Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

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Toni
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Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von Toni » Mittwoch 16. Februar 2022, 15:33

Ich grüße euch.
Ewig nicht hier getippt, aber als stiller Mitleser war ich doch gelegentlich da.
Nun sind im Kopf wieder ganz blöde Ideen - also eigentlich alles wie immer. :noplan:
Ich würde gern nach mittlerweile 10 Jahren meinen 353 wieder etwas umbauen. Vielleicht ein paar andere Räder, Gleichlaufgelenkwellen aber ganz wichtig: Eine andere Bremse. Die Serienbremse ist so ziemlich am Limit bei mir (der macht aber auch Spaß..) und da ich gerade im Trabant von 239 auf 256mm umgebaut habe (völlig unnötig mit 26PS, aber siehe Zeile 3), würde ich am Wartburg noch einen drauf setzen wollen.
Dazu würde ich gern die originalen Sättel aus dem Auto verbannen und auf einen ATE Schwimmsattel wechseln.

Nur was mache ich mit der Bremskreisaufteilung? Ein T-Stück fällt aus, dann kann ich gleich auf Einkreis umbauen. Kann ich das wie im Trabant aufteilen auf einmal vorn, einmal hinten? Wie haben das andere gelöst?
Ich habe mich schon ein bisschen durchs Forum gegraben, aber ohne wirklichen Erfolg.

Wenn das alles so klappt und passt, mache ich dazu auch einen bebilderten Bericht hier im Forum.

Danke und viele Grüße,
Toni
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rallye123
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Re: Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von rallye123 » Mittwoch 16. Februar 2022, 18:00

Diagonal wäre sinnvoll, geht aber durch den Bremskraftregler nicht.
Bleibt dann nur vorn und hinten zu Teilen

Toni
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Re: Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von Toni » Sonntag 6. März 2022, 19:55

Nabend, ich wollte schon ewig antworten.
Ja, es wird wohl auf hinten/vorn hinaus laufen.
Diagonal wäre beim Wartburg sehr ungünstig, der hat keinen negativen Lenkrollradius. Das reißt einem das Lenkrad aus der Hand, wenn eine Seite nicht bremst.

Tests zur Anpassung laufen.. Bericht folgt demnächst ;)
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Marco
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Re: Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von Marco » Dienstag 15. März 2022, 21:02

Abend,

klingt alles interessant und recht vielversprechend was du da vor hast. Bei der Bremskreisaufteilung ist das wohl mehr ne Glaubensfrage...Ich hab mich vor vielen Jahren eben genau auch auf diese Aussage gestützt bez. des Lenkrollradius. Theoretisch alles richtig, ob es in der Praxis wirklich so schlimm ist, wage ich mittlerweile zu bezweifeln. Es gibt auch Umbauten die eine diagonal Aufteilung haben und das soll wohl gut funktionieren. Ob der Fall des "Brauchens" jemals eingetreten ist, weiß ich natürlich nicht. Notgedrungen habe ich damals das Doppel 2 Kreis System beibehalten um bei der Aufteilung zu bleiben. Resultat waren damals sehr große Sättel und somit auch viel Gewicht, würde ich heute nicht mehr so machen... Ich hatte in den ganzen Jahren einmal den Fehlerfall und war froh das ich zwar nen sehr langen Pedalweg hatte, aber trotzdem die Vorderachse beidseitig bremste. Nicht unbedingt wegens verziehen, mehr wegen der Bremsleistung allgemein. Eine Aufteilung auf VA und HA fände ich persönlich recht riskant. Dann vielleicht doch lieber den LAD raus und mit starren Begrenzern arbeiten wie es bei VW o.ä. früher gängig war, bzw. weiß ich nicht wie der LAD vom Golf oder so gemacht ist .... 2 Eingänge und 2 Ausgänge ?

MfG

ffuchser
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Re: Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von ffuchser » Mittwoch 16. März 2022, 22:36

ganz klar ist mir nicht warum man von einer 4 Kolben auf die billigste und schlechteste Version, einen Schwimmsattel umbauen will?
Ungleichmässige Abnutzung der Beläge (am Kolben mehr) schnelles Fading
Sicherlich bremst eine grössere Scheibe besser, benötigt aber grösseren Freiraum also Felgen, diese reduzieren den Komfort, wiegen mehr, aber der Sattel ist wichtiger für die Wirkung. Wenn es bei weniger Pedalkraft besser bremsen soll, braucht es einen Bremskraftverstärker.
Gute Bremsen (also fällt VW komplett aus) gibt es zB von Brembo. Es sind meist 4, 6 oder 8 Kolben.
Die 2 Kolbenbremse 1ner aussen, einner innen war zB im Audi 4G 3.0 TDI BiTU, oder 3.0 Kompressor die3. schlechteste Bremse die ich je hatte.
Die Schlechteste war Golf 2 und Golf 3 mit 240mm unbelüftet wie im Wartburg Serie, aber als Schwimmsattel.
Skoda zB Superb 2.0TDI mit der 320mm Bremse (war schon im V(r)6 204PS unterdimensioniert ) absolute Katastrophe
Der G60 hatte 280mm/ VR6 174PS mm 288 ging gerade so.
256mm braucht 14 Zoll zB Irmscherfelgen, extrem schwere Felgen
Bedenkt bitte der Schwachpunkt am Wartburg sind die Lenkerarme, diese können bei langer Nutzung/ breiter Spur brechen.

Toni
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Re: Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von Toni » Donnerstag 17. März 2022, 09:44

Moin, danke für eure Gedanken.
@Marco:
Sonst fahre ich Einkreisbremsen :D und auch beim Robur ist nur in vorn/hinten aufgeteilt. Verlassen wir uns einfach darauf, dass nichts kaputt geht :masked:
Mit Diagonal und Ausfall eines Kreises müsste man eigentlich mal testen, wobei ich mir sehr sicher bin, dass mit positivem Lenkrollradius die Reise sofort zur bremsenden Seite geht. Bei Trommelbremse merkt man das ja auch, wenn die feucht ist, zieht er sofort schief.
Beim Wolga M24 gibt es so ein Umschaltventil, das die Leitung zu macht, wenn es in eine Richtung plötzlich zu leicht geht, somit bei einem Defekt einfach den halben Kreis zu macht. Aber je mehr man sich einbaut, desto mehr kann kaputt gehen.
Der VW-LAD hat glaube ich vier Anschlüsse, müsste ich glatt mal unter den Audi 80 gucken.

@ffuchser:
ich fahre sonst überall (wo keine Trommel verbaut ist) Schwimmsattel und kann mich nicht beklagen. Warum soll es da eher zu Fading kommen? :noplan:
Mein Ziel ist nicht, eine deutlich bessere Bremsanlage zu verbauen oder die Pedalkraft zu senken - was natürlich schöner Nebeneffekt wäre, sondern einerseits die Versorgung mit brauchbaren Ersatzteilen, die gleichbleibende Funktion nach dreimal Bremse treten, Lochkreis 4x100 und auch so ein bisschen die Optik. :D Und ja, auch um einfach mal wieder was zu ändern.

Felgengröße ist unerheblich - ich fahre seit 2014 auf 15" Alu.
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Hanner
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Re: Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von Hanner » Donnerstag 17. März 2022, 10:13

Hallo,

ich habe meine Bremsen wieder auf Einkreis zurückgebaut. Hatte Probleme mit dem Zweikreissysthem.
Hatte ständig Probleme mit dem Hauptbremszylinder. Eine gute einseitige Bremsleistung war dann
nicht gegeben. Mein Bremsdruck ist nun relativ stark, aber es bremst gut.
Freundliche Grüße
Hanner




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WartburgZZ
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Re: Bremskreisaufteilung bei Schwimmsattel

Beitrag von WartburgZZ » Samstag 9. April 2022, 20:00

Also die bremsanlage des wartburgs ist für den wartburg die sinnvollste...

Das ganze auf schwimmsattel umrüsten kann man machen... macht in meinen Augen aber keinen Sinn.. vertane arbeit.. erstmal muss man schauen wieviel Kraft über das Bremspedal in den hauptbremszylinder eingeleitet wird.. i.d.R. sind bis zu 100daN dann müsste man schauen welche Fläche der hbz hat weil Kraft x Fläche = Druck

Dann muss man errechnen wieviel Kraft über die Fläche des schwimmsattels (ausgehend vom Druck in der leitung) an die bremsbeläge übergeben wird. Mit der Fläche der bremsbeläge kann man dann die spannkraft der Beläge qn die Scheibe errechnen...

Das ganze errechnet man dann nochmal für die Originalversion... erst dann kann man beurteilen ob die Geschichte überhaupt sinnvoll ist...

Aufteilung VA/HA
Hier ist zu beachten dass bei Ausfall der Vorderachse NUR die hinterachse bremst.. was bei original setup niemals vorkommt.. nun kann es passieren, dass die hinterachse bei Ausfall va nicht genügend bremsdruck erhält um als Hilfsbremsanlage die geforderte Verzögerung von 2,5m/s² zu erreichen.. das Problem müsste man rechnerisch belegen
Abhilfe würde hier nur ein gestufter hauptbremszylinder schaffen der bei Ausfall des druckstangenkreises eine druckerhöhung im schwinmkreis verursacht
Welchen nimmt man da am besten?

Was noch zu beachten wäre: Auf Grund der Dynamik beim bremsen verlagert sich das Gewicht des Fahrzeuges auf die Vorderachse.. d.h. Selbst wenn man eine druckerhöhung im schwimmkreis über einen anderen hbz gebacken bekommt besteht die Gefahr der überbremsung der HA bei Ausfall VA -> HA blockiert

Hmmm...

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