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Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Freitag 17. Oktober 2025, 15:53
von bic
Felorian hat geschrieben:
Freitag 17. Oktober 2025, 08:09
Stimmt, hatte die Zündung vor der letzen größeren Fahrt noch einmal korrigiert.
Was hat das mit der Zündung zu tun?
leuchtet ein, also doch der Choke
Du sprichst in Rätseln :(
Fahre das Addinol MZ405...
Gebrauchtes Frittenöl wäre genau so gut :D

Nur nochmal zur Erklärung --> in dem alten Artikel wird wie folgt beschrieben:

.... Die Ölkohleablagerungen bauen sich nach den vorliegenden Erfahrungen beim Motorbetrieb langsam bis zu einer bestimmten Dicke auf, um sich danach zu lösen und wieder anzulagern ....

Wer weiß also, in welchen Zustand sich Dein Motor gerade befindet und ob sich der Belag gerade auf- oder abbaut :noplan: In diesem Sinne kann es also sein, dass dein 1. Zylinder den anderen beiden voreilt, oder eben ein Nachzügler ist. Ich würde auf das unterschiedliche Aussehen überhaupt nichts geben, wenn man davon absieht, das die Ölkohleanlagerungen für heutige Verhältnisse zu dick und zu schmoddrig sind - ein helles Grau wäre normal. Dass das bei Dir der aber Fall ist, hat nichts mit dm Choke oder dem Mischungsverhältnis zu tun, sondern liegt zur Hauptsache an dem "guten" Öl welches Du verwendest :?

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Freitag 17. Oktober 2025, 18:56
von Felorian
.... Die Ölkohleablagerungen bauen sich nach den vorliegenden Erfahrungen beim Motorbetrieb langsam bis zu einer bestimmten Dicke auf, um sich danach zu lösen und wieder anzulagern ....
Danke erst einmal für die genauere Erklärung, jetzt habe ich es verstanden. In welchen Zeitrahmen oder gefahrenen km sich der Auf- und Abbau der Belagschicht bildet und löst ist aber nicht bekannt?
. Ich würde auf das unterschiedliche Aussehen überhaupt nichts geben, wenn man davon absieht, das die Ölkohleanlagerungen für heutige Verhältnisse zu dick und zu schmoddrig sind - ein helles Grau wäre normal.
Dann wurde der Motor wohl bisher nicht unter "heutigen Verhältnissen" gefahren und evtl. auch nicht überholt?
War evtl. auch nicht nötig, kann ich noch etwas den Prüfen, bevor ich den Kopf wieder draufbaue?

Hier habe ich auch noch einen Kopf:
- 18er Gewinde, sind in Ordnung,
- Durchmesser Brennraum ca. 74 mm, passt also zum 1000er Motor,
- nach erster Einschätzung plan,
- Quetschkante verdallert bei allen drei Zylindern,
Bild nach erster grober Reinigung:
Zylinderkopf neuer Kandidat.jpg
Die Lüfterwelle braucht neue Lager, ich würde damit mal weitermachen

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2025, 09:39
von bic
Felorian hat geschrieben:
Freitag 17. Oktober 2025, 18:56
.... In welchen Zeitrahmen oder gefahrenen km sich der Auf- und Abbau der Belagschicht bildet und löst ist aber nicht bekannt?
Och, das ist wieder eine Frage :( Wenn es in dem Artikel nicht steht, wer sollte das wissen :noplan: Von uns dabei dürfte wohl keiner gewesen sein. Außerdem dürfte das von vielen Faktoren abhängig sein und ist ohnehin egal.
Dann wurde der Motor wohl bisher nicht unter "heutigen Verhältnissen" gefahren und evtl. auch nicht überholt?
Also, wenn Du das nicht weißt, wer sonst ? Außerdem hast Du meinen Hinweis mit dem Öl nicht beachtet - auch heutzutage kann preiswertes (um nicht zu sagen billiges) mineralisches Öl so etwas ausrichten.
War evtl. auch nicht nötig, kann ich noch etwas den Prüfen, bevor ich den Kopf wieder draufbaue?
Die alte Ölkohle solltest Du ruhig entfernen (zumindest den dicken Belag), aber dabei darauf achten, dass davon nichts in den Motor fällt.
Hier habe ich auch noch einen Kopf:
- 18er Gewinde, sind in Ordnung,
- Durchmesser Brennraum ca. 74 mm, passt also zum 1000er Motor,
- nach erster Einschätzung plan,
- Quetschkante verdallert bei allen drei Zylindern,
Die Auswahl an 18er-Kerzen in Neu ist sehr eingeschränkt, der Kopf ist mit Sicherheit nicht plan und die Quetschkanten sind nicht "verdallert", sondern durch ständige Klingelei erodiert. So etwas verwendet man für einen Daily Driver, in welchen man keinen Cent mehr als nötig investieren will (kann), aber doch nicht für einen halbwegs erhaltenswerten Oldtimer :( Das mindeste wäre planen (lassen), Quetschkanten nachsetzten und Kerzengewinde reduzieren.

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2025, 10:34
von Felorian
Also, wenn Du das nicht weißt, wer sonst ? Außerdem hast Du meinen Hinweis mit dem Öl nicht beachtet - auch heutzutage kann preiswertes (um nicht zu sagen billiges) mineralisches Öl so etwas ausrichten.
Ich weiß es wirklich nicht, habe den vor 2 Jahren gekauft und mit allen Probefahrten habe ich selbst jetzt ca. 2000km gefahren.
Welche Probleme und Zweifel ich an dem Fahrzeug habe/hatte ist zum großen Teil ja hier im Forum beschrieben.
Bin jetzt aber soweit, dass ich auf jeden Fall weiter machen möchte und bin dankbar über die Hinweise aus diesem Forum.

Zum aktuellen Motor:
Ist jetzt die Fage, ob man den zum
Daily Driver
degradiert und sich um eine Motorüberholung kümmert.
Welche Risiken gibt es denn durch die "zerklingelten" Quetschkanten?
Zu dem o.g. Zylinderkopf gibt es ja noch einen entsprechenden (vergammelten) 1000er Motor

Erst noch einmal zum Zylinderkopf:
- mit den 18er Kerzen habe ich mich mehr oder weniger schon angefreundet, evtl. unbegründet, aber ist mir lieber als mit Einsätzen.
kann man später immernoch ändern...
- ich habe ja noch den 53er Zylinderkopf für den 900er Motor, sieht deutlich besser aus, kann man bei diesem die Quetschkante evtl. so nachsetzen, dass er auf den 1000er passt ?

Weiter zum Thema Motorüberholung:
Ich überlege, ob man hier zurück auf einen 900er Motor geht, mögicherweise sogar auf einen 12-Bolzen.
Gibt ja reichlich Lesestoff hier im Forum.

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2025, 13:32
von bic
Felorian hat geschrieben:
Samstag 18. Oktober 2025, 10:34
Ich weiß es wirklich nicht, habe den vor 2 Jahren gekauft und mit allen Probefahrten habe ich selbst jetzt ca. 2000km gefahren.
Das könnte schon reichen, ist aber nicht anzunehmen - der Belag dürfte schon älter sein. Wie ich schon schrieb, entferne diesen auf dem Kolbendach, mehr ist nicht notwendig. Auf jeden Fall wird dadurch die Klingelneigung reduziert.
Bin jetzt aber soweit, dass ich auf jeden Fall weiter machen möchte
Das wäre ja schlimm, wenn nicht :)
Zum aktuellen Motor:
Ist jetzt die Fage, ob man den zum
Daily Driver
degradiert und sich um eine Motorüberholung kümmert.
Diese Frage stellt sich nicht bezüglich des Motors, sondern des gesamten Autos - soll es nun ein erhaltenswerter Oldtimer sein/werden oder nicht? Wenn ja, dann ist halt auch etwas Sorgfalt geboten und auch ein Euro mehr an Aufwendung. Aber dann hast Du -und auch andere- noch nach Jahren Freude daran (und das Geld nicht nur zum Fenster rausgeschmissen) - übrigens, ich habe meinen mittlerweile seit 45 Jahren.
Welche Risiken gibt es denn durch die "zerklingelten" Quetschkanten?
Erhöht die Klingelneigung :D
Erst noch einmal zum Zylinderkopf:
- mit den 18er Kerzen habe ich mich mehr oder weniger schon angefreundet, evtl. unbegründet, aber ist mir lieber als mit Einsätzen.
kann man später immernoch ändern...
Einsätze sind in Ordnung, wenn man die richtigen verwendet. Ich habe die Time-Sert genommen, welche nebst Zubehör (nur) von Würth vertrieben werden:

Unbenannt.JPG

Die sind selbstsperrend und werden gasdicht eingeklebt. Vorteil zudem ist, dass das Kerzengewinde höher belastbar und verschleißärmer ist als das, welches direkt in den Kopf geschnitten ist.
- ich habe ja noch den 53er Zylinderkopf für den 900er Motor, sieht deutlich besser aus, kann man bei diesem die Quetschkante evtl. so nachsetzen, dass er auf den 1000er passt ?
Kann man, wenn du jemand findest, der es macht. Die Kanten werden dann etwas breiter und die Verdichtung etwas geringer, dem kann man aber abhelfen, indem der Kopf vorher geplant wird (ist ohnehin zu empfehlen). Verbrennungstechnich könnte das Ganze tatsächlich sogar etwas günstiger werden (höhere Quetschgeschwindigkeit). Zum Nachteil sind allerdings die Kosten, welche Dir entstehen werden, dafür bekommst du sicher einen neuen (oder fast neuen) Kopf (manche schwören übrigens auf die nierenförmigen Brennräume).
Weiter zum Thema Motorüberholung:
Ich überlege, ob man hier zurück auf einen 900er Motor geht, mögicherweise sogar auf einen 12-Bolzen.
Welcher 12-Bolzen-Motor, davon gab es etliche. Sicher eine reizvolle Sache, aber kannst du mit Leistungsverlust leben? Sicher hast Du z.Z. eine 45PS-Maschine, welche diese Leistung mit etwas Glück auch entwickelt. Die F9-12-Bolzen-Motoren haben 28, 30 oder 32 PS, der vom 311er dann 37 PS und der letzte 900er 8-Bolzen-Motor immerhin schon 40 PS - wie auch immer gegenüber Deinem jetzigen Motor ist das alles eine erhebliche Leistungseinbuße. Dazu kommt noch, dass 900er Ersatzteile schlechter verfügbar und auch teurer sind, dies gilt vor allem auch für die F9-Motoren. Was meinst Du wohl, warum in der DDR jeder, der irgendwie konnte, auf den 1.000er Motor umgebaut hat?

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2025, 15:36
von Felorian
übrigens, ich habe meinen mittlerweile seit 45 Jahren.
Das ist sehr schön, dann weißt Du natürlich, was Du daran gemacht hast... und kannst Dich (hier auf das Auto bezogen) Glücklich schätzen.
Hätte nach der Wende auch gerne den 59er 311er Wartburg von meinem Vater behalten, aber Altbauwohnung in der Großstadt, Umzug der Arbeit nach, da waren leider andere alltägliche Sachen wichtiger...., später gab es noch einen schönen 76er Golf...ähnliches Problem, die Vergangenheit kann man nicht ändern.

Auch jetzt steht der F9 nicht alleine im Mittelpunkt und wird ein Hobby bleiben.
Insgesamt bin ich ja auch schon recht weit gekommen.
Mein Vorgänger ist bis zur ersten Ampel gekommen.... siehe Zündung/Zündspule.
Undichte Kühler, Getriebe, Bremzylinder, defekte Kerzeneinsätze, selbst undichte Benzinleitungen, defekte Antriebswellen und dass er gar nicht den 3. und 4. Gang schalten konnte, hatte er noch garnicht bemerkt... Die Elektrik war nicht fertig, hier könnte man auch mal einen koplett neuen Kabelbaum einziehen. Dann war da noch der falsche Vergaser (für 900er Motor abgestimmt) und die Bremsanlage habe ich über den ersten Winter komplett neu gemacht und im 2. Winter noch einmal nachgearbeitet.
Das Getriebe habe ich auch schon mal getauscht, weil es gepfiffen hat, naja es pfeift immer noch im 3. und 4. nur beim Gasgeben, Ursache unbekannt.
Wollte diesen Winter mal die Lager der Lüfterwelle, der Wasserpumpe und der Lichtmaschine prüfen. Evtl. waren es ja auch die undichten Kerzeneinsätze....???
Aber fahren will man ja schließlich auch.
Dann gibt es natürlich noch Kreuzschlitzschrauben, fehlende Türdichtungen, naja das hatte ich als meine Aufgabe gesehen.
Ich muss sagen, also alles unterschätzt.
Einsätze sind in Ordnung, wenn man die richtigen verwendet.
Die abgebildeten Einsätze sind der Farbe nach aus etwas Kupferhaligen: Messing? Wäre mir auf jeden Fall sympatischer als die Stahleinsätze, ich denke das passt besser vom Temperaturverhalten. Meine BK hat auf einer Seite einen Einsatz von 18 auf 14 aus Messing, der kam am Anfang auch manchmal mit der Kerze raus und ist ohne Kleben dicht. Finde ich im Netz aber nirgends.
Zum Nachteil sind allerdings die Kosten, welche Dir entstehen werden, dafür bekommst du sicher einen neuen (oder fast neuen) Kopf (manche schwören übrigens auf die nierenförmigen Brennräume).
Die sehe ich allerdings beim Nacharbeiten des "zerklingelten" Kopfes auch. Daher die Überlegung, den Motor (oder parallel einen anderen) mal richtig anzupacken, wie ich es bei der Bremsanlage gemacht habe, da gab es allerdings keine Übergangslösung.
Du erwähnst immer neue Köpfe, woher? in welchem Kellern lagern die?
Nierenbrennräume gab es wohl nur bei den 900ern? Meine Informationsquelle ist da W311.info, das ist allerdings auch unvollständig, siehe mein 53er Kopf :)
Bei den üblichen Teilehändlern sehe ich viel Nachgebautes, was nicht immer wirklich passt (Bremszylinder) oder 40jahre gelagerte Teile für überhöhte Preise (Hochleistungszündspulen), naja die 40 Jahre Lagerkosten müssen ja irgendwie reinkommen.
45PS-Maschine, welche diese Leistung mit etwas Glück auch entwickelt.
Gute Frage, ob ich die 45PS schonmal gesehen habe. Die letzte Fahrt (vor dem herausgedrehtem Kerzeneinsatz) lief er richtig gut.
Auf der Rückfahrt wurde er dann wieder laut und fühlte sich wieder an, als wären die Zündzeitpunkte der Zylinder wieder grob unterschiedlich...

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2025, 16:50
von Felorian
Darf man hier Screenshots oder Links zu fremden Webseiten posten?

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2025, 20:00
von bic
Felorian hat geschrieben:
Samstag 18. Oktober 2025, 16:50
Darf man hier Screenshots oder Links zu fremden Webseiten posten?
Ich bitte Dich!
Aber wo du es sagst, ich habe mal auf die schnelle drei Links für Dich:

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2025, 22:27
von Felorian
Danke für die Links:

Also, den Link auf den 2. wollte ich Dir zur Beurteilung schicken, schau Dir mal die Quetschkanten an.
Wenn ich meinen "zerklingelten" und (noch) dreckigen strahlen lasse und auf Planung prüfe, sieht der wahrscheinlich genauso aus
.... ok hat 14er Kerzen.

Der 3. ist für Wartburg 311, 900er oder 1000er? keine Rückgabe, ok nur Abholung, da könnte man ja nachmessen...
Hier sind dann die Quetschkanten assymetrisch nachgesetzt?. Ist der wirklich unbenutzt und deswegen Plan?
Mein 53er war von Hermel, also Händler, kann zurückgegeben werden... Preis 69€, fand ich ok, leider falsch, gibt es ja wahrscheinlich bald wieder....

Der 1. sieht komisch aus, sieh Dir auch da auch mal die Quetschkante an, schief auf die Fräßbank gesetzt, dann geplant und gerade nachgesetzt, also fängt die Quetschkante erst einmal mit einem 90°-Winkel zur Zylinderlaufbahn an, macht wahrscheinlich nichts aus?
Weiteres Problem: Er hat Zündkerzen-Einsätze, ist das dann so wie bei dem, den ich ausgebaut habe... merke ich dann erst nach dem Einbau, wahrscheinlich diesmal früher :(

Neu ist dann doch etwas anderes...
Also, ich werde meinen "zerklingelten" genauer auf Planung prüfen und dann weitersehen. Der 3. ist dann Plan c (a war der Hermel...)
Bis zum Ende des Monats wird das wohl nichts mehr, die nächste Saison beginnt im März...

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2025, 08:13
von bic
Felorian hat geschrieben:
Samstag 18. Oktober 2025, 15:36
Die abgebildeten Einsätze sind der Farbe nach aus etwas Kupferhaligen: Messing?
Nö, das ist nur eine Beschichtung.

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2025, 08:35
von Felorian
Habe mir den 3. Link noch einmal angesehen, von den Maß-Verhältnissen (waagerecht von Zylinder 1 zu Zylinder 2, dann zum Zylinderdurchmesser) ist es wohl ein 1000er. Die Anzeige ist auch schon eine Weile drin, habe ich wohl tatsächlich übersehen.
Warum sehen die Kanten der Zylinder so versetzt aus, als ob die Bennräume (auf dem Bild) nach oben versetzt sind?
Ok, die nächsten 2 Wochen passiert erstmal nix, die Arbeit ruft :)
Habe da auch ein paar Leute, mit denen ich mich über Motoreninstandsetzung und Zylinderkopf planen unterhalten kann.

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2025, 09:19
von bic
Felorian hat geschrieben:
Samstag 18. Oktober 2025, 22:27
... Also, den Link auf den 2. wollte ich Dir zur Beurteilung schicken, schau Dir mal die Quetschkanten an.
Wenn ich meinen "zerklingelten" und (noch) dreckigen strahlen lasse und auf Planung prüfe, sieht der wahrscheinlich genauso aus
.... ok hat 14er Kerzen.
Nunja, Deine Kanten sind wohl doch noch etwas schlechter und strahlen hilft dagegen überhaupt nicht. Und glaub mir, Dein Kopf ist nicht plan, zumindest die Öffnungen für die Kopfbolzen sind durchgezogen, denn das ist schon nach der Erstmontage automatisch der Fall.
Der 3. ist für Wartburg 311, 900er oder 1000er? keine Rückgabe, ok nur Abholung, da könnte man ja nachmessen...
Hier sind dann die Quetschkanten assymetrisch nachgesetzt?. Ist der wirklich unbenutzt und deswegen Plan?
Also assymetrisch angesetzte Quetschkanten sehe ich nicht, da täucht wohl die Perspektive. Und ungenutzt ist der definitiv und an sonst hast Du wohl auch ne Tastatur um den Verkäufer zu befragen :?
Der 1. sieht komisch aus, sieh Dir auch da auch mal die Quetschkante an, schief auf die Fräßbank gesetzt, dann geplant und gerade nachgesetzt, also fängt die Quetschkante erst einmal mit einem 90°-Winkel zur Zylinderlaufbahn an, macht wahrscheinlich nichts aus?
Das sieht nicht komisch aus, das ist DDR-Qualität und du solltest wisssen, dass die ersten topfförmigen Brennräume diese zurückgesetzten Quetschkanten hatten (auch noch die mit Wasserpumpe) :) Vielleicht mal zu Erklärung - vor dieser topfförmigen Brennraumform hatte sich eigentlich die nierenförmige recht gut bewährt. Deren Nachteil bestand jedoch darin, dass das Werk keine Maschinerie hatte, um diese nachzubearbeiten. Das wäre jedoch erforderlich gewesen, da die Gußgenauigkeit erheblich zu wünschen übrig ließ und dadurch der Rauminhalt der einzelnen Brennräume, ergo die Verdichtung der einzelnen Zylinder unterschiedlich ausfiel. Daher wurden dann die bekannten topfförmigen Brennräume mit den konzentrisch ausgebildeten Quetschkanten eingeführt, diese konnte man nachbearbeiten. Beim Kopf Nr.1 hat man augenscheinlich dann davon Gebrauch gemacht, ob nun bereits im Werk oder bei der Instandsetzung :noplan:
Weiteres Problem: Er hat Zündkerzen-Einsätze, ist das dann so wie bei dem, den ich ausgebaut habe... merke ich dann erst nach dem Einbau, wahrscheinlich diesmal früher :(
Tja, das Leben ist nunmal nicht ohne Risiko :D Aber die Einsätze werden halten, das haben die wohl schon ein paar Jahrzehnte gemacht. Zudem sind diese verstemmt. Klar, schön ist anders.
Neu ist dann doch etwas anderes...
Bei originalen Köpfen? Kaum! Natürlich kann man auch so etwas bekommen:

1.jpg

Nur muss man dafür gaaanz tief ins Portemonnaie greifen :)

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2025, 15:59
von bic
Ich vergaß:
Felorian hat geschrieben:
Samstag 18. Oktober 2025, 15:36
Das Getriebe habe ich auch schon mal getauscht, weil es gepfiffen hat, naja es pfeift immer noch im 3. und 4. nur beim Gasgeben, Ursache unbekannt.
Wollte diesen Winter mal die Lager der Lüfterwelle, der Wasserpumpe und der Lichtmaschine prüfen. Evtl. waren es ja auch die undichten Kerzeneinsätze....???
Was verstehst Du unter "pfeifen"?
Ein "Pfeifen" im wahrsten Sinne des Wortes gab es einmal serienmäßig beim 311er auf Grund eines Konstrukionsfehlers beim Vorschalldämpfer und dieses trat vor allem unter Vollast ab dem mittleren Drehzahlbereich auf. So einen pfeifenden Vorschalldämpfer hatte ich selbst einmal, habe diesen jedoch leider wegen Durchrostungen der Außenhaut entsorgt (jetzt hätte ich gern wieder so einen :zwink:), vielleicht ist dies bei Dir die Ursache?
Dagegen "jaulen" die Getriebe eher wie eine alte Omnibushinterachse, zumindest dann, wenn das Differential falsch eingestellt oder verschlissen ist, bzw. das Lager der Kegelradwelle am Ende angekommen ist. Da die F9/311er Getriebe auf eine maximale Lebensdauer von nur 60-80 tsd. km ausgelegt sind, ist dies häufig der Fall. Ähnliche, jedoch nicht ganz so grässliche Geräusche verursacht der ebenfalls nicht selten vorkommende Austausch der Losräder des 3. und 4. Gangs wegen Verschleiß der Synchroneinrichtung. In diesen Fällen passen die Losräder dann nicht mehr zu denen der Vorgelegewelle, denn die Räder wurden im Werk zusammen in einem Arbeitsgang auf einer Maschine gefertigt. Im Gegensatz zum Differentialjaulen sind die Geräusch der Gangräder zwar unangenehm, aber unbedenklich.
An sonst wüsste ich jetzt nicht, was noch ein Pfeiffen verursachen könnte.

Re: W311 Probleme beim Bremsen entlüften, langer Weg im Pedal

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2025, 17:43
von Felorian
Was verstehst Du unter "pfeifen"?
Das klingt für mich wie ein verschlissenes Lager, ehr hochtourig 500Hz aufwärts. Tritt nur im 3. und 4. Gang auf und nur wenn der Motor zieht, also nicht im Freilauf aber nicht erst bei Vollast. Ändert sich mit der Motordrehzahl und nicht mit der Raddrehzahl, fängt also im 4. Gang wieder "unten" an. Im Stand ist es nicht zu provozieren.
Im ersten Gang beim Anfahren klingt das ähnlich (nicht gleich), da ist es aber wohl normal (Erinnerungen von vor 35 Jahren :))
Getriebe habe ich schonmal getauscht, ohne direkte Änderung. Haben beide Getriebe das gleiche Problem?
Über die Zeit hat sich das Geräusch schon geändert, wurde verrauschter, keine Ahnung wie ich es beschreiben soll...Warum nur im 3. und 4. Gang?
Ob es aus dem Motor kommt ???? Daher auch die "Investitionsunlust" in diesen Motor.. Wenn es nicht mehr aus den Kerzenlöchern pfeift, verrät mir das auch der Klingelkopf. Kostet dann zusätzlich drei 18er Kerzen und eine Dichtung.
Auf der Rückfahrt vom letzten Treffen wurde es auch wieder von einem tiefen Brummen überlagert, hatte ich am Anfang, als die Zündzeitpunkte stark unterschiedlich waren auch. Es stand dann zu Hause in allen Kerzenlöchern auch Zentimeterhoch das Öl :( . Zu dem Zeitpunkt war der Kühler schon dicht. Also Kühlwasser war es definitiv nicht.
Ich wollte mir über den Winter mal die Komponenten am Motor vornehmen: Lichtmaschine, Wasserpumpe und Lüfterwelle und wenn notwendig neu lagern.

Das erste Getriebe sah aus als wäre es regeneriert (rote Markierungen). Das jetzige war beim Fahrzeug dabei, funktioniert aber auch einwandfrei, darum habe ich nicht zurückgetauscht.
Geölt haben beide Getriebe, evtl. ist da der Hauptanteil Öl auch Zweitaktöl aus den undichten Kerzeneinsätzen, Bis vor kurzem war es auch noch gemischt mit Kühlwasser aus dem undichten Kühler....

Den 3. Zylinderkopf habe ich übrigens angefragt :flamed:
Überlegungen zum 900er Motor: weil er näher am Original ist und so in den Papieren steht.