Seite 1 von 1

Schubabschaltung? Ham wir sowas?

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 11:15
von michael
Liebe Leute,
ich bin seit Jahren am überlegen, ob ich nicht bei meinem Barkas B 1000-1 (also dem mit dem 1.3er Viertakt-Motor) den Freilauf wieder aktivieren soll. Ja, das haben sie beim Viertakt-Barkas einfach beibehalten, ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich sinnvoll ist, denn angeblich hat der Viertakter eine Schubabschaltung - was das gemütliche auskuppeln und ausrollen lassen ohne Motorbremse ad absurdum führen würde.
Andererseits lese ich nun irgendwo, dass eine automatische Schubabschaltung bei Vergasermotoren technisch gar nicht möglich sei. Und dass unsere Motoren (zumindest serienmäßig) Vergaser haben, erkenne sogar ich.
Also wie nun? Haben wir Schubabschaltung oder nicht? Ich hätte gern eure Expertenauskunft.
Danke und viele Grüße und schönen 1. Mai!
Michael
P.S.: bitte nicht aufs Barkas-Forum verweisen, denn dort habe ich die Frage auch schon gestellt, aber dort treiben sich ja mehrheitlich Zweitakter herum, bei denen die Sinnhaftigkeit des Freilaufs ganz ohne Zweifel steht.

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 12:16
von Butzemann
Hallo,

Der Viertakter hat eine Schubabschaltung, zu diesem Zweck befindet sich am Vergaser ein Schnellstopventil.
Dieses Ventil wird mittels Strom geöffnet und gibt den Benzindurchfluss in den Vergaser frei.
Über die Steuerelektronik wird beim Gas wegnehmen im Schiebebetrieb
bei ungefähr 1900 U/min das Ventil geschlossen bei 1500 U/min wird es wieder geöffnet.
Nebenbei sorgt das Ventil auch beim abschalten des Motors für die Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr. Falls der Stecker mal abfällt oder sonstwie der Strom unterbrochen wird ist das eine schöne Fehlerquelle, da der Motor nicht mehr anspringt.

mfg Gert

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 13:03
von michael
Hallo Gert,
danke für die schnelle Antwort. Jetzt hab ichs zumindest vom Prinzip her verstanden.
Das heißt also, ich würde beim Inbetriebnehmen des Freilaufs (der ja beim Zurückgehen der Drehzal praktisch auskuppelt) eher mehr Sprit verbrauchen, da die Schubabschaltung im Leerlauf das Ventil wieder aufmacht, beim Inanspruchnehmen der "Motorbremse" (also höhere Drehzahl) aber von alleine die Spritzufuhr stoppt.
Kann man das so sagen?
Danke
Michael

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 13:16
von Tim.
Nunja das ist nicht ganz korrekt. Das Schnellstopventil heißt richtig: Leerlaufabschaltventil und sorgt eigentlich nur dafür das oberhalb des Leerlaufs kein Kraftstoff durch das Leerlaufsystem, da beim Weber/TLA seperat ist, fließt. Dadurch kommd es im Schiebebetrieb nicht zum sogenannten Schiebruckeln. Man könnte das als alternative Schubabschaltung bezeichnen.
Gesteuert wird das ganze durch den Drosselklappenanschlagschalter.

Eine richtige Schubabschaltung ist das in Wirklichkeit nicht. Du hast da schon richtig gelesen. Beim Einspritzer werden bei ner richtigen Schubabschaltung, heutzutage elektronisch gesteuert, die Einspritzventile einfach im Schiebebetrieb abgeschaltet so das garkein Kraftstoff mehr fließt. Beim Vergaser ist es schwer bis garnicht möglich den durch den Zerstäuber fließenden Kraftstoff zu unterbrechen um eine Unterbrechung im Schiebebetrieb zu erreichen.

Wenn das Ventil beim Wartburgserienvergaser, oder eine seiner Baugruppen, defekt ist so das das Ventil nicht mehr angesteuert wird, so wird er meist noch anspringen und auch normal laufen, nur hat er keinen Leerlauf mehr und geht ohne betätigen des Gaspedals aus.

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 13:20
von Tim.
War gerade am Tippen als du geschrieben hast Michael.
Ja du hast es richtig verstanden. Aber der Verbrauch durch den Freilauf dürfte minimalst sein und kaum ins Gewicht fallen.

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2007, 19:32
von Candyman
Das Elektromagnetventil soll auch das Nachlaufen des heißen Motors nach abschalten der Zündung verhindern. War bei mir mal defekt. Der Motor lief bestimmt noch 4-5 sek. nach. Also wenn Du öfters mal so ein Phänomen hast, könnte es dieses Ventil sein.