Getriebe 1.3er

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Barkas1976
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Getriebe 1.3er

Beitrag von Barkas1976 » Dienstag 25. März 2008, 21:01

Mir war heute langweilig und da bin ich mal in den Keller gestiefelt und habe mein "Ersatzgetriebe" geputzt und teilweise zerlegt.

Dabei ist mir aufgefallen, dass der Hebel (der mit zwei Schrauben am Getriebe ran geschraubt wird) oben etwas Spiel hat. Ich meine den Hebel, der die Welle rein und raus zieht, um die Gänge zu schalten.

Im Ersatzteilkatalog wird es Hebelwelle genannt mit der Nummer 26.

Ist das Spiel normal? Ich denke nicht! Wie könnte man das reparieren? Eine Buchse einsetzen??

Noch eine Frage:

Da ich das Getriebe neu abdichten möchte überlege ich mir die zwei Gehäsehälften voneinander zu trennen (Also Gehäuse Kupplung von Gehäuse Getriebe). Ist dies ohne größere Probleme möglich oder fällt mir dann etwas entgegen?

Ich könnte die gehäusehälften auch nur ein wenig auseinanderziehen, so dass ich die Abdichtungspaste drauf schmieren kann.

Was meint ihr? Hat jemand schon das 4-Gang Getriebe zerlegt und wieder zusammengesetzt?

Was nutzt sich am Getriebe in der Regel ab?? Ich meine, wenn es schon vor mir liegt, dann könnte ich das eine oder andere eventuell erneuern, denn ich möchte diese Arbeit nach Möglichkeit nur einmal machen.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Werner
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Franz
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Beitrag von Franz » Dienstag 25. März 2008, 21:04

zu 1.

hatte ich an meinem auch, da hab ich mir an der Drehbank eine Passende Messing Buchse Gedreht.


mfg.
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Gast

Beitrag von Gast » Dienstag 25. März 2008, 21:45

Ok, dann werde ich dem Opa meiner Frau mal fragen, ob er mir das an seiner Drehbank mal machen kann.

Werner

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Erich
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Beitrag von Erich » Dienstag 25. März 2008, 21:49

rischdisch, oder nach Zerlegen die Gehäusebohrungen (in der die Hebelwelle sitzt & die Du mit dieser zs vom Getriebe abschraubst) vorsichtig aushonen und den Stift neu drehen/lassen mit geringem Übermaß natürlich, daß der Sitz wieder spielfrei ist - danach wieder alles zsammefriemeln/-pressen. Leichtes Spiel geht noch, aber bei 2...3 mm Lose, wie ich es hatte, geht die Schaltung unnötig hakelig..

Konservier bei langer Weile lieber was an Deinem Auto :wink: , Getriebe würde ich nicht unnötig zerlegen, mit bißchen auseinanderziehen ist es nicht getan, das kriegst Du nicht mehr dicht, die Flächen müssen total sauber + plan sein, da kannste dann gleich alles auseinandernehmen, up to you - also das ist natürlich Deine Entscheidung..
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Barkas1976
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Beitrag von Barkas1976 » Dienstag 25. März 2008, 22:10

Also das Getriebe sieht aus wie sau! (heute schon etwas weniger) Irgendjemand muss da wohl schon einmal versucht haben das Ganze abzudichten.

Wie ist es original? Was hat AWE dazwischen gemacht (Papierdichtung)?

Also die Welle hat mindestens ein Spiel von 3mm.

Beim jetzigen Getriebe geht der 2te Gang bescheiden rein.Klemmt immer irgendwie...

Ich mache das nur, weil ich aktiv werden muss :(

Habe entschlossen es zu riskieren. Werde Euch dann berichten was dabei rausgekommen ist.

Wie bei der Lichtmaschine. Habe heute 20 Kugellager der Größe 6303 geordert. Wenn jemand noch eins brauchen sollte...

Wollte nämlich noch ein paar Lama`s ähm Lima`s überholen :pc:
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Erich
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Beitrag von Erich » Mittwoch 26. März 2008, 11:05

Hallo Werner:

Ja das Getriebe kann aber auch von allen möglichen anderen Quellen verölt sein: z.B. Schaltstangenführung, Dichtungsring 16x2 im Gehäuse undicht oder die Simmerringe der Welle, dann läufts unten raus und spritzt im Fahrtwind das ganze Getriebe voll, alles möglich.. Bei AWE/AWZ haben sie in die Getriebedichtflächen irgendeine Paste reingeschmiert, die dann fest wird und braun aussieht, evtl was auf Harzbasis (?) ich weiß es nicht, wie es heißt, ist jedenfalls keine Papierdichtung drin!

Aber G reinigen macht schon Spaß (zumindest wenn man fertig ist), habe mein Reservegetriebe auch im September 07 gemacht, sieht jetzt total edel aus :P
Das mit dem 2. Gang hab ich auch, das liegt wohl an dem Hebel bzw Lose in der Hebelmechanik.

für solche Lager für eine LIMA würde ich mich interessieren (sende pn, kannst Dir Zeit lassen)
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Tim.

Beitrag von Tim. » Mittwoch 26. März 2008, 12:32

Das liegt nicht an Hebeln :wink:

Das schwere/schlechte Schalten liegt einzig an den Syncronringen, die für das Getriebe und das Auto zu schwach ausgelegt sind. Die verschleißen innerhalb weniger tausend Kilometer.

Wenn sie beginnen zu verschleißen bzw verschlissen sind, findet kein, richtiger Drehzahlabgleich beim schalten, mehr statt und man bekommt die Gänge schwer bis garnicht mehr rein. Etwas Linderung verschafft ein gutes Getriebeöl (syntetisch). Das kommt besser an die Ringe ran.


Wenn deine Schaltwelle schon so ausgeschlagen ist, wird um die Syncronr. nicht besser bestellt sein und es wäre unnütze Arbeit das Getriebe zu zerlegen zum abdichten, wenn man nicht die Ringe mitmacht.
Das wird sich dann noch schlechter schalten lassen, als das was du schon drin hast.

Ist traurig, ist aber so, wenn man im Fahrzeugbau bei anderen "klaut" und Getriebe einbaut die für andere Autos entwickelt wurden :mrgreen:

Die Endlösung ist dann eben Umbau auf ein anderes Getriebe :wink:
Oder eben etwa alle 50tkm die Ringe wechseln.

Westwartburg
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Beitrag von Westwartburg » Mittwoch 26. März 2008, 13:27

Tim. hat geschrieben: Ist traurig, ist aber so, wenn man im Fahrzeugbau bei anderen "klaut" und Getriebe einbaut die für andere Autos entwickelt wurden :mrgreen:
Erkläre das doch mal näher!
Ich dachte eigentl. das die Alpha-Motoren in Lizenz gebaut wurden. ( Vertrag zwischen V.A.G und DDR ) Also nix mit geklaut! Desweiteren ist mir nicht bekannt, daß das Getriebe für ein anderes Auto entwickelt wurde. Für welches denn? Man sollte hier eventl. die wirtschaftlichen Möglichkeiten der DDR in den späten 80 ´er Jahren berücksichtigen. In denen es den Ingeneuren nicht möglich war auf Material zurück zugreifen welches den Ansprüchen genügte. Also nutzte man das was da war, und das war nicht gerade von besonderer Güte. Importe waren zu dieser Zeit auch nicht mehr möglich, da sich die DDR-Automobilindustrie ( auf Anweisung von Oben ) mit der Motorenproduktion schon finanziell überhoben hatte. Also keine Devisen mehr vorhanden waren und mit Krediten aus dem Westen auch nicht mehr zu rechnen war. :roll:
So, und jetzt bist Du dran!
Alles wird gut!

Tim.

Beitrag von Tim. » Mittwoch 26. März 2008, 14:39

Alles vollkommen richtig was du sagst ;)

Aber man muß die gesamte Entwicklung, der Umrüstung des Wartburg auf 4T Motor betrachten.

So wurde in den ersten Prototypen der Motor nicht quer sondern längs eingebaut. Ums kurz zu machen, Tests ergaben das das ein Fehlschlag war.

Was nun? Man hätte ein neues Getriebe für den Wartburg entwickeln müssen. Nun ist es so gewesen wie du sagst...Geld usw.
Was hat man getan? Bei Sachsenring war der 1.1er Trabant soweit in Sack und Tüten mitsamt eines Getriebes das für Quereinbau vorgesehen war.
Man hat also das Getriebe genommen und mit Minimalstaufwand in den Wartbrug eingepflanzt.
Dieses Getriebe ist für einen 1.05er Motor mit 40PS und ein etwa 720 kg schweres Auto konstruiert worden und war folglich nicht für ein über 900kg schweres und knapp 60 PS starkes Auto geeignet. Jedenfalls nicht auf Dauer, von 100tkm und mehr......

Das hat man auch kurze Zeit später zu spüren bekommen, als das Auto schon in Serie gebaut wurde und es massive Bescherden über die Getribe, seitens der Kunden gab. Ja es gab damals so 89 reichlichst Reklamationen durch defekte und total ausgefallene Getriebe und die Reklamationen waren sehr laut, den wie kann das sein bei einem Auto für über 30000 Mark......................

Man hat ja auch weiterentwickelt und ein verbessertes 5 Gang Getriebe vorgestellt von denen auch eine Handvoll noch existieren. Eines ging vor Jahren bei ebay übern Ladentisch und es hat damals weit über 1200€ gebracht.

Warum kam das 5. Gang Getriebe nicht mehr in die Serie?
Ja weil die Produktion eingestellt wurde bevor es soweit war..................................................................


Also, das klauen stand oben ja in Anführungszeichen und das nicht ohne Grund ;) Geklaut wurde das Getriebe beim Trabant, sprich bei Sachsenring :)

Gast

5-Gang

Beitrag von Gast » Mittwoch 26. März 2008, 15:13

Ok, wenn es also ein 5-Gang-Getriebe gab, dann könnte man das 4-Gang-Getriebe doch auch auf 5-Gang umbauen. (So wie beim S51-Motor mit 4, da gibt es bei AKF auch ein Kit, um auf 5-Gang umzurüsten). Ist das technisch überhaupt machbar?

Eigentlich bin ich mit meinem noch-eingebauten-Getriebe sehr zufrieden - bis auf den 5ten Gang.

Synchronringe: da gibt es doch mittlerweile was besseres, was man verbauen könnte - oder?!

Werner

Westwartburg
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Beitrag von Westwartburg » Mittwoch 26. März 2008, 16:03

Jupp Tim, so kann man das auch sehen. Also 1:1. :D

@ Werner

Wenn man so´n 4-Ganggetriebe einfach mal so ( Kosten/Zeit-Aufwand ) zu ´nem 5-Ganggetriebe machen könnte, dann hätten hier wohl schon 90% ein solches.
Wenn ich mir überlege mit welchem Elan und Mitteln die damaligen Rennsportenthusiasten aus ´nem Stino Wartburg oder B 1000-Getriebe ein 5-Ganggetriebe gezaubert haben und welch Ausdauer, vorallem bei den Rückschlägen im Testbetrieb, dazu gehört haben muß, dann ziehe ich heute noch den Hut vor diesen Leuten. Was ich eigentl. damit sagen wollte, bei denen kam es nicht nur auf das Wollen an, sondern auch auf das Können! .... und dazu gehört schon ´ne ganze Menge. :roll:
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Beitrag von Erich » Mittwoch 26. März 2008, 16:14

@Tim: Deine Bemerkungen sind richtig, mit der Synchroniereinrichtung ist mir auch bekannt; aber es stimmt nicht, daß eine ausgeleierte Schaltkulisse keinen Einfluß auf das Schaltverhalten hat. Nicht umsonst gibt es Richtlinien und Einstellehren für die Justierung der Schaltbetätigung nach De-/Montagearbeiten.
Das mit den massenweisen Problemen mit den überforderten AWZ-Getrieben bei Serienanlauf des W1,3 haben sie aber nachher noch irgendwie überarbeitet und danach ging`s besser, ich weiß es nicht sicher, aber die haben da für den Wartburg am AWZ-Getriebe irgendwas verstärkt.
Und für mehr als 100Tkm nicht gut?? Ähhä, ich habe das originale Getriebe drin, zumindest haben die Vorbesitzer nie eins wechseln lassen/gewechselt. Ich habe jetzt fast 173.000km auf der Uhr stehen. Die Synchronisierung wird natürlich immer schwächer, aber bei vorsichtiger Bedienung geht das immer noch sehr gut (unterstützend fahre ich ständig mit Zwischenkuppeln bzw Zwischengas geben bei Hoch- bzw. Runterschalten).

@Werner: natürlich kann man das Getriebe auf 5-G umbauen, das haben doch schon mehrere gemacht + bei Treffen hab ich es gesehen; aber kein feedback über die Haltbarkeit erfahren... + Westwartburgs Ausführungen = bedeutend :)

@Westwartburg: warum ist eigentlich die Getriebebezeichnung bei AWZ und AWE dann verschieden, wenn es das gleiche ist (was ja klar ist)? Weißt Du was darüber?

mfG an alle
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Westwartburg
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Beitrag von Westwartburg » Mittwoch 26. März 2008, 18:10

Erich hat geschrieben: @Westwartburg: warum ist eigentlich die Getriebebezeichnung bei AWZ und AWE dann verschieden, wenn es das gleiche ist (was ja klar ist)? Weißt Du was darüber?
Das hab ich nicht behauptet, das war der Tim!
Kann mir das aber gut vorstellen, daß die auf vorhandenes Material zurück gegriffen haben. War denn beim Wartburggetriebe nicht die Gesamtübersetzung ( Diff.) eine andere? Wäre m.E logisch, da man in das AWZ-Getriebe nur ein anderes Sonnenrad verbauen brauchte. Kann ich aber nicht beschwören. Wie gesagt, von den Vorraussetzungen her, wäre es eigentl. logisch. Bin da kein Experte!
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Butzemann
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Beitrag von Butzemann » Mittwoch 26. März 2008, 20:02

Hallo,

Wenn ich in das Heft "Technische Daten" gucke ist die Achsübersetzung beim 5-Gang genauso wie beim 4-Gang Trans.
Da steht für das 4-Gang Limo/Touristgetriebe 4,267 (64-15) und für 5-Gang und Trans 4,571 (64-14). Die restlichen Übersetzungen sind alle gleich bis auf den angetüdelten 5.Gang.

mfg Gert

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thomas
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Beitrag von thomas » Mittwoch 26. März 2008, 20:05

Das mit dem AWE7AWZ-Getriebe kommt daher, das die Kupplungshebel bei einem oben und bei dem anderen unten sind...
5-Gang hat schon der LWB601 gebaut... ist auch auf seiner Website glaube ich!?!?!
Selbstdisziplin ist wenn man vorm zu Bett gehen nicht in der Garage vorbei schaut.
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