 2021, 20:03

Wären es 0,3mm Unebenheit, bekäme das die Dichtung nicht mehr hin (hat etwas mit Abstützung und Brückenbildung zu tun), 0,3mm Längsverzug wie bei Dir, wird man jedoch bequem gerade gezogen bekommen. Ich würde es darauf ankommen lassen, dafür jedoch keine Dichtung vom Barkaskonsum, sondern eine von Ajusa nehmen (ist auch nicht so teuer, wenn es nicht klappt).

Habe gerade mal spasseshalber nach einer Dichtung von Ajusa geschaut, leider scheint das Netz leer zu sein....... für einen 1.3 würde ich sie bekommen, für einen 353W eher nicht. Woher stammen eigentlich die Dichtungen bei z.B. LDM (https://www.ldm-tuning.de/artikel-3120.htm)

Da gibst Du € 40,-- für so ne komische Barkaskonsumdichtung aus und sparst 3,50 für neue Muttern? Das Gewinde bei den Muttern gibt eher nach, als dass der Bolzen und die haste doch auch neu (hoffentlich in 10er Güte). Also neu - gibt es incl. der gehärteten U-Scheiben (erforderlich) bei Wegertseder - auch in verzinkt.

Danke, geordert... kann man eh immer brauchen

Nein, nicht nach der "Procedure von Wartburgpeter", sondern nach den Vorgaben der Dichtungshersteller. Barkaskonsum und auch Ajusa habe hier eigene und durchaus unterschiedliche Vorgaben - hält man sich daran, macht man nichts falsch. Die Anweisung von Peter bezieht sich auf originale DDR-Dichtungen, mit diesen haben jedoch weder die vom Konsum noch die von Ajusa etwa gemein.

Mmmhhh.... das geänderte Procedure vom BK war mir nicht geläufig, mittlerweile ist sie angekommen und richtig, es ist eine andere Anleitung beigelegt.

An sonst - Helicoil wurde ja schon genannt (gibt aber auch noch andere geeignete Systeme).
Hier wird auf 16x1,25 aufgeschnitten (das Futter ist immer da) und dann das (der?) Coil eingesetzt. Dies lässt sich mit einigem Geschick sogar bei undemontierten Zylinderkopf erledigen

Danach werde ich mal den "alten" Zylinderkopf nachbearbeiten und auf die Seite legen. Ansonsten wünsche ich euch noch ein ruhiges, restliches Osterfest.