So und hier mal die lange Fassung:
Eigentlich wollte ich 2005 einen Kombi - die frage war halt irgendwo zwischen Passat (Nasenbär), Wartburg 1.3 oder Volvo 740/840/940. Im Ergebnis wurde es ein Wartburg 1.3 - via EBay angeblich fahrbereit.
Aber die Mühle war beim vor Ort Termin dann seltsamerweise dermaßen durch:
Weitere Bilder erspare ich euch, da ich noch Kontake zum EDWFC nach Essen hatte - hab ich dort einfach mal angerufen. Frage: Ein Tourist zum Verkauf? Antwort: Klar komm vorbei, allerdings musst du gleich 2 nehmen. Irgendwie war nach der Schlappe mit dem ersten Tourist noch ein Kurzzeitkennzeichen über was auch benutzt werden wollte. So ging es dann nach Essen, da standen dann die beiden die meine werden sollten:
Erstmal schlucken, irgendwie stellt man sich das dann echt anders vor. Also erstmal Bestandsaufnahme Kaufen? Ja; Nein; Vielleicht; einen andern Tourist? Es wurde dann das Ja.
Also den Tourist von seinem Platz gezogen und Luft auf die Reifen und schauen ob der sich zum fahren überreden lässt.
Dieses Rostnest wird jemanden noch einige Kopfschmerzen machen
Blick in die traurige Limo die ich dann später teilweise zerlegt und den Rest verschrotten lassen habe
Da hatte ich tatsächlich den Tourist bei mir vor der Tür, zwar nicht ganz wie das was ich wollte zudem waren da noch einige die Dinge die zurück sollten und mussten. Die Irmscher Alus, das Lenkrad und später auch noch das Bilsteinfahrwerk mit den Sportspiegeln, alles das hat meiner Meinuing nach nichts in m/einem Kombi verloren.
Puh war ich mal jung...
Mit den letzten tropfen Benzin ging es dann in die örtliche Werkstatt meines Vertrauens:
Irgendwie war die Mängelliste dann doch recht reichhaltig - aber kein Vergleich zudem was dann ca. 9 Jahre später kommen sollte. Ahnungslos stürzte ich mich ins Abenteuer Wartburg Tourist ohne zu wissen worauf ich mich da einlassen werde.
Der TüV hatte natürlich auch eine Menge zu beanstanden: Blaukeil im Sichtfeld, Getriebe Ölverlust , Fahrwerk -20mm nicht eingetragen usw.
An diesem Punkt hätte ich es wohl echt schon lassen sollen.
So fuhr ich den Tourist erstmal ein paar Monate bis in den Winter, kaufte neue Felgen und Reifen und später einen zweiten Ersatzteilträger welcher eigentlich den Tourist hätte ersetzen sollen.
Ui neue Schuhe..
Später durfte ich dann in einem Autohaus meine Bestandsaufnahme des Touristen in der Mittagspause machen, irgendwie war das ganze dann doch mehr als ich dachte.
Was macht man also? Verkauf kam schon da nicht mehr in Frage, Unterstellmöglichkeit suchen, finden und Tourist in einer Nacht und Nebelaktion dorthin verfrachten - idealerweise auf eigener Achse.
700Km und 120KG später + gerissene Schraube des Getriebehalters stand der Tourist dann erstmal in seinem warmen Versteck. Wie lange das werden sollte ahnte ich damals nicht
128386 originale Kilometer
Puh war ich bedient, aber dann kam nochmal der Zufall eine Limo mit TüV fahrbereit und ich hab dann einfach zugegriffen
Und der ungeplante Spender für den Tourist welcher umgehend in der Garage landete. Erst später sollten Tourist und Limo zusammentreffen
Dank einer tollen Dorfgemeinschaft konnte ich dann auch noch die Mitgift der Limo abholen
Anschließend mein erster Besuch bei den Eisenachern
Dann kam das zusammentreffen von Limo und Tourist zustande
Die Limo musste einiges an Teilen dem Touristen spenden - hierzu zählen auch die Engelmann Monitorspiegel
Dann die Überführung des Touristen mit dem neuen Serienfahrwerk zum nächsten Unterschlupf
Irgendwie resignierte ich dann nach 2 Jahren Stillstand des ganzen Projektes
Das Ziel, war nun so fern
Was dann kam überrascht mich bis heute. Die Umweltzone in Berlin entstand und es wurde ein ehemaliger Diplomaten Wartburg angeboten. Da ich zu der Zeit ein Auto brauchte hatte ich pünktlich zum Streik einen fahrbaren Untersatz. Dieser landete nach dem Streik, wie der Tourist in der Garage und harrt der Dinge.
Die beiden fast zusammen
Jahre des Stillstandes folgten, kein Geld - kein Wartburg recht simpel. Wie ich diese Zeit aus heutiger Sicht ohne verkauf der Fahrzeuge hinbekommen habe ist mir ein Rätsel.
Weitestgehend 6 Jahre ohne Bewegung im Projekt, außer das der Tourist mal wieder wandern musste - dieses mal allerdings nicht aus eigener Kraft.
Mitte 2013 fasste ich dann den Entschluss den Tourist reparieren zu lassen - nein KEINE Restauration. Was das bedeuten wird konnte ich damals nicht fassen. Es ging dann aber doch mal recht schnell voran. Jahre des Stillstandes hinterlassen aber auch Spuren:
Ein paar Wochen Später schaute ich nochmal vorbei:
Zwischenzeitlich erging es dem Touristen wohl so:
Wieder ein paar Wochen später, meine persönliche technische Abnahmefahrt über 400km
Farbenwahl war angesagt, was neues oder doch wieder das Eierschalenweiß ( was mein Lackierer liebevoll Hellgrau nennt)
Erstmal wieder Demontage des ganzen Touristen
So ging
So kam der Tourist
Ganz besondere Tage beginnen dann doch auch noch irgendwie alltäglich, ein Zug nichts ungewöhnliches
Eine Anleitung, Fahrzeugpapiere ebenfalls nicht aussergewöhnlich:
Was mich dann erwarte übertraf dann doch meine Vorstellungskraft:
Eine der ersten harten Proben führte dann auch direkt in die Alpen - so ein Arbeitsumfang lässt sich aber nicht einfach mal so abreißen. Ich habe noch verschiedene Details gefunden was noch gemacht werden musste. Optisch machte das ganze aber schon einen schönen Eindruck und seltsamerweise waren alle aus dem Osten mit Skodas da? Doch das Einheitsauto?
Was dann nach dem ganzen Wiederaufbau folgte waren Kleinigkeiten wie G-Kat und 5 Gang Getriebe inkl. Eintragung
Mittlerweile findet sich im Heck auch eine Art Dankesmarke in Messing für alle die welche mir über die Zeit hin halfen.
Ich hoffe mein Text ist nicht zu lang und zu langweilig