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Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Dienstag 17. April 2018, 17:28
von SDLer
Lese immer wieder gerne deine Ausführungen rund um deinen Wartburg. Es hat auch alles Hand und Fuß was du machst :) Sehr schön und weiter so :coffee:

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Dienstag 17. April 2018, 19:57
von T.S.
Sieht noch vollem Programm aus... aber, sehr schön das jemand sich dem annimmt.

:)

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Dienstag 17. April 2018, 20:53
von steffen1.3
Stimmt, sieht alles sehr gut aus.
Maximale Erfolge weiterhin. :wave:

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Mittwoch 18. April 2018, 18:49
von Goldoliv
Vielen vielen Dank für euren Lob, das motiviert mich sehr und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Sobald es zeitlich passt, kommt der nächste Teil.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 16:42
von Goldoliv
Die letzte Hürde für die Hauptuntersuchung war das Fahrwerk und alles was dazu gehört. Wie bereits erwähnt waren alles Gummiteile spröde und mussten ersetzt werden. Die Lager der Querlenker waren einfach zu ersetzen, schwieriger waren allerdings die Buchsen der oberen Querlenker, allerdings ging es dann mit einer Konstruktion aus einer Gewindestange, Unterlegscheiben, und auch eine Stecknuss war an dem Spaß beteiligt. Das schlimmste jedoch waren die Lager der Stabilisatorkoppelstangen, wer das schon einmal gemacht, weiß wie schwer es ist, die neuen Buchsen in die Koppelstangen zu "zwingen", aber nach einiger Zeit liessen sie sich überreden :D

Am Fahrgestell und an den Querlenkern war nur ein wenig Flugrost, welchen ich bei dieser Gelegenheit entfernte.

Auch die Trommelbremsen wurden offensichtlich vor 19 Jahren neu gemacht, so dass ich nur neue Bremszylinder und Handbremsseile einbaute.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 16:50
von Goldoliv
Natürlich brauchten auch die Räder Zuwendung. Der Lack der Felgen war nicht mehr schön und auch die Reifen waren überaltert, einer davon war sogar noch von 1989.

Mit Hilfe eines Farbfächers suchte ich eine passende Farbe für die Felgen und stieß auf die Farbe Papyrusweiß mit der Ral-Nummer 9018, die meiner Meinung nach gut passt und dem Originalfarbton sehr nahe kommt.

Neben neuen Reifen gab es auch eine Runde Nabenkappen und Radmuttern.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 17:05
von Goldoliv
Endlich war es soweit, der Wartburg konnte aus eigener Kraft die Werkstatt verlassen und konnte bei schönstem Wetter grob vom Schmutz befreit werden.

Die Probefahrt beschränkte sich auf maximal 20 Km/h auf einer Entfernung von 50m hin und 50m zurück auf einem Privatgelände. "Dank" der Neuregelung des Kurzzeitkennzeichens gibt es dieses nur noch mit gültiger Hauptuntersuchung, also war ich auf einen Anhänger angewiesen und machte auch dafür einen Termin.

Hektisch wurde es dann, als ich am Montag darauf eine Pfütze unter dem Auto bemerkte, und feststellte, dass es den Hauptbremszylinder zerlegt hat, aber besser jetzt, als beim TÜV oder gar später im Straßenverkehr. Ärgerlich war es trotzdem, da schon am Mittwoch der Termin für den TÜV und den Anhänger anstand und die Bremsanlage frisch entlüftet war. Also habe ich schnell einen neuen Zylinder bestellt, der Mittwoch morgens ankam. Fast auf die Minute genau wurde der Wartburg fertig und konnte endlich zum TÜV, den er ohne Mängel bestand.

Innerhalb weniger Minuten waren ein paar Leute um das Auto versammelt um zu staunen :D
Von "Was ist denn das für ein Auto?" bis "Das ist doch der mit dem Polo-Motor?! Meine Tante/Onkel/Oma/Opa... hatte früher einen Trabi" war alles dabei :zwink:

Am nächsten Tag konnte ich den Wartburg anmelden und eine richtige Fahrt unternehmen, wobei sich zeigte, dass die Arbeit noch nicht getan war. Aber darum geht es dann im nächsten Teil.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 20:19
von Hirschie
Schöner Bericht. Wirklich interessant zu lesen.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Sonntag 22. April 2018, 21:50
von steffen1.3
Wirklich schick der Wagen. :) Großes Lob. :wave:

Über die Felgenfarbe ist schon viel diskuttiert worden. Ich denke man kann keine allgemeingültige Aussage treffen.
Der Farbton dürfte auch beim original großen Schwankungen unterworfen gewesn sein.
Ich lasse sie immer Pulvern im Farbton kieselgrau.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Montag 23. April 2018, 18:53
von Goldoliv
Danke!

Ich habe gerade das Thema zur Felgenfarbe durchgelesen, das scheint ja fast ein Reizthema zu sein. Ich bin da auch der Meinung, dass der Farbton im Original nicht immer präzise war, aber ich habe für mich eine akzeptable Lösung gefunden, zumal man an RAL-Farben schnell und einfach ran kommt. Extra anmischen lassen wäre übertrieben gewesen.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Dienstag 24. April 2018, 10:35
von EMST
Ich hab neuerdings so ein lichtgrau/blaugrau drauf das sieht ganz passig aus

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Montag 30. April 2018, 18:05
von Goldoliv
...schon ein paar Tage nichts geschrieben, jetzt gehts weiter :zwink:

Schon nach wenigen Kilometern zeigte sich, dass die Kupplung am Ende war. Spätestens als ich die Auffahrt aus der Tiefgarage nur noch mit Anlauf hoch fahren konnte, stand die Entscheidung fest, dass die Kupplung eher früher als später raus muss. Ich machte mich schon auf das schlimmste gefasst, als ich mich hier im Forum und in den Werkstattunterlagen zum Thema Kupplungswechsel eingelesen habe. Offiziell muss dazu der Motor zusammen mit dem Getriebe ausgebaut werde, doch dazu standen mir nicht die geeigneten Mittel zur Verfügung. Nach Ausbau des Frontmittelteils und mit viel Gefummel und Gefluche gelang es uns, das Getriebe auszubauen. Hoffentlich hält die neue Kupplung ewig :D

Ich nutzte die Gelegenheit um den Klumpen Dreck in ein sauberes Getriebe zu verwandeln.

Auch der Einbau gestaltete sich schwierig, weil das Getriebe einfach nicht rein wollte. Das lag daran, dass die Kupplung trotz Zentrierdorn nicht richtig Zentriert war. Kurz korrigiert, und schon ging die Aktion fast wie von selbst.

Nach dem Ausbau der Antriebswellen zeigte sich, dass diese auch im Eimer waren. Jetzt sind die modernen Antriebswellen aus Polen drin, und der Unterschied ist wie Tag und Nacht. Ich hoffe, dass die kleine Abweichung vom Originalzustand akzeptabel ist.

Auch dem Anlasser gings an den Kragen, da dieser beim Anlassen nachlief und dadurch scheussliche Geräusche machte. Erst wollte ich einen neuen Anlasser einbauen, doch ich bin nicht fündig geworden. Alternative Anlasser aus dem VW-Regal passen wohl auch nicht, auch da bin ich nicht fündig geworden. Überholte Anlasser waren mir zu teuer und vorab das Altteil einsenden kam nicht in Frage, also habe ich einen neuen Magnetschalter und einen neuen Freilauf verbaut. Nun läuft der Anlasser, wie er soll. In dem Zuge habe ich auch neue Batteriekabel aus Kupfer verbaut.

Nachdem alles Zusammengebaut war, war am nächsten Tag wieder eine Pfütze unter dem Auto, diesmal litt der Kühler an Inkontinenz. Hier war aber die Ersatzteilbeschaffung einfach und Kostengünstig. Aber auch hier fiel mir wieder auf, dass die Ersatzteile eine geringere Qualität haben als die Originalteile. Als Beispiel sei genannt, dass das Blech der Kühlerhalterungen nur halb so dick ist wie beim Originalteil.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Montag 30. April 2018, 18:26
von Goldoliv
Danach war erstmal Winterpause. Jetzt kommt der Sprung in die Gegenwart:

In den vergangenen Tagen habe ich ein paar Kleinigkeiten erledigt. Ich habe einen Drehzahlmesser und eine (Achtung, es folgt ein langes Wort) Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige eingebaut. Beim ersten Test stellte ich fest, dass der Drehzahlmesser das doppelte Anzeigte. Bei meiner Recherche fand ich heraus, dass der Drehzahlmesser für Zweitakter bestimmt ist, das Problem lässt sich aber beheben, in dem man ein Poti und einen Kondensator austauscht. Seltsamerweise war schon das richtige Poti drin, also musste ich nur den Kondensator tauschen. Danach noch bei laufendem Motor das Poti richtig einstellen, und schon stimmt die Drehzahl.

Ausserdem habe ich die Kabel fürs Autoradio ordentlich verlegt. Was vorher drin war, war einfach nur ein Gebastel mit Lüsterklemmen und Co. Meiner Meinung nach haben Lüsterklemmen im Auto nichts zu suchen, also habe ich alles neu gemacht, aber aus Zeitmangel die Kabel zunächst nicht versteckt. Als Radio ist momentan ein Blaupunkt Travelpilot eingebaut. Ist nicht Stilgerecht, aber es war halt einfach da :D

Demnächst kommt ein Blaupunktradio von 1994 rein, was ich unsichtbar mit Bluetooth aufrüste. Das sollte optisch und vom Baujahr her zeitgenössischer sein.

Ich habe noch die Karosserieteile, die Rostfrei sind und nicht lackiert werden müssen, poliert. Habe aber im Eifer des Gefechts leider keine Fotos davon gemacht, aber das Auto läuft ja nicht weg :D

Das ist jetzt der aktuelle Stand der Dinge. Als nächstes stehen dann die Entrostungs- und Lackierarbeiten an. Darauf freue ich mich schon (nicht) :group:

Ich habe an der Stelle noch zwei Fragen an euch: Unter der Motorhaube war eine Dämmmätte, die sich schon längt aufgelöst hat. Übrig sind noch hässliche Klebereste, wie bekommt man die am besten ab? Habs schon mit Bremsenreiniger und Verdünnung versucht, aber das klappt nicht sehr gut und dauert bestimmt mehrere Wochen....

Und dann habe ich noch die ausgebauten Altteile, die ich nicht entsorgen möchte, die man sicherlich überholen kann. Kauft jemand sowas an?

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2018, 16:01
von steffen1.3
Die Klebereste von der Dämmmatte hab ich mal mit silikonentferner abgekriegt.
Das ging einigermaßen, aber da gibts bestimmt auch besseres.

Re: Wartburg 1.3 auf dem Weg zum H-Kennzeichen

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2018, 17:07
von Goldoliv
Silikonentferner habe ich da. Ich versuchs mal. Mir ist noch eingefallen, dass es solche Radiergummiaufsätze für die Bohrmaschine gibt, die eigentlich dafür da sind, um Folien zu entfernen, vielleicht wäre das auch einen Versuch wert.