Bob311 hat geschrieben: ↑Samstag 26. Dezember 2020, 10:54
Frohe Weihnachten. Bei mir haben sich folgende Fragen ergeben.
Das wünsche ich Dir auch!
An sonst:
Bei den Achsantrieben mit Scharniergelenkwellen gibt es so etwas nicht. Bei den Stiften könnte es sich aber um die Nadeln einer Doppelkreuzgelenkwelle handeln, welche da mal statt der Scharniergelenkwelle gesessen und ihren Geist aufgegeben hat. Wenn dann das Fett nich ganz geräumt wurde, sind die zwei Nadel halt Überbleibsel
Ob die Verzahnung i.O. ist, kann man per "Ferninaugenscheinnahme" kaum beurteilen, aber soweit verschleißen, dass die Welle darin verkantet, können die Teile nicht. Denn selbst ganz ohne Zähne würde die Welle hierin nur durchdrehen, aber nicht verkanten

Wie weit der Verschleiß gediehen ist und ob Du die Teile weiter verwenden willst, musst Du schon selbst beurteilen. Jedenfalls - je weniger, desto besser.
Und wie soll man die Teile des inneren Gelenks in die neuen Gummies durch die 2 runden Löcher bekommen? Ist es vorgesehen, die Gummies an den Stellen einzuschneiden? Die Enden des Gelenks bekomme ich sonst nicht durch.
https://drive.google.com/file/d/1GCP5Xm ... XwG03/view
Bloß nicht einschneiden (und auch nicht einreißen lassen), sonst hat es sich mit der Haltbarkeit! Du hast ja sogar noch Glück, bei Dir sind die Löcher tatsächlich vorhanden, dies ist an sonst eher seltener der Fall. Am besten ist, du erwärmst die Gummis im Wasserbad, damit diese etwas elastischer werden (das Gelenkstück kannst du auch erwärmen, aber nicht derart, das es den Gummis schadet). Montiert wir dann mit irgend einem Gleitmittel, z.B. Vaseline, Fit, Lanolin oder Silikon, keinenfalls etwa mineralisches! Auch die üblichen Tricks, Gummi (wieder) weich zu bekommen, empfehle ich nicht, auch die gehen auf die Haltbarkeit.
Das zusammengebaute innere Gelenk ist ziemlich stramm und lässt mit bloßer Handkraft kaum Verwindungen des Gelenks zu. Ist das richtig so oder ist es am Ende die Ursache meines Lenkradpendelns? Der Gummi soll sicherlich nicht "geschmiert" werden?
Ja, das ist so richtig. Wenn Du Dir die Konstruktion einmal richtig anschaust, erkennst Du, dass es sich bei den Teilen eigentlich um Radialdämpfer handelt, die Momentenübertragung lediglich über den Gummi erfolgt (halt ähnlich wie bei Hardyscheiben) und die Gelenkfunktion eine gern in Kauf genommene und sich automatisch ergebende "Nebenwirkung" ist. Wäre das Ganze zu weich, würde der Gummi das Drehmoment nicht mehr ausreichend übertragen können, sich entsprechend verformen und dann die "Ohren" der Gelenkstücke an den Formschalen anschlagen lassen. Und geschmiert werden Gummis selbsverständlich nicht, denn diese bestehen mit hochgradiger Wahrscheinlichkeit aus Buna N (NBR). NBR verträgt jedoch Mineralöl nicht auf Dauer, es wird dadurch weich und quillt auf.
An sonst wirkt die Steifigkeit der Gelenke nicht auf die Lenkung zurück. Wie ich schon schrieb, kann das im Zusammenhang mit diesen Gelenken lediglich nur dann der Fall sein, wenn der Längsausgleich nicht funktioniert, daher die Gelenkwelle sich in der Verzahnung nicht (oder nicht mehr) leicht verschieben lässt.