Wabu 1.3er als Alltagsauto?

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Thomas

Wabu 1.3er als Alltagsauto?

Beitrag von Thomas » Dienstag 26. April 2005, 18:54

Hallo zusammen,

ich überlege eventuell als Alltagsauto einen 1.3er zu kaufen. Bin jetzt eine ganze Weile 353er gefahren, aber für den Alltag geht mir der Zweitakter doch irgendwie etwas auf den Geist. Manchmal freu ich mich tierisch drauf damit zu fahren, aber längere Autobahnstrecken (so 100-200 km am Tag) fahr ich halt auch recht regelmäßig und da hab ich s zwar nicht wirklich eilig, aber 110-130 km/h mit dem 353er geht doch schon ins Geld und obendrein an die Ohren :-)

Fazit: der 353 is mehr was für n paar schöne Monate aber nicht für den gesamten Alltag. Ich brauche aber eigentlich eher einen Ganzjahres-Alltagswagen, der mir halt a. einigermaßen gefällt b. mit einigermaßen wenig Aufwand gut in Schuß zu halten c. einigermaßen genug Alltagskomfort und Wirtschaftlichkeit etc. bietet.

Zum 1.3er weiß ich noch nicht sehr viel, außer natürlich was man halt so in den alten Berichten und Prospekten liest. Daher hätte ich einige Fragen:

1. ist das Getriebe wirklich so ein Problem? Und wie gut kann man damit leben? Ich hab gesehen daß es welche mit VW 5-Gang umgebaut gibt, aber ich hab nicht vor gleich am Anfang soviel Zeit etc. zu investieren... und möchte daher erstmal beim Seriengetriebe bleiben.

2. fährt sich der Wagen so wie ein 353er (vom Fahrwerk her meine ich) oder ist der irgendwie nennenswert "kopflastiger"?

3. kann man am 1.3er auch so gut selberschrauben wie am 353er? Klar der Motor ist komplizierter, aber ansonsten?

4. was verbraucht der so im Schnitt in der Praxis? Ist er eher sparsamer oder nicht, als der 353?

5. (vielleicht falsche Frage) aber stirbt man im 1.3er irgendwie vor Langeweile oder macht der trotz des VW Motors noch genug oldie-mäßigen Spaß? Ein Freund von mir meinte aus seiner früheren Erinnerung, daß der 1.3er halt doch sehr "seelenlos" wären.

Sonst fällt mir eigentlich nix ein... sorry für die vielen Fragen, aber hier sieht man eigentlich Null Wabus und daher auch keine Chance mal jemand zu fragen, der einen vielleicht mal auf ne kleine Probefahrt mitnehmen würde oder so :)

Danke! Thomas

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Haiko
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Beitrag von Haiko » Dienstag 26. April 2005, 19:19

Hallo,

Ich habe zeit 5 jahren alltaglich im Trabi gefahren wenn ich dazu einen Wabu 1.3 gekauft hatte. Gleich wie du, nach einigem jahren (und viele autbahnfahrten) wollte ich etwas anders. Da ich schon einen 2takt besitze, mochte ich jetzt mal sehen wie ein 4takt fahrt.

Hier beim verein haben viele einen Wabu 311/312/353 und aus die werkstatthandbucher kam raus das meinen 1.3 fur 90% wie einen 353(W) ist. Bremse, fahrgestell, karosse (fenster, turen), lenkung usw sind gleich wie beim 353. Erzatsteile vom 353 konnen schon gebraucht werden.

Allerdingst is es mit dem motor und getriebe ein ganz andere sache. Der Motor ist VW anlich (Golf2) aber das getriebe ist wie in ein Trabant 1.1.

Mein wagen hat windgerausche am karosse (aber ich denke das gilt auch fur den 353). Schneller als 110-120 fahre ich nicht mit ihn. Auch fahre ich nicht sportlich (schalten mit hoher drehzalh) weil das getriebe zu swach sein woll. Aber ich habe noch keinen negativen erfahrungen damit).

Da hier in die niederlande gar nicht viele wabu's sind, schauen mir viele leute nach (und fragen nach dem auto). Bis auf heute nur nog positiv...

Ach, wie soll ich es sagen, mein Wabu fahrt prima, ist billig und ist fur mich ein liebhaberstuck. Aber fur dem richtigen spass nehme ich doch lieber meiner Trabi (36ps usw)...

Gruss, Haiko

P.s. kom einfach mal zum Wabu treffen in Eisenach dieses jahr, dort gibt es viele 1.3er!

Thomas

Beitrag von Thomas » Mittwoch 27. April 2005, 14:43

Hallo Hajko,

Eisenach werde ich natürlich gerne mal besuchen, aber das liegt nicht gerade um die Ecke :)

Heute habe ich - auf ein Tipp von einem Freund hin - einen Wartburg angesehen bei einem Händler hier um die Ecke (Köln). Ein 353, Baujahr 1985-89 mit Frontkühler, nicht schlecht das Auto, aber einen 353 suche ich ja eben nicht bzw. hätte schon einen 1978er, wenn ich wollte :)

Hätte ich viel Zeit und Platz, würde ich beide nehmen, ein 353 und ein 1.3, aber man kann ja leider nicht alles haben...

Welchen Verbrauch hast Du denn bei dem 1.3 in etwa?

Kann mir jemand sagen ob man da generell eher über oder eher doch unter den Verbrauchswerten des 353 bleiben kann?

viele Grüße
Thomas

Thomas

Beitrag von Thomas » Mittwoch 27. April 2005, 14:46

PS. zu dem Getriebe noch die Frage: Daß das Getriebe irgendwie fast baugleich zum Trabant 1.1 ist, habe ich schon gelesen.

Aber wo kommt das Trabant 1.1 Getriebe denn her ??

Hatte der Trabant schon vorher als Zweitakter den Motor quer und hat das Getriebe dann dem 1.1 vererbt, oder ist das irgendwie neu konstruiert worden für die Viertakter ??

viele Grüße
Thomas

steffen1.3
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Beitrag von steffen1.3 » Mittwoch 27. April 2005, 16:34

Das 1.1/1.3er Getriebe wurde neu konstruiert.
Der Trabi hatte zwar nen Motor quer eingebaut,aber ne andere Schaltung u.s.w..
Es gibt durchaus auch Getriebe die lange gehalten haben. Man sollte den Ölstand regelmäßig kontrollieren und langsam schalten auch wenn die kurzen Schaltwege da zu schnellem schalten verleiten.

Mein letzter Verbrauch (stadtverkehr) waren 7,7L /100km.

Ich bin zwar nur wenig 353er gefahren aber ich meine die breitere Spur und die härteren Federn machen sich schon positiv bemerkbar beim 1.3.
Auch sonst hat der 1.3 recht angenehme technische weiterentwicklungen.

Na also "seelenlos" ist das Auto in keinem Fall. Auch mit 4-Takt motor ist es ein Wartburg und mir macht das fahren viel Spaß. :)

Wenn man sich den Umbausatz auf VW-Getriebe leistet ist der Tausch relativ einfach.

Gast

Beitrag von Gast » Mittwoch 27. April 2005, 19:10

Hi Steffen,

danke für die Hinweise. Um 8 Liter auf 100, wäre ja völlig okay. Das macht der 353 auch, aber leider echt nur, wenn er mal n guten Tag hat :)

von dem Umbausatz hab ich auch schon gelesen. Dazu aber 3 Fragen:

1. gibts den überhaupt noch? Irgendwo habe ich mal einen Link zu dem entsprechenden Anbieter entdeckt (hab den Namen leider gerade vergessen) aber die Website war nicht erreichbar?

2. was hat denn der Umbausatz gekostet, scheint wohl echt recht teuer gewesen zu sein?? (im Vergleich zum finanziellen Wert eines Wabus zumindest?)

3. wenn man den Umbausatz hat und ein passendes Golfgetriebe, braucht man dann noch irgendwas dazu oder is da wirklich jedes Kleinteil enthalten?

Also wenn ich das mit dem 1.3er machen würde, würd ich das aber trotzdem erst "irgendwann" machen, habe keine Lust am Anfang viel Geld in ein Wagen zu stecken, bevor ich damit fahre - lieber fahr ich erstmal ne Weile und fange dann wenn er mir wirklich gut gefällt, mit dem Investieren an (also von Instandhaltung / Wartung natürlich abgesehen)

viele Grüße
Thomas

steffen1.3
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Beitrag von steffen1.3 » Mittwoch 27. April 2005, 19:45

Wegen dem Umbausatz musst du dem Typen mal direkt mailen.
Ein Stückchen kostet der schon,ist schon richtig.
Ne Golfkupplung braucht man da auch noch.

Aber wie du richtig sagst, probier erstmal das 4-Gang IFA Getriebe aus.
Womöglich hast du ja Glück und erwischt ein gutes und es reicht dir erstmal.

Wenn man viel längere Strecken fährt,lässt sich der Verbrauch auch noch verbessern. Ich hatte schonmal 6,8L/100km.

Ich stelle jedenfalls immer wieder fest, daß Wartburgfahren glücklich macht. :)
Haste schon nen 1.3er in Aussicht?

Gast

Beitrag von Gast » Mittwoch 27. April 2005, 20:16

Hallo Steffen,

nee ein 1.3 habe ich noch nicht in Aussicht. Dafür einen 353... den könnte ich ganz günstig von einem Freund haben, der Wagen ist auch soweit echt okay. Nur wie gesagt, der Wabu wäre wenn dann mein Alltagsauto und dafür werde ich mit dem 353 nicht glücklich. Wenn ich den nur so als Sonntagsauto brauchen würde, dann wäre der 353 schon genau richtig...

viele Grüße
Thomas

Thomas

Beitrag von Thomas » Mittwoch 27. April 2005, 20:52

Hallo zusammen,

noch ne Frage, ganz vergessen:

Gab es für den 1.3 noch Tests / Berichte in KFT und DDS ? Wenn ja, weiß jemand welche Heftnummern? Bzw. gibts das womöglich irgendwo sogar schon eingescannt?

viele Grüße
Thomas

steffen1.3
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Beitrag von steffen1.3 » Donnerstag 28. April 2005, 16:44

Na,da kannst du auch mal bei trabantersatzteile.de (Linkliste) fragen wegen nem ganzen 1.3.

Oh ja,solche testberichte gab es schon.Irgendwo hab ich da auch was auf CD. Muß mal suchen.

Thomas

Beitrag von Thomas » Freitag 29. April 2005, 11:07

Hallo Steffen,

Erstmal muß ich mich noch um den 353 kümmern, der braucht noch eine neue Kupplung... das mit dem 1.3er wird wohl eher zum Spätsommer-Herbst aktuell. Es sei denn, bis dahin sollte ich totaler 353-Fan geworden sein :) Zwischendurch finde ich hoffentlich aber mal ein Auto, was ich zumindest probefahren kann, unabhängig von Kaufinteresse, da ich wie gesagt noch nie in einem 1.3 gesessen habe.

Falls Du Testberichte oder zumindest Heftnummern finden kannst, wäre ich natürlich hoch erfreut :)

viele Grüße
Thomas

Björn

Alltags 1.3er

Beitrag von Björn » Donnerstag 15. September 2005, 00:00

Hallo, ich fahre meinen (inzwischen dritten) 1.3er inzwischen seit 2 1/4 Jahren als Alltagsauto und habe in dieser Zeit 90 000 km zurückgelegt (also absoluter Berufs-Vielfahrer), in den nächsten Wochen überschreitet der Wagen die 200 000er-Grenze.
Mein Getriebe hat mich bisher nicht im Stich gelassen und ist für Autobahnfahrten, ohne zu heizen absolut ausreichend auch als 4 Gang (120 mit Reserve bis 140) reicht hier auf den leeren Norddeutschen Autobahnen.
Auch das legendäre 2.Gang-Krachen hält sich in Grenzen. Langweilig ist die Fahrerei sicher nicht, man muss sich allerdings eben dran gewöhnen, im Anzugsmoment ein wenig gegen den 353 zu verlieren. Ich habe mal versucht, im Thüringer Wald in den Serpentinen einem 353er zu folgen..es war bergauf fast aussichtslos...
Thema Verbrauch: Bitte bitte nicht schlagen, es stimmt wirklich: Mein 1.3er verbraucht bei einem Mix von 30% Autobahn, 45% Landstrasse und 25% Stadtverkehr immer so um die 6,3-6,5 Liter...ein Freund von mir, mit vorsichtigerem Gasfuß ausgerüstet (andere würden sagen, er schleicht) fährt seinen sogar mit 6 Litern....
Schlußendlich Thema Verschleiß und Reperaturen:
Meiner hat im Verlaufe der 90 000 einmal neue Antriebswellen und einmal nen neuen Zahnriemen bekommen.. das wars dann auch. Der Rest war dann Inspektionsarbeit..Seine inspektionen bekommt er allerdings regelmässig nach Werksvorgabe in der Fachwerkstatt, also regelmässig frische Schmierstoffe...:-)
Tja..ich stelle immer wieder fest, dass man günstiger kaum Autofahren kann, wenn man sich an gewisse Dinge, wie mörderische Windgeräusche gewöhnt und auch ans Überholprestige keine Ansprüche stellt.
Der Wartburg 1.3 bietet eine automobile Grundversorgung, an einigen Ecken und Enden merkt man, dass das Auto nicht richtig fertigentwickelt ist. Trotzdem wars für mich ein eindeutiger Komfort-und Kostenfortschritt gegenüber dem 353.

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thomas
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Beitrag von thomas » Donnerstag 15. September 2005, 17:24

Also ich habe mittlerweile 4 1.3er Wartburg. Mit dem Getriebe ist das so eine Sache. Beim Kauf mußt Du darauf achten das das Getriebe nicht übermäßig verölt ist und keine Geräusche beim Fahren auftreten. Die meisten Warti´s sind allerdings leider nach der Wende verheizt worden. Sprich sie wurden nicht mehr gepflegt. Das macht sich natürlich zuerst an den Schwachpunkten wie Antriebe und Getriebe bemerkbar. Wenn man seinen 1.3er ordentlich behandelt hält das Getriebe auch. Ich habe zwar schon öfters wechseln müssen, weil ich immer defekte erwischt habe, aber noch gibt es ja welche auf den Schrottplätzen. Ich habe auch einen auf 5Gang umgerüstet, für solche arbeiten sollte man allerdings schon etwas Schrauberübung haben. Weil einfach reinstecken und losfahren ist nicht. Das schlimmste ist die Schaltung in den Innenraum zu bauen, weil das gänzlich anders als Wartburg ist. Außerdem sind die umgeschweißten Antriebe anfälliger als die originalen. Also vom fahren ist der 1.3er relativ ähnlich dem 353er. Die Leistung, der Verbrauch, Fahrgeräusche, Fahreigenschaften usw. sind nicht wirklich viel anders. Was für dich allerdings besser sein wird, Du mußt nicht mehr Gemisch fahren. Also ich mag beide 1.3er und 353er.

Tobias Yello Thunder

Beitrag von Tobias Yello Thunder » Donnerstag 15. September 2005, 19:38

Nun ja. Meine MEinung dazu ist:
Der 353er ist halt oregenooler. Beim Einsdreier hatte man immer das Gefühl, daß alles nicht so ganz zusammenpaßt. Muß jeder selber wissen.
Zum Thema Alltagstauglichkeit:
Ich habe bei beiden gute Erfahrungen gemacht. Der Verbrauch ist beim Einsdreier, gerade im Stadtverkehr, sicherlich geringer als beim 353. Aber die Werte, die Ihr hier angebt, habe ich nie erreicht. Vielleicht ist aber auch nur mein rechter Fuß stets zu schwer...
Die Technik ist beim Einsdreier, wenn man vom Motor absieht, genau die selbe wie beim 353, und genauso simpel aufgebaut.
Mir persönlich gefiel mein 353 besser, und war auch zuverlässiger, das ist aber nur meine persönliche Meinung, und vielleicht war mein Einsdreier ja auch ein Montagsauto. An dem ist wirklich alles kaputtgegangen, was kaputtgehn kann.

Tobias

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stephanw
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Beitrag von stephanw » Freitag 16. September 2005, 07:52

Ich glaube schon, dass der 1.3er alltagstauglicher ist. Kein Selbermischen, springt einfach an, hält normalerweise länger etc. Der Motor ist einfach 30 Jahre jünger, das kann ja nicht spurlos dran vorbeigehen. Montagsautos gibt es immer. Der '87er 353er meiner Eltern war auch recht unzuverlässig, ich kenne aber auch Dauerläufer, das kann man nicht pauschalisieren.
Ist ein 2-Takter wirklich ein "echterer" Wartburg als der 1.3er ? Der 1.3er ist (im Prinzip) dass, was die Ingenieure jahrzehntelang nicht machen durften und worauf die Leute sehnsüchtig gewartet haben. Das ist also auch ein "richtiger" Wartburg :right: , vielleicht sogar der bessere *habsoeinen" *stolz*
PS: ich hätt auch gern noch 1 oder 2 ;) , aber wohin stellen :noplan:
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